Kommissarin Hanna Petersen aus Hamburg wird in die
Lüneburger Heide versetzt. Ihr erster Eindruck von der neuen Dienststelle in
Hasellöhne ist, dass sie sich hier sicher tödlich langweilen wird, aber weit
gefehlt! Sehr bald nach ihrer Ankunft muss sie sich mit einer Anzeige wegen
Wilderei herumschlagen, und kurze Zeit später gibt es während einer Jagd einen
Toten. Ein teilnehmender Banker aus Hamburg wurde erschossen. War es ein Unfall
oder Mord? So viel Aufregung an diesem idyllischen Örtchen hätte sich Hanna gar
nicht träumen lassen. Ehe sie sich versieht, steckt sie bereits bis über beide
Ohren in den Ermittlungen. Hier ergeben
sich jedoch so einige Schwierigkeiten, denn eine ganze Heidschnuckenherde ist
über den Tatort hinweggetrampelt. Die Hasellöhner geben sich der jungen
Kommissarin gegenüber sehr verschlossen und misstrauisch. Hanna beißt sich am
Schweigen der eingeschworenen Dorfgemeinschaft fast die Zähne aus. Glücklicherweise
ist die alte Luise, Hannas Vermieterin, immer mit ihrem selbst angesetzten
Wacholderschnaps zur Stelle, der nicht nur fast jedes Problem, sondern auch so
manche Zunge löst.
Auch Kommissarin Petersens Gefühlsleben wird an ihrem neuen
Wirkungskreis kräftig durcheinander gebracht, denn es gibt gleich zwei attraktive
junge Männer in Hasellöhne, die Hannas Pulsschlag beschleunigen: ihr neuer
Kollege Fritz Westermann und der
Dorfarzt Johann Johannsen. Dazu kommen regelmäßige Anrufe ihres „Ex“. Aber dann
verliert sie ihr Herz an Alfred. Wer das ist, verrate ich hier nicht! Nur so
viel: er ist an der Aufklärungsarbeit des Mordes nicht unbeteiligt und gibt
Hanna völlig unbewusst so manchen Denkanstoß in die richtige Richtung.
Brigitte Kanitz, gut bekannt durch ihre heiteren
Familiengeschichten um den Lüttjen-Clan, hat sich diesmal einem ganz anderen
Genre gewidmet und einen Regionalkrimi geschrieben.
In der beschaulichen Atmosphäre der Lüneburger Heide geht es
hoch her, denn so ein Todesfall ist schließlich nicht an der Tagesordnung. Mit
viel Herz und Verstand geht die sympathische Kommissarin die Aufgabe an, den
Mord aufzuklären, denn dass es sich nicht um einen Jagdunfall handelt, wie
einige Leute behaupten, steht für sie außer Zweifel. Die Art und Weise, wie sie
und ihr Kollege Westermann bei ihren Nachforschungen vorgehen, ist nicht immer Dienst
nach Vorschrift und stets mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Hanna, die
couragierte Heldin, hat noch eine spezielle Eigenheit im Ärmel, das ist ihr besonders
ausgeprägter Sinn für negative Schwingungen, was sie nach außen zu verbergen
versucht, um ihre Mitmenschen nicht zu verstören. Diese kleine „übersinnliche“
Komponente verleiht dem Roman das besondere Etwas.
Die Story ist sehr lebendig und humorvoll geschildert und
macht das Lesen zu einem kurzweiligen Vergnügen. Aufgrund der Begebenheiten und
der zum Teil recht urigen Charaktere musste ich häufig schmunzeln. Ich habe
mich bei der Lektüre des Buches hervorragend unterhalten und wäre durchaus erfreut,
künftig wieder einmal eine geistige Reise nach Hasellöhne zu unternehmen und eventuell
von weiteren Kriminalfällen der toughen Kommissarin zu lesen.
Ich bin ein riesen Fan der Autorin... Schön das dir der Ausflug in die Lüneburger Heide auch so gut gefallen hat :)
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