Dienstag, 10. Mai 2016

Das Pfirsichhaus - Courtney Miller Santo



Kurzbeschreibung bzw. Klappentext:
Die 30-jährige Lizzie steckt in einer handfesten Lebenskrise. Als sie erfährt, dass das Haus ihrer verstorbenen Grandma Mellie abgerissen werden soll, will sie das nicht einfach hinnehmen. Gemeinsam mit ihren gleichaltrigen Cousinen Elyse und Isobel beschließt sie, ein paar Monate am Mississippi zu verbringen und das verwinkelte Haus zu renovieren. Dabei findet sie nicht nur zu sich selbst sondern entdeckt auch ein paar Dinge, die sie auf die Spur eines gut gehüteten Familiengeheimnisses bringen ...

Meine Meinung:
Manchmal entscheidet das Auge mit, ob ein Buch bei mir einziehen darf, und im Fall vom Pfirsichhaus war ich ein richtiges „Cover-Opfer“, denn die Einbandgestaltung finde ich sehr gelungen. Aber das Bild auf dem Einband verspricht auch eine romantische Geschichte aus alter Zeit. Gut, in frühere Zeiten tauchen die Protagonisten sehr wohl auch ab, denn es gibt da so einige Geheimnisse, denen sie auf die Spur kommen wollen. Das Haus der Großmutter, das die drei Cousinen besetzen und später renovieren, ist auch alt, aber irgendwie konnte ich mir kein sehr gutes Bild davon machen, trotz ausgiebiger Erklärungen. Worauf der deutsche Titel hinweist, ist mir schon klar, denn in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauses scheint es eine Zeitlang Obstverarbeitungsfabriken gegeben zu haben, und laut der Erzählung entströmt dem Boden rundum immer noch der Geruch nach vergorenem Obst.
Beschreibungen findet man allgemein sehr viele und ausführliche im Buch, wobei sich meiner Meinung nach die Autorin auch oft zu stark mit unwichtigen Details verzettelt hat. Andererseits werden oft Situationen, die mir wichtig erschienen, mit nur wenigen kurzen Sätzen abgehandelt.
Der Roman teilt sich in drei große Abschnitte, wobei es in jedem dieser Teile vorherrschend um eine der drei Cousinen geht. Lizzie, Elyse und Isobel sind sehr unterschiedliche junge Frauen, aber keine von ihnen konnte mich überzeugen, faszinieren oder auf irgend eine Art berühren. Sie sind mir leider fremd geblieben. Auch die Menschen in ihrem Umkreis blieben für mich blass und gesichtslos bzw. waren von ihrer Art her nicht sympathisch.

So leid es mir tut, denn eigentlich hatte ich mich so auf dieses Buch gefreut und mir viel davon versprochen, aber ich habe mich beim Lesen gelangweilt, das muss ich ganz ehrlich sagen. Vielleicht war es auch einfach der falsche Zeitpunkt oder ich habe die falschen Erwartungen in die Geschichte gesetzt. Ich werde dem Buch irgendwann eine neue Chance geben bzw. werde mir erst einmal das erste Buch der Autorin „Der Olivenhain“ näher ansehen, denn das liegt schon länger auf meinem Sub, und auch da ist das Cover so wunderschön und verheißungsvoll. Vielleicht ist es aber auch eine Sache der Übersetzung, denn besonders die Dialoge im Pfirsichhaus erschienen mir oft ein wenig lieblos. Da wäre es natürlich interessant, mit dem Originaltext zu vergleichen, denn ich habe schon häufig die Erfahrung gemacht, dass ich mit dem Original zurecht komme, obwohl mir eine Übersetzung nicht gefällt. Woran es genau liegt, werde ich wohl nicht ergründen können, aber Tatsache ist, dass mir „Das Pfirsichhaus“ nicht gefallen hat. Daran lässt sich nichts beschönigen. 




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