Samstag, 6. September 2014

Onkel Humbert guckt so komisch - Brigitte Kanitz


Nach einem üblen Sturz an ihrem dreißigsten Geburtstag kommt Maja Glück im Krankenhaus zu sich. Nur komisch, dass sie nun überall Stimmen hört. Die Erklärung des Phänomens erhält sie von ihrem Onkel Humbert, der ihr eröffnet, dass sie, wie auch er selbst, den Familienfluch geerbt hat. Sie kann plötzlich die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen bzw. hören. Das ist einerseits recht angenehm, wenn sie zum Beispiel auf diese Weise erfährt, was der nette und attraktive Arzt Carlo Friedenslieb von ihr hält. Andere Meinungen sind weniger erfreulich, und sie möchte das eigentlich alles gar nicht wissen. Aber immerhin erfährt sie durch ihre neue Gabe, dass die schöne alte Schaunbecker Innenstadt in Gefahr ist, und sie hat das Zeug dazu, dies zu verhindern. Zusammen mit Onkel Humbert, den sie mittlerweile nur allzu gut verstehen kann und auch begreift, warum er sich oft so seltsam verhält, schmiedet Maja nun einen Plan. Aber es verläuft alles nicht so geradlinig wie gedacht.

Im neuesten Roman von Brigitte Kanitz lernt man die Familie Glück kennen. In Majas Fall hat sie den Namen nicht unbedingt mit der Tat, denn sie könnte nicht gerade behaupten, dass sie übermäßig glücklich ist. Die Entwicklung der Geschichte ist sehr amüsant und kurzweilig dargestellt. Durch ihre neue Fähigkeit kommt Maja plötzlich in völlig skurrile Situationen, und obwohl sie nun Gedanken lesen kann, versteht sie nicht immer richtig, was alles auf sie einströmt. In ihrer liebenswert-schusseligen Art stolpert sie von einem Fettnäpfchen ins nächste. Um dem geistigen Wirrwarr zu entgehen, der sich ihr ständig offenbart, unternimmt sie lange Waldspaziergänge, die sich langfristig gesehen positiv auf ihr Äußeres auswirken. Maja gewinnt an Selbstbewusstsein und sonnt sich in den wohlwollenden Gedanken, die ihr nun plötzlich entgegengebracht werden. Nur wenn es um die Liebe geht, traut sie sich selbst nicht über den Weg. Gut, dass es auch noch den alten Onkel Humbert gibt, der ihr ein wenig den Kopf zurecht rückt. Wenn man wissen möchte, ob Maja nicht nur „Glück“ heißt, sondern auch ihr persönliches Glück findet, dann sollte man unbedingt diese witzige, sehr turbulente und herzerfrischende Geschichte lesen. Der Autorin und ihrer neuen Heldin ist es gelungen, mich wunderbar zu unterhalten, meinen Tag zu erheitern und mich zum Lachen zu bringen. Der Roman entbehrt auch nicht einer gewissen „Tragik“, so dass ich ein paar Tränchen vergossen habe, aber es waren samt und sonders Lachtränen!


2 Kommentare:

  1. Ich kann Dein positives Fazit nur unterstreichen. Das Buch macht einfach gute Laune, mir hat es auch sehr gut gefallen.
    LG Gabi

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    1. Hallo Gabi,
      da hast du Recht; bei diesem Roman könnte man gar keine schlechte Laune aufrecht erhalten.
      LG
      Susanne

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