Donnerstag, 21. Juli 2022

Ein Sommer in Rimini - Fenna Janssen

 

Ein Sommer in Rimini
Fenna Janssen
Rütten & Loening
ISBN: 978-3352009808




Kurzbeschreibung:

Hamburg, 1955: Nina arbeitet als Hilfsköchin im Hotel »Vier Jahreszeiten«. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als ein italienischer Gast ihr ein verlockendes Angebot macht: Er kennt den Manager des berühmten »Grand Hotel« in Rimini und kann ein gutes Wort für sie einlegen. Das lässt sich Nina nicht zweimal sagen und stürzt sich ins Abenteuer. Zuerst ist Chefkoch Stefano ihr gegenüber misstrauisch, doch nach und nach kann sie ihr Talent unter Beweis stellen. Und dann begegnet sie dem charmanten Italienischlehrer Piero …

Mit der Isetta über die Alpen bis an die Adria – eine Köchin findet neue Liebe und Lebensfreude



Mein Eindruck:

Eigentlich ist Nina für den Job als Hilfsköchin viel zu gut, denn sie kocht lecker, phantasievoll und kreiert mutige Kombinationen, wenn sie die Gelegenheit dazu erhält. Das erkennt eines Tages ein italienischer Gast des Hotels „Vier Jahreszeiten“. Er macht ihr ein Angebot, sich für sie bei seinem guten Bekannten, dem Manager des „Grand Hotel“ in Rimini, zu verwenden, nicht ganz uneigennützig, wie man mit der Zeit erfährt. Nina wagt den Schritt ins Unbekannte. Zusammen mit ihrer Freundin Henni überquert sie in einer Isetta die Alpen und hofft in Rimini auf neue Chancen. Dort begegnet sie auch dem Italienischlehrer Piero, zu dem sie sich auf Anhieb hingezogen fühlt. Aber der Anfang im fremden Land ist alles andere als einfach, denn sie muss sich an allen Ecken und Enden erst einmal beweisen…

Dieser kleine aber feine Roman ist die ideale Sommer- und Ferienlektüre, denn er ist nicht nur äußerst kurzweilig und unterhaltsam geschrieben, sondern er hat daneben noch so einiges zu bieten.

Da sind zum einen die wunderbaren Protagonisten, grundverschieden in ihrer Art und Lebenseinstellung, aber jeder auf seine Art liebenswert. Nina ist nicht nur eine gute Köchin, sondern sie hat auch ein großes Herz, in das sie nicht nur ihren Traummann schließt, sondern auch die allein erziehenden Mutter Sophie und ihren Sohn Timo. Die beiden leben in Hamburg am Existenzminimum, aber Nina tut was sie kann, um ihnen zu helfen. Auch ihre Freundin Henni, die Frau mit der geheimnisvollen Vergangenheit, hat ihre ganz eigene Art, die Dinge zu regeln. Stefano Galli, der Chefkoch des „Grand Hotel“ in Rimini, ist erst skeptisch, als sich Nina in seiner Küche vorstellt. Schnell aber erkennt er ihre Fähigkeiten und weiß ihre gute Mitarbeit zu schätzen. Piero ist sehr sympathisch in seiner Art, aber er hat gewisse Vorurteile, was deutsche Frauen angeht, und das macht Nina ziemlich zu schaffen. Viele weitere Charaktere sind lebendig und detailliert beschrieben und fügen sich wunderbar ins Gesamtbild.

Man erfährt auch viel über die 50er Jahre, wo die Nachwehen des zweiten Weltkriegs noch überall zu spüren sind, wo man bei den Menschen aber auch eine Art Aufbruchsstimmung bemerken kann, Neues zu entdecken und andere Länder kennenzulernen. Die Einblicke in den Italientourismus der Deutschen in dieser Zeit sind interessant zu lesen und bestens in die Geschichte eingebunden.

Von mir gibt es für dieses schöne Büchlein eine klare Leseempfehlung.

⭐⭐⭐⭐⭐


Weitere Rezensionen zum Buch:

Laberladen

3 Kommentare:

  1. Hallo Susanne,
    Deine Rezension bringt auch meine Meinung auf den Punkt. Genau diese Aufbruchstimmung kombiniert mit den tollen Figuren hat mir auch gefallen. Es gibt eine gewisse Portion Tiefgang, die das Buch aber nicht trübsinnig werden lässt. Das ergibt eine wunderbare Sommerlektüre mit einem liebevollen aber realistischen Blick auf die Menschen und hat auch mich bestens unterhalten.
    Ich schließe mich auch mit einer Leseempfehlung für das Buch an und hab Deine schöne Rezension gleich bei meiner verlinkt.
    Liebe Grüße
    Gabi

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  2. Hallo liebe Susanne,
    das wäre auch ganz bestimmt ein Buch für mich. Vor allem mit dem Italienflair kann man mich packen. Und weißt du was? Ich nehme auch immer die ungenutzen Servietten unserer Restaurantbesuche mit. :-) Die sind einfach zu schade zum Wegschmeißen.

    Liebe Grüße
    Barbara

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    Antworten
    1. Liebe Barbara, ich denke auch, dass dir dieser Roman gefallen könnte. Zu den Servietten muss ich gestehen, wir haben hier in der Stadt einen Großhandel für Papierwaren, Tischdecko und Verpackungen, da kaufen auch die Restaurants, und da habe ich mir mal einen großen Pack von diesen Servietten geholt, weil ich sie gerade zum italienischen Essen so stilecht finde und gerne auch zuhause verwenden wollte. Vorher habe ich die auch immer mitgenommen, wenn sie nicht benutzt waren. ;-)
      Liebe Grüße
      Susanne

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