Freitag, 16. Dezember 2022

Totenbraut - Nina Blazon

 

Totenbraut
Nina Blazon
Ravensburger
ISBN: 978-3473353040



Kurzbeschreibung:

1731, in den Wäldern Serbiens: Für eine Handvoll Gold wird das Mädchen Jasna von ihrem Vater an einen reichen Gutsbesitzer verkauft. Der rätselhafte Fremde nimmt das Mädchen mit auf seinen Hof an der Grenze zum Osmanischen Reich. Dort wird Jasna mit seinem Sohn Danilo verheiratet. Schnell stellt die junge Braut fest, dass ein schrecklicher Fluch auf der Familie lastet. Gibt es in Danilos Familie wirklich einen Vampir, wie im Dorf gemunkelt wird? Während sich die mysteriösen Vorkommnisse häufen, gerät Jasna in den Bann des faszinierenden Duschan. Aber auch er hat ein dunkles Geheimnis.


Mein Eindruck:


Es gab ja eine Zeitlang einen regelrechten Hype um Vampirromane, dem auch ich nicht widerstehen konnte. Diese Lese-Phase habe ich lange hinter mir gelassen, aber wie es immer so ist, Ausnahmen bestätigen die Regel, und bei besonderen Geschichten aus diesem Genre ist mein Interesse nach wie vor geweckt. „Totenbraut“ ist so eine Ausnahme. Das Buch lag schon lange bei mir im Regal. Nun habe ich es endlich gelesen, passenderweise Anfang November, in der düsteren, dunklen Zeit des Jahres. Eigentlich ist es ein Jugendroman, wobei ich finde, man hat es hier mit einem Roman zu tun, der wohl jedes Alter anspricht. Die Geschichte spielt Mitte des 18. Jahrhunderts, und ich würde das Buch als historischen Roman mit leichten Anklängen zu Urban Fantasy einordnen, wobei die Handlung weitgehend realistisch ist. Es geht um Vampire, und hier schleichen sich auch ein paar phantastische Elemente ein, aber in erster Linie erfährt man einiges über den damaligen Volksglauben in Südosteuropa. Was sich die Menschen damals nicht erklären konnten, wurde schnell zum Mythos. Das erfährt auch Jasna am eigenen Leib, als sie von ihrem Vater quasi verkauft wurde. Der reiche Gutsbesitzer Jovan nimmt das junge Mädchen mit zu seinem Hof, der an der Grenze zum Osmanischen Reich liegt. Jasna soll seinen Sohn Danilo heiraten. Nur ist dieser alles andere als angetan von der Idee seines Vaters, und Jasna sieht sich einer Wand der Feindseligkeit gegenüber, als sie in ihrem neuen Heim ankommt. Auch stellt sie fest, dass seltsame Dinge in ihrer Umgebung geschehen. Ihre Bemühungen, im nahen Dorf Bekanntschaften zu machen oder gar Freundschaften zu schließen, verlaufen weitgehend erfolglos, denn die Menschen dort scheinen Angst vor etwas zu haben, und ihr Aberglauben lähmt sie. Nur wenige sind mutig genug, um mit Jasna Kontakt aufzunehmen. Der Pfarrer verweigert Jasna sogar den Zutritt zur Dorfkirche. Auch gibt es einige rätselhafte Todesfälle und andere Ereignisse, die für die Menschen nicht erklärbar sind. Erst nach und nach lichtet sich das Dunkel, und Jasna findet immer mehr Erklärungen für die rätselhaften Vorgänge auf dem Gut und im Dorf.

Ich fand diesen Roman ausgesprochen fesselnd. Die Ereignisse und auch die Atmosphäre sind bildhaft geschildert, so dass man das Grauen, das stellenweise um sich greift, fast spüren kann. Jasna ist ein starker Charakter, und das muss sie auch sein, um in dieser eigenartigen und unheimlichen Welt bestehen zu können.

Im Anhang erläutert die Autorin einige Zusammenhänge und beschreibt auch eine seltene Stoffwechselkrankheit, die damals unbekannt war, im Roman aber eine nicht unwichtige Rolle spielt.

Mich hat der Roman mitgerissen, und ich habe Jasna fasziniert begleitet, konnte ihre Gefühle gut nachvollziehen und fand ihren Mut bewundernswert. Dies ist ein toller Roman, der meines Erachtens nicht nur junge Menschen anspricht.

⭐⭐⭐⭐⭐

4 Kommentare:

  1. Liebe Susanne,
    das Buch liegt schon ewig auf meinem Sub! Das sollte ich jetzt wirklich schleunigst ändern! Deine Rezi habe ich nur ein bisschen überflogen, aber dass dir das buch super gefallen hat, erkenne ich =)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina, bei mir war das Buch auch ewig auf dem SuB, aber das Befreien hat sich wirklich gelohnt.
      Liebe Grüße
      Susanne

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  2. Schönen guten Morgen!

    Freut mich total dass dich die Geschichte so fesseln konnte. Ich mochte sie wirklich auch sehr!
    Kennst du von der Autorin auch "Der Kuss der Russalka"? Spielt im historischen Sankt Petersburg - ist auch ein Jugendroman mit Mystery Einschlag - fand ich nicht schlecht!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Liebe Aleshanee, "Totenbraut" ist bisher das einzige Buch von Nina Blazon, das ich kenne. Aber das von dir empfohlene klingt auch gut, danach werde ich mich mal umsehen, denn der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr. Danke für den Tipp und liebe Grüße
      Susanne

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