Montag, 28. März 2022

Wiedersehen im Land der Weihnachtssterne

Wiedersehen im Land der Weihnachtssterne
Bd. 2 der Weihnachtsstern-Saga
Lea Thannbach
Ullstein
 ISBN: 978-3548061375



Kurzbeschreibung:

Kalifornien, 1940: Lizzys Eltern haben den Weihnachtsstern zum weltweiten Symbol für das Fest der Liebe gemacht. Nun übernimmt die junge Frau mit ihren Brüdern die Farm. Als ein großer Brand ausbricht, ist das erfolgreiche Unternehmen in Gefahr, und die Familie droht, alles zu verlieren. Während Lizzy versucht, die Farm zu retten, begegnet sie auf den Feldern dem geheimnisvollen Arbeiter Miguel, der ihr Herz zutiefst berührt …


Mein Eindruck:

Der zweite Band schließt sich fast nahtlos an die erste Folge an, und wir begegnen Stella in der Silvesternacht 2005/2006 wieder. Zurück in München muss sie gleich mal eine Enttäuschung einstecken. Sie ist innerlich zerrissen und weiß nicht, wie ihr Leben weitergehen soll. Was ihre Freunde hier so hinter ihrem Rücken ausgeheckt haben, ohne sie zu benachrichtigen, fand ich nicht wirklich realistisch und auch absolut unfair. Wenn ich mich in die Situation versetze und überlege, wie ich reagieren würde, wenn Freunde mir so übel mitgespielt hätten, wäre diese Freundschaft für mich extrem abgekühlt. Hier reagiert Stella fast stoisch, was mich sehr verwundert hat.

Im weiteren Verlauf tauchen zwei Männer in der Münchner Villa auf, zuerst ein junger Immobilienmakler und dann noch Max, ihr Großonkel, wie sie glaubt.

Von ihm und in Telefonaten mit Lizzy erfährt Stella mehr über die früheren Ereignisse, die zu diversen Tragödien geführt haben. Einmal erlebt man die Licht-Geschwister um 1940, und ein weiterer Handlungsstrang dreht sich um Stellas Mutter Inge und was dazu geführt hat, dass sie Kalifornien verließ und als allein erziehende Mutter mit Stella in München gelebt hat.

Auch dieser zweite Teil war wieder kurzweilig und leicht geschrieben, allerdings muss ich gestehen, dass mir hier die innerfamiliären Verwicklungen und die daraus entstehenden Dramen zu geballt vorkamen. Vor allem die Sprachlosigkeit, die Geheimniskrämerei, waren hier sehr ausgeprägt. Auch im Handlungsstrang in der Gegenwart werden die Fehler wiederholt, so dass man den Eindruck hat, Lizzy und ihre Familie haben nichts aus der Vergangenheit gelernt. Auch hier wird mit Informationen und Wahrheiten hinter den Berg gehalten, bis es nicht anders geht. Dazu kam Stellas Wankelmütigkeit, denn hier hatte ich das Gefühl, sie lässt sich von jedem gelackten Schönling um den Finger wickeln.

Ich habe zwar auch diesen Teil gerne gelesen, schon weil mich die Entwicklung der Weihnachtssterne interessiert hat und natürlich, weil ich wissen wollte, wie sich alles letztendlich auflöst. Das Ende kam dann im Hau-ruck-Verfahren, und plötzlich war alles eitel Sonnenschein. Das ständige Hin und Her in der Geschichte hat mich ehrlich gesagt ein wenig genervt. Aber dieser zweite Teil gehört zur Geschichte, und letztendlich klärt sich alles am Ende auf, was ich als wichtig empfinde. Es bleiben keine offenen Fäden, und so konnte ich das Buch einigermaßen zufrieden zuklappen und die Dilogie beenden. Wer turbulente und vor allem verworrene Familiengeschichten mag, wird hier seine Freude haben.


 ⭐⭐⭐1/2

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