Montag, 22. Juni 2015

Die Rosenfrauen - Cristina Caboni



Als Elena Rossini erfährt, dass ihr Verlobter sie betrogen hat, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Konsequenzen ziehen und sich neu orientieren, und mit Unterstützung ihrer Freundin Monique wagt sie einen Neuanfang in Paris. Dort gelingt es ihr, die eigenen Fähigkeiten, gegen die sie sich bis dahin gesträubt hat, endlich zu akzeptieren und zu nutzen, denn Elena hat einen sehr sensiblen Geruchssinn, und sie wurde von ihrer Großmutter, in der Tradition der Rossini-Frauen, zur Parfumeurin ausgebildet. Je mehr sie sich mit dem Thema auseinandersetzt, umso stärker wird ihr Interesse geweckt, die Rezeptur des „perfekten Parfums“ zu finden, das ihre Vorfahrin im 17. Jahrhundert kreiert hatte.

Bei diesem Buch war es für mich Liebe auf den ersten (Cover-)Blick, und auch der Inhalt hat für mich gehalten, was das Bild auf dem Einband verspricht. Jedes Kapitel wird mit einem kurzen Abschnitt über einen Duft eröffnet, der perfekt auf die Handlung abgestimmt ist.
Die Autorin nimmt ihre Leser mit auf eine Gedankenreise in die Welt der Düfte und Aromen. Die Geschichte, die sie geschrieben hat, ist ein Fest für die Sinne, mit bildhaften, üppigen Beschreibungen.
Die Leichtigkeit und Virtuosität, mit der die Autorin flüchtige, olfaktorische Eindrücke in wunderbar poetische Worte fasst, hat mich fasziniert.
Die Parfums und ihre Herstellung haben mich schon immer begeistert, ich lese sehr gerne darüber und kann gar nicht genug erfahren. Toll finde ich es, wenn dies im Rahmen eines Romans erfolgt und man ganz nebenbei etwas über alte Parfumklassiker und ihre Geschichte erfährt. Wenn dies dann auf so bezaubernde Weise geschieht wie in diesem Buch, bin ich hingerissen.

Im Pariser Stadtteil Marais, wo Elena nach ihrer Enttäuschung eine neue Heimat gefunden hat, erwarten sie neue Herausforderungen, denen sie sich stellen muss, an denen sie manchmal fast verzweifelt, aber an denen sie auch wächst.
Rückblenden in ihre Vergangenheit machen bald klar, wieso sie sich bisher so gegen den Beruf ihrer Vorfahren gesträubt hatte und ihre Begabung nicht akzeptieren wollte.
In langen Gesprächen mit ihrem Nachbarn, dem Rosenzüchter Cail, erkennt sie, was ihr wichtig ist. Sie erfährt sich selbst neu und kann mit ihren Vorfahren Frieden schließen.
Dies ist ein langwieriger Prozess, denn sich in Frankreich eine neue Existenz aufzubauen, ist nicht alles, was das Schicksal von Elena fordert. Sie muss sich endlich der Vergangenheit stellen und sich daneben einiger wichtiger Aufgaben widmen. Nebenbei spürt sie einem alten Geheimnis nach, denn je öfter sie in dem alten Tagebuch ihrer Vorfahrin liest, umso stärker wird für sie der Wunsch, die alte Parfumformel von Beatrice zu finden.
Inmitten wundervoller Schauplätze, die den Leser, an der Seite der Protagonisten, nach Florenz, Paris und später in die Provence entführen, spielt sich dazu auch noch eine zarte und zugleich sehr innige Liebesgeschichte ab, die vielleicht zum Teil vorhersehbar ist, was ihr aber nichts von ihrem Charme nimmt und ganz und gar nicht kitschig wirkt, denn hier finden zwei Menschen zusammen, die in der Vergangenheit vom Schicksal enttäuscht wurden und sich nur sehr zaghaft auf eine neue Liebe einlassen.
Dieser Roman hat für mich etwas Magisches. Wer sich nicht für Düfte und ihre Herstellung interessiert, mag diese Geschichte vielleicht ganz anders empfinden. Meinen persönlichen Geschmack hat sie jedoch voll getroffen.



3 Kommentare:

  1. Das Buch liegt auch schon hier =) Allerdings habe ich vorher noch drei andere zu lesen....
    LG Martina

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    1. Tja man würde am liebsten mit allen Büchern gleichzeitig anfangen, so geht es mir auch oft, wenn ich meinen SuB so ansehe ;-)

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  2. Bei diesem Buch war ich immer noch unschlüssig, ob es mir gefallen würde. Nach deiner Rezi denke ich, wird es wohl in mein Regal wandern ...
    Liebe Grüße Hanne

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