Klappentext:
Eine neue Generation.
Eine Welt im Umbruch
Berlin, 1915: Die Millionenstadt ist gezeichnet von den Wirren des Krieges. Während tausende Männer auf dem «Feld der Ehre» ihr Leben verlieren, behandelt die Ärztin Ricarda Thomasius an der Charité junge Arbeiterinnen, die sich unter unmenschlichen Bedingungen in den Munitionsfabriken verletzen. Gleichzeitig droht Ricardas Familienglück zu zerbrechen. Sohn Georg wird an der Front vermisst, das Verhältnis zu Tochter Henny liegt in Scherben, und Nesthäkchen Antonia testet ihre Grenzen aus. Die Ärztin will um ihre Kinder kämpfen, koste es, was es wolle. Doch es gibt Verletzungen, die selbst die Liebe nicht so einfach heilen kann. Als das Schicksal erneut zuschlägt, muss Ricarda sich ihrer Vergangenheit stellen. Dort, wo alles begann…
Mein Eindruck:
Der
letzte Teil der Trilogie um die Ärztin Ricarda Thomasius und ihre
Familie spielt in der Zeit des ersten Weltkriegs und der
Nachkriegsjahre, genau genommen umfasst die Handlung einen Zeitraum
von sechs Jahren, beginnend an Weihnachten 1914 und endend an
Weihnachten 1920.
Ich
empfehle auf jeden Fall, mit dem ersten Band anzufangen, denn die
Geschichte der Familie Thomasius ist ziemlich „kurvenreich“, und
es würden unweigerlich wichtige Informationen fehlen, wenn man
gleich beim dritten Band einsteigen würde. Weitgehend spielt die
Handlung in Berlin, aber da Ricardas Sohn Georg und ein Teil der
Familie in München lebt, gibt es auch einige Kapitel, die dort
stattfinden. Außerdem verfolgen wir einen Handlungsstrang in
Amerika, denn dorthin ist Ricardas älteste Tochter Henny
übersiedelt.
Ricarda
hat sich weiter entwickelt. Mit den Jahren ist sie reifer und
nachdenklicher und auch weicher geworden. Vieles, was sie in der
Vergangenheit erlebt hat, hinterfragt sie inzwischen, vor allem wenn
es um ihre drei Kinder geht. Henny, Georg und Antonia haben ihre
eigenen Vorstellungen von ihrer Zukunft, und da wird so manches
durchgesetzt, ohne Rücksicht auf Verluste. Alle machen Fehler und
gehen ihren Weg, aber das ist ja nichts Ungewöhnliches, denn auf
diese Weise grenzen sich Kinder von ihren Eltern ab, und das ist der
Lauf der Welt. Ricardas Mann Siegfried wirkt dabei wie ein ruhender
Pol. Er ist der eher besonnene Ratgeber im Hintergrund und für
Ricarda der Hafen in der Brandung. So weit könnte es eine ganz
normale Familiengeschichte sein, die hier erzählt wird. Aber die
historischen Ereignisse sind außergewöhnlich. Es herrscht Krieg,
und daraus resultiert das Elend und der Hunger in der Bevölkerung.
Sie Stimmung im Land wird sehr anschaulich wiedergegeben, und man
kann den Unmut der Menschen nachvollziehen. Auch die Ereignisse bei
Kriegsende sind dramatisch und so lebendig geschildert, dass man fast
meint, mit dabei zu sein.
Es
ist interessant, über die historische und auch über die
wissenschaftliche Entwicklung zu lesen. Die Welt ist im Umbruch. Man
erfährt viel über die damalige Stellung der Frauen und ihre Rechte,
und es wird sehr deutlich, dass trotz des Fortschritts auch Ricardas
Töchter mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben wie sie selbst
vor vielen Jahren. Zwar haben Frauen inzwischen das Wahlrecht, aber
in den Köpfen der Männer ist diese Veränderung noch nicht wirklich
angekommen.
Wie
bereits erwähnt, läuft bei Ricardas Familie nicht alles harmonisch.
Bei der Familie Thomasius wird an allen Fronten gekämpft, nicht nur
im Krieg, denn hier jagt eine
Katastrophe die nächste.
Ich muss gestehen, dass es mir manchmal etwas zu viel wurde mit den
dramatischen Ereignissen. Hier kommt es wirklich an allen Ecken und
Enden knüppeldick, was mir nicht immer ganz glaubwürdig erschien.
Einige Situationen aus Ricardas Vergangenheit wiederholen sich bei
ihren Kindern, so dass ich nicht nur einmal das Gefühl hatte, ein
Déjà-vu
zu erleben.
Trotzdem
fand ich auch den dritten Band angenehm zu lesen, und
ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Wenn man bereits zwei Bände
gelesen und die Familiengeschichte verfolgt hat, möchte man ja
schließlich wissen, wie alles ausgeht. Diesmal gab es keinen
Cliffhanger, wie beim zweiten Band, sondern alles hat einen runden,
zufriedenstellenden Abschluss gefunden, und ich bin auf jeden Fall
froh, die Trilogie gelesen zu haben.
⭐⭐⭐⭐1/2
Im Anschluss verlinke ich noch einmal meine Rezensionen zu den ersten beiden Teilen:
Die Ärztin Bd. 1 - Das Licht der Welt
Die Ärztin Bd. 2 - Stürme des Lebens
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