Samstag, 5. August 2023

Die Erbin des Bernsteinzimmers - Elisabeth Büchle

 

Die Erbin des Bernsteinzimmers
Elisabeth Büchle
Gerth Medien
ISBN: 978-3957349668


Kurzbeschreibung:

Als Josefine von ihrem ehemaligen Klassenkameraden Fynn aufgesucht wird, ist sie mehr als irritiert: Der junge Mann, der inzwischen ein großer Abenteurer und erfolgreicher Schatzsucher ist, versucht sie davon zu überzeugen, dass ihr im Sterben liegender Großvater wissen könnte, wo das sagenumwobene Bernsteinzimmer versteckt ist. Tatsächlich gibt der geschwächte Mann ihnen Hinweise auf den Verbleib des von den Nationalsozialisten geraubten und seit 1945 verschollenen Bernsteinschatzes. Also begeben sich die beiden auf die nicht ungefährliche Suche nach diesem großen Mysterium … Eine auf zwei Zeitebenen (Zweiter Weltkrieg, Gegenwart) spielende Geschichte über Vertrauen, Mut und den Glauben an die Freiheit eines jeden Menschen, das Richtige zu tun - egal, wie schwierig die Umstände auch sind.


Mein Eindruck:

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: einmal in der Gegenwart und einmal in den Jahren 1941 bis 1945.

In der Gegenwart begegnen wir Josefine. Die junge Frau bangt um ihren Großvater, der im Sterben liegt. Er ist ihr letzter lebender Verwandter. Während eines Besuchs bei ihm begegnet die junge Frau Fynn, einem ehemaligen Mitschüler. Auch er will zu ihrem Großvater, denn er ist der festen Meinung, Johannes könnte wissen, wo das legendäre Bernsteinzimmer abgeblieben ist, das 1945 auf unerklärliche Weise verschwand. Josefine ist ganz und gar nicht begeistert, Fynn wieder zu begegnen, denn sie hält ihn für einen Weiberhelden und Abenteurer. Dass der junge Mann seit ihrer gemeinsamen Schulzeit in sie verliebt ist, weiß sie nicht und gibt sich ihm gegenüber entsprechend spröde.

Während der letzten Gespräche mit ihrem Großvater, von dem sie glaubt, alles über sein Leben zu wissen, merkt Josefine plötzlich, dass es da Dinge in seiner Vergangenheit gibt, die ihr völlig fremd sind. Nach seinem Tod entschließt sie sich, Fynn und sein Team bei der Suche nach dem Bernsteinzimmer zu begleiten und zu unterstützen, denn das ist, was sich ihr Großvater gewünscht hat. Sollte er, bezüglich des Verhältnisses zwischen Josefine und Fynn, eventuell Hintergedanken gehabt haben?

In Rückblicken erfahren wir zwischendurch immer wieder, was damals geschah. Damit ist man als Leser den Protagonisten immer einen Schritt voraus, denn was wir schwarz auf weiß erkennen, müssen sich Josefine, Fynn und sein Team erst mühsam erarbeiten. Beim Lesen war es leicht, den Überblick zu behalten, denn die Überschriften zeigen klar und deutlich an, in welcher Zeit der folgende Abschnitt spielt und aus welcher Sicht gerade berichtet wird.

Ich muss gestehen, dass es anfangs etwas gedauert hat, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe. Der Einstieg war etwas schwerfällig, die Beziehungen zwischen den Protagonisten distanziert. Josefine verhielt sich Fynn gegenüber sehr abweisend und fast aggressiv.

Der Strang in der Vergangenheit wirkte auf mich sehr trostlos, denn was damals ablief, war einfach schrecklich. Man wird hier mit äußerst dramatischen Schicksalen und Wendungen konfrontiert, und es wundert mich nicht, wenn die Menschen damals den Mut verloren und wenn Johannes‘ Bruder das Gefühl hatte, seine Seele verkauft zu haben.

Es ist ein Roman mit christlichem Hintergrund, welcher jedoch durchgehend sehr dezent bleibt. Nur in einigen Szenen kommt das tiefe Gottvertrauen mancher Protagonisten zum Ausdruck.

Wie gewohnt, hat Elisabeth Büchle auch für diesen Roman sehr gründlich recherchiert. Sie schreibt fesselnd und bringt viele historische Fakten mit ein, so dass die damalige Zeit nur allzu lebendig wird. Je weiter sich die Handlung entwickelte, umso stärker konnte mich der Roman fesseln. Nach meinem etwas schwerfälligen Einstieg hatte mich die Geschichte in der zweiten Hälfte dann vollends gepackt, und einige Wendungen hätte ich so nicht erahnt. Es gab im Lauf der Handlung dann auch so manche Überraschung. Andererseits waren einige Dinge für mich wiederum schon früh vorhersehbar. Insgesamt hat mich der Roman gut unterhalten und fasziniert, und mit seinem Ende konnte ich mich absolut arrangieren.

⭐⭐⭐⭐


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