Klappentext:
"Als der Schneesturm anfing, wusste noch keiner, dass es eine ganze Woche lang nicht mehr aufhören sollte zu schneien. Keiner ahnte, dass es nicht nur ein Problem werden würde, sich warmzuhalten, sondern überhaupt am Leben zu bleiben...."
Mein Eindruck:
Was wie ein ganz normaler Unterrichtstag an der Tattawa
Regional Highschool beginnt, wächst sich zum Alptraum aus. Im Lauf des
Vormittags schneit und stürmt es immer stärker, ein Nor’easter, wie man dazu
sagt. Die Leute in der Gegens sind so etwas gewohnt, aber um die Mittagszeit gibt
es Durchsagen, dass der Unterricht früher endet. Die meisten Schüler sehen zu,
dass sie so schnell wie möglich mit einem der Schulbusse nach Hause fahren
können. Fünf Jungs und zwei Mädchen bleiben aus unterschiedlichen Gründen
zurück, dazu ein Lehrer, der die Aufsicht hat, bis alle Schüler abgeholt werden.
Am späten Nachmittag ist der Schnee so hoch gestiegen, dass kein Durchkommen
mehr ist. Als auf der nahen Route 7 zwei Scheinwerfer zu sehen sind, versucht
der Lehrer Hilfe zu holen, aber er kehrt nicht mehr zurück. Nun sind die sieben
Schüler ganz auf sich gestellt. Anfangs sehen sie es noch als Abenteuer, aber
als sie merken, dass sie keinen Handyempfang mehr haben und dann noch der Strom
ausfällt, wird ihnen bewusst, dass sie in der Falle sitzen. Noch sind sie der
Meinung, dass das Unwetter schnell nachlassen würde, so wie es normalerweise
immer war. Auch am nächsten Tag haben sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, bald
abgeholt zu werden.
Der Autor beschreibt die Situation aus der Sicht des
jugendlichen Ich-Erzählers Scotty Weems. Es wird geschildert, wie sich das
Verhältnis der eingeschlossenen Schüler zueinander wandelt. Die Psyche spielt
verrückt und die Emotionen kochen hoch. Im einen Moment ist es den
Protagonisten noch wichtig, gegenseitig Eindruck zu schinden, besonders da zwei
Mädchen bei der Gruppe sind. Da ist die größte Sorge des Ich-Erzählers ein
Pickel, der sich in seinem Gesicht breit gemacht hat und seine Attraktivität
mindert. Im nächsten Augenblick wird ihm das Ausmaß der Lage bewusst, in der
sie sich alle befinden. Es kommt zu Überreaktionen, man könnte sagen, die
jungen Menschen leiden unter Lagerkoller. Obwohl sie nach und nach erkennen, dass
es nur noch ums Überleben geht, haben sie Skrupel, die Mensa aufzubrechen, um
sich mit Nahrung zu versorgen. Unbewusst ist da noch die Furcht vor den Folgen,
etwas in der Schule zu zerstören.
Der Großteil der Handlung ist nicht von großen Ereignissen
geprägt, außer dass es auch nach mehreren Tagen immer noch schneit, sondern das
hauptsächliche Augenmerk richtet sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen
in dieser Extremsituation. Der Schreibstil des Romans ist umgangssprachlich, so
wie eben ein Fünfzehnjähriger erzählen würde. Obwohl sich der Großteil der Handlung
nur innerhalb des Schulgebäudes abspielt, ist die Story unwahrscheinlich
packend und bewegend.
Das Buch wird als Schullektüre empfohlen, was ich mir gut
vorstellen kann, denn diese Geschichte bietet reichlich Stoff für Gespräche und
zum Nachdenken.
Das Coverbild wurde von der amerikanischen Originalausgabe
übernommen, was ich sehr gut finde, denn es ist aussagekräftig und lässt das
Ausmaß der Katastrophe bereits erahnen.
Auf meinem SuB liegt das Buch auch noch. Ich muss es mir wohl bald mal vornehmen.
AntwortenLöschenLG
Yvonne