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Der Weg der Bienenfrau Agnes Johanna Flügel Heyne ISBN: 978-3-453-42679-5 ⭐⭐⭐⭐ |
Kurzbeschreibung:
1649: Auf der Halbinsel Schwansen an der Ostsee führt die wissbegierige Johanna ein ruhiges Leben auf dem Hof ihrer Familie. Sie hegt ihren Garten und packt fleißig mit an. Jede freie Sekunde verbringt sie jedoch heimlich mit dem Studium der Bienen. Als plötzlich ihr Vater stirbt, zerbricht die Idylle jäh: Das Gut darf Johanna als Frau nicht weiterführen. Vetter Lorenz bietet sich als Verwalter und Erbe an, doch er hegt eigene Pläne. Er vertreibt Johanna vom Hof und ihre kranke Mutter verschwindet spurlos. Johanna muss sich auf eine gefährliche Reise quer durch das vom Dreißigjährigen Krieg verwüstete Land begeben. Als alles verloren scheint, trifft sie auf die geheimnisvolle Zunft der Zeidler. Die Liebe zu den Bienen verbindet sie. Mit ihrer Hilfe will sie ihr Zuhause zurückholen und um Gerechtigkeit für sich und ihre Familie kämpfen.
Mein Eindruck:
Der Roman spielt im 17. Jahrhundert, zu einer Zeit, wo der dreißigjährige Krieg überall Verwüstung hinterließ und die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Johanna, die Protagonistin, lebt mit ihrer Familie auf einem Bauerngut auf der Halbinsel Schwansen. Sie ist glücklich, und ihre ganze Leidenschaft gehört der Natur und vor allem den Bienen. Zu ihnen hat sie ein besonderes Verhältnis. Dass sie als Frau das Lesen und Schreiben beherrscht, ist eine große Ausnahme, aber sie notiert all ihre Beobachtungen zu Kräutern und Bienen in ihrem kleinen Notizbuch.
Als der Vater stirbt, zerbricht Johannas Idylle jäh, denn ihr Bruder ist ein Nichtsnutz, und ihr als Frau ist es nicht erlaubt, ein Gut zu führen. In ihrer Not wendet sie sich an ihren Vetter Lorenz, wird aber von diesem betrogen und muss den Hof verlassen. Ihre kranke Mutter verschwindet, und lange bleibt Johanna im Unklaren, was genau passiert ist. Für die junge Frau beginnt ein Leidensweg sondergleichen. Ihr widerfährt auf ihrer gefährlichen Reise und der Suche nach Gerechtigkeit so ziemlich alles was das Leben an Grausamkeiten zu bieten hat. Sie ist ein liebenswerter Charakter, aber manchmal handelt sie unbedacht und bringt sich selbst in Gefahr. Ihre Stationen, wo sie im Verlauf der Handlung landet, halten so einige negative Überraschungen für sie bereit, und oft erscheint ihre Situation hoffnungslos. Ich muss gestehen, dass da manches doch etwas unglaubwürdig erscheint.
Sehr gut haben mir wiederum die Naturbeschreibungen gefallen, und auch Johannas Verhältnis zu den Bienen ist in wunderschönen Worten geschildert. Diese fleißigen Insekten kreuzen immer wieder ihren Weg und bestimmen auch ihr Schicksal.
Während Johannas Reise sehr ausführlich und zum Teil bis ins kleinste Detail geschildert ist, überschlagen sich am Ende die Ereignisse. Hier hatte ich das Gefühl, die Autorin wollte (oder musste) schnell zum Schluss kommen, was ich etwas schade fand, denn gerade im letzten Abschnitt, wo es um Johannas Recht geht, wird die Angelegenheit sehr schnell und wie nebenbei abgehandelt.
Prolog und Epilog spielen in der Gegenwart, wo Lena auf dem Dachboden des Hauses, in dem sie gelebt hat, eben jenes Büchlein und einen Brief von
Liebe Klusi,, das empfinde ich auch immer als schade wenn ein Buch plötzlich so schnell abgehandelt wird. Es passiert oft! Vielleicht sind es auch Lektor und Verlag , die die Autor*innen mehr oder weniger dazu nötigen, aus Zeitdruck und/oder vielen anderen Gründen. Aber das ist meine ganz persönliche Vermutung , die ich natürlich nicht beweisen kann ;-) !
AntwortenLöschenLG und ein schönes WE wünsche ich Dir!
Angela
Liebe Angela,
Löschendas habe ich aber auch schon direkt gehört, dass es von den Verlagen oft Vorgaben zwecks Seitenanzahl gibt. Da können die Autoren bzw. Autorinnen dann gar nichts dafür, finde ich aber schade, weil viele das ja nicht wissen.
Liebe Grüße
Susanne