Klappentext:
Oliver
ist 15 und schwer verliebt in Nina. Und – o Wunder – Nina liebt
ihn auch. Doch dann passiert das Unfassbare: Olivers Mutter
beschließt wieder zu heiraten und zwar einen waschechten Indianer.
Aller Protest nützt nichts – Oliver muss mit seiner Mutter nach
Amerika auswandern. Doch im Pine Ridge Indianerreservat ist nichts
so, wie er es sich vorgestellt hat, und Oliver möchte nur eins: so
schnell wie möglich zurück nach Deutschland zu Nina. Bis eines
Tages etwas passiert, das Oliver seiner neuen Familie näher bringt,
als er es jemals geahnt hätte.
2006
ausgezeichnet mit dem Harzburger Jugendliteraturpreis.
Mein
Eindruck:
In
diesem Jugendbuch erzählt Antje Babendererde die Geschichte des
15-jährigen Oliver. Der Junge muss seine Heimat Deutschland und
seine Freunde verlassen, weil sich seine Mutter in den Kopf gesetzt
hat, einen Indianer zu heiraten. Sie wandert nach Amerika aus, und
Oliver muss mit. Nina, seine erste Liebe, bleibt zurück.
Es
fällt Oliver schwer, in der neuen Umgebung Fuß zu fassen und sich
an das Reservat und die Menschen dort zu gewöhnen. In Gedanken ist
er immerzu bei seiner geliebten Nina. Schon sehr bald bekommt er sehr
schmerzhaft den Hass zu spüren, den ihm einige Indianer
entgegenbringen, nur weil er weiße Haut hat und aus Deutschland
kommt. Sogar als Nazi muss er sich beschimpfen lassen.
Aber
er begegnet auch Menschen, die eine gute Beziehung zu ihm aufbauen
und ihm Zuneigung entgegenbringen. Lange Zeit will er sich gar nicht
eingewöhnen und sträubt sich gegen die positiven Gefühle, die er
erstaunlicherweise immer häufiger für seine neue Heimat und die
Bewohner entwickelt. Es werden sehr viele brisante Themen in diesem
Roman angesprochen, dabei natürlich in erster Linie die
schwerwiegenden Probleme, die sich für die Menschen im Reservat
ergeben. Je länger Oliver dort lebt, umso mehr erkennt er, dass die
Lage der Lakota alles andere als rosig ist und dass den Ureinwohnern
immer wieder Hindernisse in den Weg gelegt werden und sie von den
Weißen kaum Gerechtigkeit erfahren.
Man
lernt die aktuelle Situation der amerikanischen Ureinwohner kennen
und erfährt so manche bittere Wahrheit, fernab jeder
Wildwestromantik.
Daneben
geht es in dieser Geschichte aber auch um Liebe und Zuneigung, um
Heimat und Wurzeln und um den Wunsch nach Anerkennung.
Oliver
verändert sich und damit auch seine Sichtweise. Je mehr er von den
Menschen im Reservat erfährt, umso besser lernt er sie zu verstehen,
und er entdeckt mit der Zeit so etwas wie ein
Zusammengehörigkeitsgefühl.
Am
Ende bleibt vieles offen, was ich doch ein wenig bedauert habe, denn
ich hätte gerne gewusst, wie es mit Oliver und seiner neuen Familie
weiter geht. Aber ich denke, genau das hat die Autorin beabsichtigt,
denn durch die offenen Fragen wird der Leser angeregt, noch
ausgiebiger über die Geschichte nachzudenken.
Der
Schreibstil ist schön und flüssig und für den fünfzehnjährigen
Oliver als Ich-Erzähler absolut passend. Man erhält Einblick in die
Gedanken und Gefühle des Jungen, und ich finde es immer wieder
faszinierend, mit wie viel Fingerspitzengefühl es der Autorin
gelingt, ihre Protagonisten authentisch erzählen zu lassen. Das war
wieder ein Roman der Autorin, wie ich sie liebe und immer wieder
gerne lese.
⭐⭐⭐⭐⭐
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Hallo Susanne.
AntwortenLöschenDas Buch klingt toll. Ich kann mir nicht vorstellen, bei Indianern zu leben.
Es wäre aber bestimmt mal eine tolle Erfahrung. Für ein paar Wochen wäre es ok.
Danke für deine schöne informative Besprechung.
Liebe Grüße,Gisela
Moin, liebe Susanne,
AntwortenLöschenin jungen Jahren konnte ich fast alle Indianerstämme aufzählen, so groß war mein Interesse. Ich kann nicht mal mehr sagen, woher das kam. Habe alles gelesen, was unsere Bibliothek hergab.
Schön, dass sie durch Deine Buchvorstellung wieder in mein Blickfeld geraten sind.
Liebe Grüße, Anne
Hallo liebe Klusi!
AntwortenLöschenDie liebe Antje habe ich gerade erst zu ihrem neuen Buch interviewt auf das ich mich wirklich schon sehr freue. Letztes Jahr habe ich von ihr "Wacholdersommer" gelesen. Es hat mich trotz kleiner Schwächen sehr gut unterhalten. "Lakota Moon" werde ich mir nach deiner begeisterten Rezension auf jeden Fall gleich vermerken. :)
Liebste Grüße
Nina
Hallo Susanne,
AntwortenLöschendeine REzi klingt nach einer vielversprechenden Handlung und ich mag den Schreibstil der Autorin sehr. Isegrimm hat mir wunderbar gefallen, vielleicht kennst du das Buch.
LG Barbara