Klappentext:
Einfach abserviert! Die Modebloggerin Zoe Schuhmacher hatte es sich eigentlich in ihrem Berliner Leben ganz gemütlich eingerichtet. Bis sie ihr Traummann für eine andere sitzen lässt. Zeit also, dass Zoe sich neu erfindet. Kerle waren gestern, jetzt ist ihre Karriere dran. Als ihr ein Job in New York angeboten wird, zögert sie keine Sekunde und macht sich auf in die Stadt, die niemals schläft – und die sowieso ihren ganz eigenen Gesetzen folgt. Ein Glück, dass Zoe die Benimm-Fibel "New York fürAnfängerinnen" zugesteckt bekommt. Mit Tipps zum (Über-)Leben im Big Apple. Nur leider steht da nicht drin, was zu tun ist, wenn man sich gleich am ersten Tag völlig aus Versehen in seinen mysteriösen Nachbarn verliebt …
Eine romantische Komödie über die Widrigkeiten des Lebens und des Liebens an der Upper East Side Manhattans. Aus den Augen einer frisch in New York angekommenen Deutschen. "There is really one city for everyone, just as there is one major love." (Dawn Powell)
Mein Eindruck:
Die Karriere hat für Zoe Schuhmacher oberste Priorität, als
sie kurz entschlossen den Sprung über den großen Teich wagt, um in New York
einen neuen Job anzutreten. Es fällt ihr nicht schwer, Berlin hinter sich zu
lassen, hat sie doch gerade erst eine gescheiterte Beziehung auf recht spektakuläre
Weise beendet und möchte sich künftig ausschließlich ihrer beruflichen Zukunft
widmen. Ihre Prinzipien, was Männer anbelangt, wirft sie jedoch gleich am Tag
nach ihrer Ankunft über Bord, denn sie verliebt sich ganz spontan in ihren neuen
Nachbarn.
Die erste Zeit in ihrer Wahlheimat ist nicht leicht, denn
New York hat einen ganz eigenen Sittenkodex, und da sie mit den Gepflogenheiten
nicht vertraut ist, stolpert Zoe von einem Fauxpas zum nächsten.
Dies tut die sympathische Protagonistin sehr beherzt, mit
einer guten Portion Pragmatismus und meist auch mit Humor. Die Benimm-Fibel „New
York für Anfängerinnen“, die ihr ein wohlmeinender Kollege zusteckt, erweist
sich in kritischen Lagen durchaus als hilfreich, wenn es darum geht, sich mit
der besonderen Etikette der Reichen und Schönen zurechtzufinden. Leider hat
aber auch der kleine Ratgeber keine Antwort auf Herzensfragen.
Dieser Roman führt in eine Welt, die man gemeinhin nur aus den
Medien kennt. Zoe habe ich dabei von Anfang an ins Herz geschlossen. Ihr
forsches Auftreten, das meist nicht mit der wirklichen Größe ihrer inneren
Selbstsicherheit identisch ist, hat mir imponiert. Sie bewegt sich couragiert zwischen
„altem Geld“ und „neuem Geld“, wie die traditionell Wohlhabenden und die
Neureichen so treffend bezeichnet werden. Trotz der Überheblichkeit, mit der
sie von manchen ihrer Mitmenschen behandelt wird, bleibt sie ganz sie selbst,
verbiegt sich nicht und steht zu ihrer Meinung. Auch scheut sie sich nicht,
ihrer dünkelhaften Schwiegermutter in spe die Stirn zu bieten. Das alles hat
sie mir ungemein sympathisch gemacht.
Den turbulenten Rahmen zur Geschichte bietet die Stadt New
York, die man hier, zusammen mit Zoe, gründlich erforscht. Mir hat es viel Spaß
gemacht, nach Bildern der Originalschauplätze zu suchen und mir Zoes Umfeld so noch
besser vorstellen zu können. Die besonderen Eigenheiten der New Yorker Szene
sind äußerst amüsant und oft auch mit einer Prise Sarkasmus dargestellt.
Der gute Schreibstil macht das Buch zu einem angenehmen und
äußerst unterhaltsamen Leseerlebnis. Der überraschende Schluss sieht mir ganz
nach einem Cliffhanger aus, so dass vielleicht die Hoffnung auf ein Wiedersehen
mit der liebenswerten Zoe und ihren Freunden besteht. Ich würde mich sehr
darüber freuen.
Informatives und Hintergrundwissen über New York, den Roman und die Autorin gibt es auf Susann Remkes Website
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