Dies ist die Fortsetzung des Romans
„Das Salz der Erde“.
Auf 1150 Seiten geht es im Großen und
Ganzen um Wohl und Wehe der fiktiven Stadt Varennes-Saint-Jacques.
Einige Einwohner der kleinen Stadt treten stärker in den
Vordergrund, und so hat auch diesmal wieder Michel de Fleury eine
wichtige Rolle, denn man könnte sagen, Varennes-Saint-Jacques ist
sein Lebenswerk. Schon immer lagen ihm die Belange der Stadt am
Herzen, und mittlerweile ist er der hoch geachtete Bürgermeister. Im
Lauf der Handlung, die sich von 1214 bis 1248, über 34 Jahre
erstreckt und deren hauptsächlicher Schauplatz die Stadt
Varennes-Saint-Jacques ist, gewinnt auch immer mehr Michels Sohn Remy
an Bedeutung. Der meisterliche Buchmaler hat große Träume für
seine Heimatstadt. Er möchte eine Schule gründen, die nicht der
Kirche untersteht und in der auch die Kinder einfacher Leute lernen
können, um bessere Chancen für die Zukunft zu haben. Je stärker
die Stadt an Bedeutung gewinnt, umso mehr Gegner finden sich im ihrem
Dunstkreis. Die Kaufleute der Stadt Metz fürchten die starke
Konkurrenz von Michel und seiner Gilde, und dem Vorsteher der Abtei
Longchamp sind Remys Pläne ein Dorn im Auge. Die Stadtväter haben
alle Hände voll zu tun, um ihren Stand in Oberlothringen zu
behaupten, zudem haben sie einen gefährlichen Gegner in den eigenen
Reihen, denn Anseau Lefévre, der Wucherer, stellt sich nicht nur
quer, wenn es um interne Beschlüsse geht, sondern er hat auch ein
dunkles, böses Geheimnis, und er hegt einen tödlichen Hass gegen
die Familie Fleury.
Als eines Tages die junge Adlige
Philippine in Remys Werkstatt auftaucht, spüren beide, dass sie eine
gewisse Seelenverwandtschaft verbindet, denn Philippine liebt Bücher
über alles und ist fasziniert von Remys Handwerk und seinen Plänen.
Aber Remy spürt, dass sie etwas vor ihm verbirgt, ein Geheimnis, das
ihrer innigen Liebe im Weg steht.
Das Leben und Sterben, Freud und Leid
in Varennes-Saint-Jacques sind so anschaulich geschildert, die
Menschen so lebendig beschrieben, dass es eine wahre Freude ist,
diesen Roman zu lesen. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß in dieser
Geschichte, sondern sie hat vielerlei Facetten und Nuancen zu bieten.
So sind eben auch die Fleurys keine Heiligen, sondern Menschen mit
Schwächen und Fehlern, und auch die negativen Charaktere sind nicht
abgrundtief böse, zumindest nicht alle.
Mit diesem gigantischen historischen
Roman ging es mir wie mit seinem Vorgänger, ich konnte völlig in
der Handlung versinken und war gefesselt vom Schicksal dieser
mittelalterlichen Stadt und ihrer Bürger. Man merkt beim Lesen gar
nicht, wie die Zeit vergeht. Die Handlung fliegt nur so dahin, und
ehe man sich versieht, ist man schon am Ende angelangt, was man in
Anbetracht der Seitenzahl gar nicht so schnell erwartet hatte.
Historisch Interessierte werden ihre
Freude an den Anmerkungen zum geschichtlichen Hintergrund des Romans
und am umfangreichen Glossar haben, denn hier erfährt man sehr viel
Wissenswertes über die wahren Verhältnisse damals in
Oberlothringen, und es werden viele spezielle Begriffe der
beschriebenen Zeit erklärt. Ein Roman dieser Art wäre schwer
denkbar bzw. sicher nicht so gut ohne reale Zusammenhänge und
historische Personen, die es wirklich gegeben hat, und so „trifft“
man auch hier einige bekannte Charaktere, über die man schon in den
Geschichtsbüchern gelesen hat.
Auf Daniel Wolfs Blog habe ich
entdeckt, dass ein dritter Band um die Fleurys in Planung ist, und
ich freue mich jetzt schon sehr darauf, denn ich hoffe, dass es ein
Roman in ähnlichem Umfang wird und genauso grandios wie seine beiden
Vorgänger.
Diese beiden Bände um Varennes-Saint-Jacques sind bisher erschienen:
Den 2. Teil lese ich definitiv während meines Urlaubes! Band 1 habe ich letztes Jahr im Ulrab gelesen =) Oder war es bereits vor 2 Jahrhen???
AntwortenLöschenLG Martina
Also ich habe den ersten Band vor zwei Jahren gelesen, liebe Martina. Vermutlich hast du nach Erscheinen kein Jahr gewartet, aber die Zeit verfliegt so schnell, dass man kaum hinterher kommt. Bei Band 2 wünsche ich dir viel Vergnügen im Urlaub.
LöschenLiebe Grüße
Susanne
Dann war es vor 2 Jahren....Wahnsinn, wie die Zeit vergeht!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina