Donnerstag, 16. Januar 2014

Heute wegen Glück geschlossen - Patrice Leconte


Der sympathische Thomas ist siebenundzwanzig Jahre alt und arbeitet in einer Papeterie mitten in Paris, und er hat noch knapp drei Jahre Zeit, um die Frau fürs Leben zu finden, denn für dieses Vorhaben hat er sich seinen dreißigsten Geburtstag als Limit gesetzt.
Thomas hat seine ganz eigene Lebensphilosophie.
Seine Traumfrau soll brünettes, kurzes Haar und einen dunklen Teint haben, und sie sollte keinen Kaugummi kauen. Eines Tages begegnet er in der Metro der schönen Colette und ist gleich hingerissen von ihr. Aber dann verliert er sie wieder aus den Augen. Auf der Suche nach der Angebeteten erlebt er so manches Abenteuer.

Im leichten Plauderton erzählt der Protagonist aus seinem Leben. Er lässt die Leser wissen, dass seine Mutter eine hoffnungslose Pessimistin ist, die fortwährend meint, die nächste Woche nicht mehr zu erleben. Sein Vater ist Tierarzt und betreibt eine Kleintierpraxis. Aber er träumt davon, die großen, wilden Tiere zu behandeln und zu versorgen.
Schön beschrieben sind die gemeinsamen Sonntage, die Thomas und seine Schwester bei den Eltern verbringen. Sein Job in der Papeterie macht Thomas viel Freude, da er gerne mit schönen Schreibwaren umgeht. Bei seinen Kolleginnen ist er sehr beliebt, aber die Frau fürs Leben findet er bei ihnen nicht. Wenn er seine Meinung kundtut und seine Zukunftspläne offenbart, schüttelt sein bester Freund André nur mit dem Kopf, denn er kann es nicht verstehen, dass sich Thomas selbst so einengt und von vornherein festlegt.

Die Sprache dieses kleinen, schönen Romans ist fast durchgehend heiter und beschwingt und irgendwie typisch französisch. Über Thomas und seine Eigenheiten musste ich zum Teil schmunzeln und war gespannt, ob er sein Ziel wirklich erreichen kann. Ich habe den Roman mit seinem leichten Schreibstil weitgehend genossen, aber eine Zeitlang verstrickt sich der Ich-Erzähler in amouröse Abenteuer und gerät damit in ein Fahrwasser, das leider einiges vom Zauber der Geschichte nimmt und irgendwie gar nicht zum Protagonisten passt. Wie sich seine Suche nach der Traumfrau gestaltet und wie sie ausgeht, verrate ich natürlich nicht! Nur so viel: Der Ausgang ist überraschend.

Das Buch mit gerade mal 206 Seiten wirkt schon optisch sehr einladend und wird besonders allen Freunden der leichten, französischen Literatur gut gefallen. 


1 Kommentar:

  1. Ich liebe "Amelie" über alles, aber das klingt so, als wäre nach einem ähnlichen Muster gestrickt.

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