Zusammen mit ihrer Tante Annette betreibt Carolina ein kleines Café. Sie ist Konditorin mit Leib und Seele, und die Herstellung von Pralinen ist ihre große Leidenschaft. Eines Tages erfahren die zwei Frauen, dass das Haus, in dem sich ihre Wohnungen befinden und welches auch das Café Sonnenschein beherbergt, verkauft werden und einem modernen Bürogebäude weichen soll. Ausgerechnet in den Anwalt Julian, der bei diesem Immobilienverkauf die Gegenseite vertritt, hat sich Carolina verliebt. Sie fühlt sich verraten und ergreift die Flucht, vor Julian und ihren eigenen Gefühlen. Nun ist sie fest entschlossen, allen Kummer hinter sich zu lassen und sich nach Italien, auf die Suche nach ihren Wurzeln, zu begeben.
Mein erster Eindruck war, dass dies hauptsächlich ein humorvoller Roman sei, aber sehr schnell wird klar, dass
nicht alles eitel Sonnenschein ist, wie der Name des hübschen
kleinen Cafés verspricht, wo alles beginnt. Bald merkt man, dass
sich hinter Carolinas fröhlicher Maske eine nachdenkliche junge Frau
verbirgt, die mit ihren Gefühlen zu kämpfen hat. Nicht nur, dass
sie sich in den attraktiven Julian verliebt, auch ihre
verwandtschaftlichen Beziehungen sind nicht einfach. Ihre Mutter ist
vor vielen Jahren gestorben, und Carolina wuchs bei ihrer Tante auf,
die ihr jedoch nie die Liebe entgegenbringen konnte, die das kleine,
einsame Mädchen verdient hätte. Carolina weiß nicht viel über
ihren Vater; ihr ist nur bekannt, dass ihre Wurzeln irgendwo in
Italien liegen.
Ihre impulsive Art, vor Problemen
wegzulaufen, stürzt sie fast in ein neues Unglück. Nur gut, dass
sie Fernando begegnet. Der alte Mann, der fast ihr Schwiegergroßvater
geworden wäre, besitzt sehr viel Lebensklugheit und spielt auch
gerne ein wenig Schicksal. Ihm hat Carolina so einiges zu verdanken,
und auch Annette erkennt erst durch ihn, dass ihre Nichte ihr
letztendlich viel mehr bedeutet, als sie sich eingestehen möchte.
Es ist ein sehr warmherziger Roman, in
dem es um große Gefühle, um die Familie und um Italien geht. Man
begegnet in dieser Geschichte vielen interessanten Charakteren, die
(fast) alle auch sehr sympathisch dargestellt sind. Nicht zuletzt
erobern zwei vierbeinige, bellende Helden die Herzen der Leser, denn
an dem kleinen Streusel und dem großen Puccini kommt man einfach
nicht vorbei.
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