Während der letzten vier Wochen hatte ich die Möglichkeit, an einer Vorab-Leserunde, im Rahmen der Lesejury-Lieblinge, von Bastei Lübbe teilnehmen zu dürfen. Herzlichen Dank an den Verlag für das Manuskript und diese tolle Gelegenheit.
Man
schreibt das Jahr 1248:
Die hübsche Hilke führt ein gut
behütetes Leben in Friedrichsdorf, in der Haseldorfer Marsch. Sie
ist die Tochter des Dachdeckermeisters und in den Gesellen Jens
verliebt. Die beiden jungen Menschen haben sich ein
Heiratsversprechen gegeben.
Sehr liebevoll kümmert sich Hilke um
Hein, ihren Freund seit Kindertagen, der bei ihrem Vater in die Lehre
ging und seit einem schweren Unfall gelähmt ist.
Als es am 28. Dezember, am Tag der
unschuldigen Kinder, zu einer verheerenden Flut kommt, wobei große
Teile der Haseldorfer Marsch zerstört werden und es viele Tote zu
beklagen gibt, kann Hilke wie durch ein Wunder entkommen und auch
Heins Leben retten. Nicht nur Hilke hat auf einen Schlag ihr Heim und
ihre Familie verloren, auch viele andere trauern um ihre Angehörigen.
Manche der Überlebenden sind verbittert, dass gerade Hein, der
Krüppel, überlebt hat, während sie selbst ihre Liebsten nicht
retten konnten. In der Gegend gibt es keine Zukunft für Hilke, denn
ihr Verlobter Jens ist auf Wanderschaft, und sie soll einen anderen
Mann heiraten, den sie nicht liebt. Spontan flieht sie gemeinsam mit
Hein. Sie ist fest entschlossen, Jens zu finden. Ahnungslos begeben
sich die beiden auf eine beschwerliche und gefahrvolle Reise und
landen mitten im Kriegsgebiet, wo sich Erik IV. von Dänemark und
sein Bruder Abel erbitterte Gefechte um die Herrschaft liefern.
Für Hilke und Hein beginnt eine Zeit
der Höhen und Tiefen. In ihrem Leben erfahren sie einerseits Luxus,
Glückseligkeit und Anerkennung, aber auch bitteres Elend, Kummer und
Mutlosigkeit. Hilke kämpft um ihr Glück und ihre Liebe und wird
nicht nur einmal bitter enttäuscht. Die Prüfungen, die das
Schicksal für sie bereit hält, sind demütigend und unbarmherzig,
aber die junge Frau gibt nicht auf.
Ricarda Jordans neuer Roman führt den
Leser geradewegs mitten ins 13. Jahrhundert. Grundlage für Hilkes
fiktive Geschichte bilden mehrere bedeutende historische Ereignisse.
Alles beginnt mit der zerstörerischen Allerkindleinsflut, am 28.
Dezember des Jahres 1248. Hier stellen sich die Weichen für das
dramatische Schicksal von Hilke und Hein. Wenig später landen die
Protagonisten mitten im Brennpunkt des zermürbenden Bruderkriegs
zwischen dem Dänenkönig Erik IV. und seinem Bruder Abel. Die realen
historischen Vorfälle gewinnen für die schöne Hilke immer mehr an
Bedeutung und beeinflussen ihr Leben in hohem Maße.
Wie Hilke für ihr Glück kämpft, ist
sehr lebendig und glaubhaft beschrieben. Sie ist nicht als untadelige
Heldin dargestellt, die immer alles richtig macht, aber gerade ihre
Fehler und Irrtümer lassen sie sehr real und lebendig erscheinen.
Besonders lag mir auch Heins Schicksal
am Herzen. In diesem Roman erfährt man sehr deutlich und ungeschönt,
wie rücksichts- und verständnislos zur damaligen Zeit mit
Behinderten umgegangen wurde. Das Leben und die Menschen des
dreizehnten Jahrhunderts werden in dieser Geschichte sehr anschaulich
und gut dargestellt. Es ist ein Roman, der einen packt und mitträgt,
der nicht nur gut unterhält, sondern daneben auch jede Menge an
geschichtlichen Informationen liefert. Im letzten Viertel
überschlagen sich die Ereignisse, und die Story gewinnt gewaltig an
Fahrt. Hier ging es mir manchmal fast zu schnell. Aber andererseits
konnte ich auch nicht erwarten, den Ausgang des Romans zu erfahren,
so dass ich mich gerne von diesem Tempo habe mitreißen lassen.
Für mich war es die erste
Bekanntschaft mit Ricarda Jordans Romanen, und der Schreibstil sowie
das Konzept haben mich überzeugt, so dass ich sicher demnächst nach
weiteren historischen Romanen der Autorin Ausschau halten werde.
Oh...du hast tatsächlich noch nichts von der Autorin gelesen? Auch nicht unter ihren anderen Namen Sarah Lark???? ;) Ich liebe ihre Bücher...egal ob Neuseelandstory oder historisch! "Die Pestärztin" fand ich toll!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Hallo Martina, ja, das muss ich zu meiner Schande gestehen ;-) Ich habe "Die Pestärztin" als Hörbuch im Regal stehen und eines ihrer Bücher unter dem Pseudonym Sarah Lark auf dem SuB, habe es aber bisher noch nicht geschafft, es zu lesen und auch das HB noch nicht gehört. *seufz*
LöschenLiebe Grüße
Susanne
Oh...die erste Neuseeland-Trilogie hat mich wirklich begeistert!!!! Die solltest du wirklich lesen!
LöschenLG Martina