Wintermärchen in Virgin River - Robyn Carr

 

Kurzbeschreibung:

Letzte Weihnachten verlor Marcie Sullivan ihren geliebten Mann Bobby. Dieses Jahr sucht sie nach dem Menschen, der es ihr ermöglichte, sich von Bobby zu verabschieden. Im verschneiten Virgin River spürt sie Ian Buchanan auf. Obwohl der Empfang frostig ist, lässt Marcie sich nicht so leicht in die Flucht schlagen. Offenbar hat auch Ian Schlimmes erlebt und trägt eine schwere Last mit sich herum. Können sie gemeinsam die Vergangenheit bewältigen? Immerhin werden in Virgin River manchmal Weihnachtswunder wahr…

Mein Eindruck:

Es ist schon etwas länger her, dass ich diverse positive Stimmen zu den Büchern der Virgin-River-Reihe von Robyn Carr gehört hatte und mir daraufhin dieses Buch bestellt habe. Seitdem lag es auf dem SuB, und jetzt, zur Weihnachtszeit, habe ich mir endlich vorgenommen, es zu lesen. Schon das Cover gefällt mir sehr. Die Holzhäuser in wild-romantischer, verschneiter Landschaft lassen ein deutliches Bild vor meinen Augen entstehen. Ich habe das Buch mit dem ursprünglichen Cover, das mir besser gefällt als die neue Version. Inzwischen ist die Virgin-River-Reihe anscheinend auch verfilmt worden und bei Netflix verfügbar. Dazu kann ich nichts weiter sagen, da ich Netflix nicht abonniert habe. Nachdem ich nun in Virgin River „gelandet“ bin, bin ich neugierig geworden, wie die Geschichte im Film umgesetzt wurde. Vielleicht sollte ich mich doch einmal mit Netflix anfreunden.

Es geht um die junge Witwe Marcie Sullivan, die auf der Suche nach dem besten Freund ihres verstorbenen Mannes in Virgin River landet. Sie möchte Ian danken, denn er hatte ihrem geliebten Bobby während eines gefährlichen Einsatzes im Irak das Leben gerettet. Leider blieb der schwer verletzte Bobby bis zu seinem Tod ein Pflegefall. Marcie wundert sich, wieso sich Ian nicht mehr bei ihr gemeldet hat und auf ihre Briefe keine Antwort kam. In der Nähe von Virgin River, in einer einsamen Berghütte, wird Marcie endlich fündig. Nach anfänglicher Ablehnung von Ians Seite schafft es Marcie mit der Zeit, zu dem verschlossenen Mann, der nichts mehr über die Vergangenheit hören will, durchzudringen und ihm ein paar der Fragen zu stellen, die ihr auf der Seele liegen. Sie versucht, Ian ihren Standpunkt zu der Sache mit Bobby nahe zu bringen und erfährt, was Ian dazu bewogen hat, sich vor der Welt zu verkriechen. Ein großer Teil der Handlung spielt sich in und um Ians Holzhaus in den Bergen ab, aber auch Virgin River und seine liebenswerten Bewohner spielen eine wichtige Rolle, sowohl für Marcie als auch für Ian.

Erst jetzt beim Lesen ist mir aufgefallen, dass es sich bei diesem Roman bereits um den vierten Band der Virgin-River-Reihe handelt. Vermutlich begegnet man den sympathischen Einwohnern des kleinen Ortes auch in den vorherigen Bänden.

Robyn Carr schreibt unterhaltsam und humorvoll, ohne dass die Geschichte seicht wirkt. Es ist ein romantischer, kurzweiliger Liebesroman, der jedoch nicht oberflächlich bleibt, denn es geht auch um Vergangenheitsbewältigung und Trauerarbeit der Protagonisten. Die Charaktere sind mit Feingefühl, Herz und Empathie beschrieben. Bis auf ein paar Kleinigkeiten konnte mich der Roman mitnehmen. Ab und zu gibt es Redewendungen im Buch, die nicht so ganz stimmig wirkten, aber das könnte auch ein Übersetzungsproblem sein, was ich jedoch nicht beurteilen kann, weil ich das Original nicht kenne. Auch gibt es zu manchen Themen, die zur Sprache kommen, einige Wiederholungen bzw. wird manches Thema, das bereits angeschnitten wurde, später noch einmal detailliert aufgerollt. Das hat den Lesefluss dann etwas gebremst. Grundsätzlich kann ich aber sagen, ich habe mich gut unterhalten, und die Story passt perfekt in die Winter- und Weihnachtszeit.

⭐⭐⭐⭐