Mittwoch, 7. Dezember 2011

Im Schatten des Mondlichts / Das Erwachen - J. J. Bidell




Nach langen, erfolglosen Bemühungen erhält Naomi Roberts endlich das ersehnte Stipendium für ein Auslandssemester. Ihre Vorfreude auf die Reise nach Maine wird ein wenig von der Sorge ihrer Großmutter überschattet. Leandra vertraut ihrer Enkelin ein Geheimnis an. Sie erzählt ihr, dass sie als Kind erlebt hat, wie sich ihre Mutter in einen Panther verwandelte, und sie glaubt, dass Naomi die gleichen Gene in sich trägt, wie ihre Urgroßmutter. Leandra möchte Naomi beschützen und würde sie am liebsten nicht ins Ausland gehen lassen. Aber Naomi nimmt die Befürchtungen der Großmutter nicht ernst; sie kann diese phantastische Geschichte einfach nicht glauben. Sie lässt sich nicht von der Reise abhalten, und in Maine findet sie schnell Freunde und verliebt sich in den sympathischen Roman.  Alles wäre bestens, wenn Naomi nicht immer wieder das sonderbare Gefühl hätte, beobachtet zu werden. Außerdem wird sie von einer geheimnisvollen Lichtung magisch angezogen, und sie stellt fest, dass sie schlafwandelt. Anfangs bringt sie dies alles nicht mit der Warnung ihrer Großmutter in Verbindung, bis sie sich zum ersten Mal wirklich verwandelt. Ab sofort ist alles anders. Sie weiß nicht mehr, wer Freund und wer Feind ist, ihr Leben wird von einem Tag auf den anderen völlig auf den Kopf gestellt, und nicht nur sie selbst gerät in Gefahr, sondern auch der Mann den sie liebt.

Nach diversen Vampir- und Werwolfgeschichten war dieser Gestaltwandler-Roman eine wohltuende Abwechslung, denn das Thema Werkatzen habe ich bisher so noch nicht in der Fantasyliteratur gefunden. Die Idee und auch die Umsetzung in diesem Roman haben mir auf Anhieb gut gefallen. Zu Beginn lernt man erst einmal Naomi und ihre Familie sowie ihren besten Freund kennen. Als ihre Großmutter ihr das Geheimnis mit der Verwandlung anvertraut, ist sie mehr als skeptisch, sie hält Leandra sogar für ein wenig verrückt bzw. sie vermutet, dass diese die Geschichte aus Angst um die Enkelin erfunden hat. Auch nach ihrer Ankunft in Maine tut sie Leandras Vorwarnung lange Zeit als Hirngespinst ab, bis sie immer mehr zu der Einsicht gelangt, dass ihre Großmutter doch Recht hatte. Wie sie anfangs eher skeptisch an die Angelegenheit herangeht und wie sie dann ihre erste Verwandlung erlebt, ist sehr glaubwürdig und spannend dargestellt. Sie selbst und ein Teil der Charaktere in ihrem Umfeld sind sympathisch, andere eher zwiespältig gezeichnet und nicht auf Anhieb durchschaubar.
Zu Beginn steigt der Spannungsbogen noch langsam, stagniert auch im Mittelteil, aber im letzten Drittel nimmt die Geschichte  gewaltig an Fahrt auf. Der Schreibstil ist insgesamt eher unkompliziert, es gibt keine verzwickten Schachtelsätze, und der Roman liest sich angenehm und unterhaltsam. Das dramatische Ende ist raffiniert angelegt und lässt auf eine baldige Fortsetzung hoffen. 

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