Andere Sterne Ingvild H. Rishøi Dumont ISBN: 9783832182144 |
Kurzbeschreibung:
»Manchmal gibt es einfach keinen Ausweg, und dann geschieht ein Wunder.«
Ronja, ihre große Schwester Melissa und ihr Vater leben in Tøyen, einem Arbeiterviertel in Oslo. Sie haben nicht viel, aber sie haben einander. Nun steht Weihnachten vor der Tür – und Ronja wünscht sich endlich einen eigenen Tannenbaum. Nur hat ihr Vater, der viel zu oft viel zu viel trinkt, leider gerade mal wieder seinen Job verloren. Ronja besorgt ihm mit Hilfe eines Freundes, dem Hausmeister, eine neue Anstellung auf dem Weihnachtsbaummarkt. Für ein paar Tage scheint sich alles zum Guten zu wenden: Ihr Vater bleibt nüchtern, es gibt anständiges Essen und vielleicht sogar Weihnachtsgeschenke. Doch als er wieder zu trinken beginnt, ist seine Arbeit – und damit das Einkommen der Familie – erneut in Gefahr. Melissa sieht keinen anderen Ausweg, als auf dem Weihnachtsbaummarkt einzuspringen. Ronja unterstützt ihre große Schwester nach Kräften. Die Arbeit ist hart, der Chef streng und das Wetter eisig. Aber da sind auch drei weise Männer, ein Stern und ein magischer Wald …
Ingvild H. Rishøi hat ein eigenwilliges, anrührendes und doch kitschfreies Weihnachtsbuch geschrieben, das durch die Stimme der jungen Ronja besticht: ein Märchen für unsere Zeit.
Mein Eindruck:
Die Schwestern Ronja und Melissa haben es nicht leicht. Die Mutter ist gestorben, der Vater ist Alkoholiker. Die beiden Mädchen schlagen sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Die Geschichte ist aus Ronjas Sicht erzählt. Es gibt einige Menschen, die es gut mit den Mädchen meinen, einer davon ist der Hausmeister von Ronjas Schule. Durch seine Hilfe kann ihr Vater einen Job als Weihnachtsbaumverkäufer annehmen. Ein paar Tage geht es gut, dann holt die Vergangenheit den Vater ein, und er wird rückfällig. Melissa, Ronjas große Schwester, übernimmt den Job, was ihr neben der Schule sehr viel abverlangt. Der Chef ist ein richtiger Unsympath, aber Melissa gibt alles, und Ronja unterstützt sie nach besten Kräften. Die Mädchen erhalten immer wieder Hilfe von mitfühlenden Menschen, und für Ronja tut sich ein kleiner Hoffnungsschimmer auf ein glückliches Weihnachtsfest auf. Ob aus der Hoffnung Wahrheit wird?
Man begleitet die beiden Mädchen durch die Weihnachtszeit, die hier so gar nicht voller Licht und Wärme ist. Die Sorgen drücken schwer, und der Vater ist mit sich und seiner Alkoholsucht beschäftigt. Stellenweise hatte ich den Eindruck, dass er seine Töchter gar nicht mehr wahrnimmt.
Ronja erzählt von einigen kleinen Erlebnissen, die vielleicht marginal sind, für sie jedoch Glück bedeuten. Meist folgt sie ihrer Schwester zu dem Platz, wo die Weihnachtsbäume verkauft werden. Zusammen mit einem Kollegen von Melissa setzen die beiden Mädchen auch eine gute Idee um, aber ihr Chef hat andere Vorstellungen. Für ihn zählt nur, was am Ende in der Kasse ist.
Als Ronja krank wird, ändert sich ihre Wahrnehmung. Realität, Wunschdenken und Traum mischen sind. Zwar ist die Handlung eine andere, aber mich hat die Geschichte ein wenig an das Märchen vom Mädchen mit den Schwefelhölzern erinnert. Das Ende lässt viel Raum für eigene Interpretationen. Es gibt keine Tatsachen vor. Für mich ist es ein modernes, leider nur allzu realistisches Märchen, das einen nachdenklich macht.
⭐⭐⭐⭐
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