Der sympathische Thomas ist siebenundzwanzig Jahre alt und
arbeitet in einer Papeterie mitten in Paris, und er hat noch knapp drei Jahre
Zeit, um die Frau fürs Leben zu finden, denn für dieses Vorhaben hat er sich
seinen dreißigsten Geburtstag als Limit gesetzt.
Thomas hat seine ganz eigene Lebensphilosophie.
Seine Traumfrau soll brünettes, kurzes Haar und einen
dunklen Teint haben, und sie sollte keinen Kaugummi kauen. Eines Tages begegnet
er in der Metro der schönen Colette und ist gleich hingerissen von ihr. Aber dann
verliert er sie wieder aus den Augen. Auf der Suche nach der Angebeteten erlebt
er so manches Abenteuer.
Im leichten Plauderton erzählt der Protagonist aus seinem
Leben. Er lässt die Leser wissen, dass seine Mutter eine hoffnungslose
Pessimistin ist, die fortwährend meint, die nächste Woche nicht mehr zu
erleben. Sein Vater ist Tierarzt und betreibt eine Kleintierpraxis. Aber er
träumt davon, die großen, wilden Tiere zu behandeln und zu versorgen.
Schön beschrieben sind die gemeinsamen Sonntage, die Thomas
und seine Schwester bei den Eltern verbringen. Sein Job in der Papeterie macht
Thomas viel Freude, da er gerne mit schönen Schreibwaren umgeht. Bei seinen
Kolleginnen ist er sehr beliebt, aber die Frau fürs Leben findet er bei ihnen
nicht. Wenn er seine Meinung kundtut und seine Zukunftspläne offenbart,
schüttelt sein bester Freund André nur mit dem Kopf, denn er kann es nicht
verstehen, dass sich Thomas selbst so einengt und von vornherein festlegt.
Die Sprache dieses kleinen, schönen Romans ist fast
durchgehend heiter und beschwingt und irgendwie typisch französisch. Über
Thomas und seine Eigenheiten musste ich zum Teil schmunzeln und war gespannt,
ob er sein Ziel wirklich erreichen kann. Ich habe den Roman mit seinem leichten
Schreibstil weitgehend genossen, aber eine Zeitlang verstrickt sich der
Ich-Erzähler in amouröse Abenteuer und gerät damit in ein Fahrwasser, das leider
einiges vom Zauber der Geschichte nimmt und irgendwie gar nicht zum
Protagonisten passt. Wie sich seine Suche nach der Traumfrau gestaltet und wie
sie ausgeht, verrate ich natürlich nicht! Nur so viel: Der Ausgang ist
überraschend.
Das Buch mit gerade mal 206 Seiten wirkt schon optisch sehr
einladend und wird besonders allen Freunden der leichten, französischen
Literatur gut gefallen.
Ich liebe "Amelie" über alles, aber das klingt so, als wäre nach einem ähnlichen Muster gestrickt.
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