Dienstag, 30. Juli 2019

Der Garten der Düfte - Kirsty Manning





Klappentext:
Die Australierin Pip steckt mitten in den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit. Sie erhält sogar schon erste Geschenke, darunter eine Sammlung wunderschöner Kupfertöpfe aus Frankreich, in denen sie die Rezepte einer Köchin namens Artemisia findet. Ein großes Glück für Pip, denn neben der Wissenschaft begeistert sich die Meeresbiologinfür die Kunst des Kochens und ausgefallene Delikatessen. Und es ist diese Leidenschaft, die Pip rettet, als sie ihr Leben neu ausrichten muss.

Sinnlich, duftdurchtränkt und mit Liebe zu köstlichen Details erzählt Kirsty Manning von der Lust am Kochen, die zwei Frauen über Jahrhunderte hinweg verbindet.


Mein Eindruck:
Die Handlung des Romans spielt auf zwei Zeitebenen. Da ist in der Gegenwart die Australierin und Meeresbiologin Pip, die gerade dabei ist, ihre Doktorarbeit fertig zu stellen. Außerdem hat ihr Freund Jack ihr einen Antrag gemacht. Unter den ersten Verlobungsgeschenken, die in Tasmanien eintreffen, sind einige uralte Kupfertöpfe von Pips Eltern aus Frankreich. In einem dieser Töpfe findet Pip eine alte Papierrolle mit Rezepten in französischer Sprache, die von einer gewissen Artemisia stammen. In der folgenden Zeit kommt es zwischen ihr und ihrem Verlobten immer wieder zu Unstimmigkeiten. Pip fühlt sich unverstanden und setzt sich selbst unter Druck, und letztendlich wird ihr anscheinend alles zu viel. Um sich über ihre Gefühle und ihre Zukunft klar zu werden, reist Pip zu verschieden europäischen Orten und begibt sich auf Artemisias Spuren. Diese führen zu einem französischen Chateau, wo Artemisia im 15 Jahrhundert als Köchin lebt und arbeitet. Das Chateau steht einerseits unter weltlicher Herrschaft, ist aber zugleich auch ein Kloster. Abt Roald mischt sich häufig in Dinge ein, die ihn eigentlich nichts angehen, vor allem nutzt er die Abwesenheit des Chevalier de Boschaud, um seine eigenen Interessen durchzusetzen. Auch wenn der Gutsherr einiges tut, um sein Gesinde und vor allem Artemisia zu schützen, so ist er eben nicht immer zur Stelle, wenn der Abt seine großen und kleinen Grausamkeiten an der Dienerschaft auslässt.

Ehrlich gesagt hatte ich mir mehr von diesem Roman versprochen, der durch ein wunderschönes Cover besticht. Der Handlungsstrang im Mittelalter und vor allem Artemisias Schicksal hat mich zwar berührt, aber es war ein langwieriger Weg, der mich durch die Geschichte führte. Weder Pip noch ihre Schwester Megs in den Abschnitten zur Gegenwart konnten mich wirklich überzeugen. Pip wirkte lange Zeit auf mich so, als wäre sie ziemlich unentschlossen, was ihr Leben angeht. Ihre Handlungen und Entscheidungen waren für mich zum Teil nicht immer nachvollziehbar. Megs steckt irgendwo im Spagat zwischen Karrierefrau und Helikopter-Mutter fest und steuert geradewegs auf eine Krise zu. Eigentlich hat Pip alle Hände voll zu tun, um mit ihrem eigenen Leben und den Problemen ihrer Familie klar zu kommen, so dass Artemisias Geschichte dadurch zeitweilig in den Hintergrund gedrängt wird.

Der Schreibstil der Autorin ist einerseits schön, aber sehr ausschweifend, und sie verzettelt sich, auf Kosten des Handlungsfortschritts, in viel zu vielen unwichtigen Details, was das Ganze zum Teil recht langatmig macht. Eine Zeitlang konnte ich es noch genießen, in Düften und feinen Zutaten zu besonderen Gerichten zu schwelgen, aber schnell war mir das dann doch zu üppig und zu geballt, und ich ertappte mich immer häufiger dabei, beim Lesen abzuschweifen und nicht recht bei der Sache zu sein. Offensichtlich fehlte mir der rote Faden und auch eine schlüssige Verknüpfung zwischen den beiden Handlungssträngen. Pips und Artemisias Geschichte laufen weitgehend parallel, aber letztendlich sind die überlieferten Rezepte und die Liebe zum Kochen und zu feinen Aromen die einzige Verbindung, die sich zwischen den beiden Frauen herausstellt. Ihre Lebenswege sind völlig unterschiedlich und haben kaum Bezug zueinander.
Insgesamt sehe ich dieses Buch als ganz nett für zwischendurch, aber es ist leider weder besonders unterhaltsam noch hat es Tiefgang oder Erinnerungswert.
 ⭐⭐⭐


4 Kommentare:

  1. Liebe Susanne,

    diesen Roman habe ich genauso empfunden wie du, ich hatte ich mir mehr davon versprochen. Wenn man vor lauter Kocherei und anderen Beschreibungen den roten Faden verliert, lässt das beim Leser einen üblich Nachgeschmack.

    Egal, die nächsten Bücher versprechen wieder viel Neues.

    Liebe Grüße und einen schönen August.
    Barbara

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  2. Dir auch einen schönen August mit tollen Büchern, liebe Barbara!

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  3. Das Cover ist wirklich wunderschön! Schade, dass der Inhalt nicht ganz überzeugt, obwohl er sich sehr interessant anhört. Sind denn auch Rezepte drin? Also zum Nachkochen?

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    1. Leider sind keine wirklich nachkochbaren Rezepte drin. Es wird viel über Gerichte, ihre Zubereitung und Zutaten geredet, aber eben alles nur vage, ohne konkrete Angaben.

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