Kurzbeschreibung
des Verlags:
Die
junge Flavia de Luce
staunt
nicht schlecht, als sie im ersten Morgenlicht eine Leiche im Garten
entdeckt – ausgerechnet im Gurkenbeet! Jeder hält ihren Vater für
den Mörder, denn Colonel de Luce hat sich noch tags zuvor mit dem
Verblichenen gestritten. Nur ein einziger Mensch glaubt felsenfest an
die Unschuld des Colonels – seine naseweise Tochter Flavia.
Schließlich ist der Ermordete vergiftet worden, und ganz im
Gegensatz zu Flavia, die eine begnadete Giftmischerin ist, hat ihr
Vater nie Interesse an der Chemie des Todes gezeigt. Also fragt
Flavia in vermeintlich kindlicher Unschuld sämtlichen Zeugen Löcher
in den Bauch. Hartnäckig folgt sie jeder noch so abwegigen Spur –
bis sie einsehen muss, dass ihr Vater tatsächlich ein dunkles
Geheimnis hütet. Und so befürchtet Flavia, dass sie vielleicht eine
zu gute Detektivin ist...
Mein
Eindruck:
Flavia
ist elf Jahre alt, aber wenn man auf die Idee käme, sie mit anderen
Kindern dieses Alters zu vergleichen, wäre das ein absurdes
Unterfangen, denn Flavia ist völlig anders als wohl die meisten
Kinder. Die Geschichte ist aus ihrer Sicht erzählt, und schon die
ganze Ausdrucksweise zeugt von hoher Intelligenz und schneller
Auffassungsgabe. Am liebsten hält sie sich in ihrem eigenen Labor
auf, denn für Chemie interessiert sie sich außerordentlich. Sie als
altklug zu bezeichnen, würde ihr ganz und gar nicht gerecht werden,
denn sie ist auf ihrem Lieblingsgebiet ein Genie und eine geniale
Giftmischerin dazu. Wenn ich die historischen Anspielungen im Verlauf
der Handlung richtig interpretiere, spielt der Roman ziemlich genau
zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Flavia hat noch zwei ältere
Schwestern. Mit ihrem Vater leben die drei Mädchen auf dem
englischen Landsitz Buckshaw. Ihre Mutter ist beim Bergsteigen in
Tibet verschollen, und eigentlich nur, wenn Flavia an sie denkt,
merkt man, dass sie irgendwo doch noch ein kleines, einsames Mädchen
ist.
Aber
meist muss sie sich gegen ihre beiden Schwestern durchsetzen, denn
das Verhältnis zwischen den Geschwistern ist alles andere als
liebevoll.
Als
Flavia eines Morgens im Gurkenbeet ihres Anwesens einen Toten
entdeckt, ist sie nicht etwa verstört, sondern eher fasziniert, wie
das folgende Zitat zeigt:
»Ich würde gerne behaupten, dass ich mich gefürchtet hätte, aber das stimmt nicht. Ganz im Gegenteil. Es war das mit Abstand Spannendste, was ich je erlebt hatte.«
»Ich würde gerne behaupten, dass ich mich gefürchtet hätte, aber das stimmt nicht. Ganz im Gegenteil. Es war das mit Abstand Spannendste, was ich je erlebt hatte.«
Flavias
Scharfsinn ist erstaunlich, sie betätigt sich auf eigene Faust als
Ermittlerin, und auch auf diesem Gebiet kann sie der Polizei noch
etwas vormachen. Aber irgendwann kommt der Punkt, wo sie befürchtet,
zu weit gegangen zu sein, denn ihr eigenes Leben gerät in Gefahr.
Die
Story hat jede Menge Interessantes zu bieten, denn die Handlung ist
einerseits skurril, dabei aber durchaus glaubwürdig dargestellt,
wenn auch häufig mit einer guten Portion schwarzem, englischem Humor
gewürzt. Auch Philatelisten werden ihre Freude an der Geschichte
haben, denn es geht bei diesem Mordfall auch um eine sehr wertvolle,
verschwundene Briefmarke. Neben der jugendlichen Heldin Flavia
begegnet man noch so einigen exzentrischen und originellen
Charakteren. Alles in allem ist dies ein kurzweiliges und äußerst
amüsantes Buch, bei dem man herzhaft lachen und öfter mal staunen
kann. Ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bände.
Übrigens, Flavia hat sogar eine eigene Website, guckt mal hier: