Kurzbeschreibung:
Süditalien
1054: Gerlaine, die Geliebte des jungen Normannen Gilbert, ist von
Sklavenjägern entführt wurden. Die einzige Spur führt mitten in
Feindesland nach Sizilien, dem Reich der Sarazenen. Nur zwei seiner
Gefährten sind bereit, ihm zu folgen. Bald schon geraten sie in
höchste Gefahr – Machtkämpfe zwischen Berberfürsten, tödliche
Anschläge arabischer Gotteskrieger und die Heimtücke des
berüchtigten schwarzen Emirs.
Mein
Eindruck:
Auf
ein Wiedersehen mit dem sympathischen Gilbert und seinen Gefährten
habe ich mich schon richtig gefreut. Aber den jungen Normannen plagen
die Sorgen, denn seine geliebte Gerlaine wurde entführt. Seine
Nachforschungen ergeben, dass sie Sklavenjägern in die Hände
gefallen ist, und er beschließt, deren Spur nach Sizilien zu folgen.
Was er sonst noch bei seinem Aufenthalt in Kalabrien herausgefunden
hat, darauf möchte ich gar nicht näher eingehen, denn sonst würde
ich zu viel verraten. Auf jeden Fall empfehle ich, die Normannensaga
von Anfang an zu lesen, denn man kann zwar der Handlung gut folgen,
auch wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, aber es sind die
Feinheiten, die man auf diese Weise verpasst, denn so manche kleine
Bemerkung, die sich auf frühere Ereignisse bezieht, kann man erst richtig einordnen, wenn man die Vorgeschichte kennt. Gilbert hat sich
weiterentwickelt. Er ist reifer und vernünftiger geworden. Aus dem
jugendlichen Draufgänger ist ein nachdenklicher Mann geworden, der
besonnen handelt und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, und
doch wagt er alles, um die Frau wieder zu finden, die er liebt.
Mit
seinem Plan, sie zu befreien, stößt er in seinem Umfeld auf
Skepsis. Kaum einer seiner Freunde glaubt, dass es ihm gelingen
könnte. Die Suche nach Gerlaine erweist sich dann auch als
gefährliche und zeitraubende Odyssee, bei der Gilbert und seine
Freunde mehr als einmal ihr Leben und ihre Freiheit riskieren.
Ich
habe richtig mitgefiebert und war von der ersten Seite an völlig
gefangen in der spannenden Handlung. Ulf Schiewes fiktive Helden
kämpfen Seite an Seite mit realen historischen Persönlichkeiten.
Die Gegend und die Charaktere sind sehr detailliert und authentisch
beschrieben, und man erfährt so einiges über die politischen
Verhältnisse, das Machtgefüge und auch über das Leben in dieser
Zeit in Süditalien und auch über Sizilien, das damals unter
sarazenischer Herrschaft stand.
Meines
Erachtens ist der dritte und bisher letzte Band zugleich auch der
beste. Gut waren sie alle, aber die Normannensaga hat für mich von
Band zu Band eine Steigerung erfahren. Wenn ich Gilberts Worten
glauben darf, ist die Saga aber noch nicht zu Ende, denn er verrät:
„Aber was auch geschieht, das Leben geht weiter. Und auch meine
Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt“. Diesem Zitat entnehme
ich, dass wir uns mindestens noch auf einen weiteren Band freuen
dürfen.
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