Klappentext:
Die
Australierin Pip steckt mitten in den Vorbereitungen zu ihrer
Hochzeit. Sie erhält sogar schon erste Geschenke, darunter eine
Sammlung wunderschöner Kupfertöpfe aus Frankreich, in denen sie die
Rezepte einer Köchin namens Artemisia findet. Ein großes Glück für
Pip, denn neben der Wissenschaft begeistert sich die
Meeresbiologinfür die Kunst des Kochens und ausgefallene
Delikatessen. Und es ist diese Leidenschaft, die Pip rettet, als sie
ihr Leben neu ausrichten muss.
Sinnlich,
duftdurchtränkt und mit Liebe zu köstlichen Details erzählt Kirsty
Manning von der Lust am Kochen, die zwei Frauen über Jahrhunderte
hinweg verbindet.
Mein
Eindruck:
Die
Handlung des Romans spielt auf zwei Zeitebenen. Da ist in der
Gegenwart die Australierin und Meeresbiologin Pip, die gerade dabei
ist, ihre Doktorarbeit fertig zu stellen. Außerdem hat ihr Freund
Jack ihr einen Antrag gemacht. Unter den ersten Verlobungsgeschenken,
die in Tasmanien eintreffen, sind einige uralte Kupfertöpfe von Pips
Eltern aus Frankreich. In einem dieser Töpfe findet Pip eine alte
Papierrolle mit Rezepten in französischer Sprache, die von einer
gewissen Artemisia stammen. In der folgenden Zeit kommt es zwischen
ihr und ihrem Verlobten immer wieder zu Unstimmigkeiten. Pip fühlt
sich unverstanden und setzt sich selbst unter Druck, und letztendlich
wird ihr anscheinend alles zu viel. Um sich über ihre Gefühle und
ihre Zukunft klar zu werden, reist Pip zu verschieden europäischen
Orten und begibt sich auf Artemisias Spuren. Diese führen zu einem
französischen Chateau, wo Artemisia im 15 Jahrhundert als Köchin
lebt und arbeitet. Das Chateau steht einerseits unter weltlicher
Herrschaft, ist aber zugleich auch ein Kloster. Abt Roald mischt sich
häufig in Dinge ein, die ihn eigentlich nichts angehen, vor allem
nutzt er die Abwesenheit des Chevalier de Boschaud, um seine eigenen
Interessen durchzusetzen. Auch wenn der Gutsherr einiges tut, um sein
Gesinde und vor allem Artemisia zu schützen, so ist er eben nicht
immer zur Stelle, wenn der Abt seine großen und kleinen
Grausamkeiten an der Dienerschaft auslässt.
Ehrlich
gesagt hatte ich mir mehr von diesem Roman versprochen, der durch ein
wunderschönes Cover besticht. Der Handlungsstrang im Mittelalter und
vor allem Artemisias Schicksal hat mich zwar berührt, aber es war
ein langwieriger Weg, der mich durch die Geschichte führte. Weder
Pip noch ihre Schwester Megs in den Abschnitten zur Gegenwart konnten
mich wirklich überzeugen. Pip wirkte lange Zeit auf mich so, als
wäre sie ziemlich unentschlossen, was ihr Leben angeht. Ihre
Handlungen und Entscheidungen waren für mich zum Teil nicht immer
nachvollziehbar. Megs steckt irgendwo im Spagat zwischen Karrierefrau
und Helikopter-Mutter fest und steuert geradewegs auf eine Krise zu.
Eigentlich hat Pip alle Hände voll zu tun, um mit ihrem eigenen
Leben und den Problemen ihrer Familie klar zu kommen, so dass
Artemisias Geschichte dadurch zeitweilig in den Hintergrund gedrängt
wird.
Der
Schreibstil der Autorin ist einerseits schön, aber sehr
ausschweifend, und sie verzettelt sich, auf Kosten des
Handlungsfortschritts, in viel zu vielen unwichtigen Details, was das
Ganze zum Teil recht langatmig macht. Eine Zeitlang konnte ich es
noch genießen, in Düften und feinen Zutaten zu besonderen Gerichten
zu schwelgen, aber schnell war mir das dann doch zu üppig und zu
geballt, und ich ertappte mich immer häufiger dabei, beim Lesen
abzuschweifen und nicht recht bei der Sache zu sein. Offensichtlich
fehlte mir der rote Faden und auch eine schlüssige Verknüpfung
zwischen den beiden Handlungssträngen. Pips und Artemisias
Geschichte laufen weitgehend parallel, aber letztendlich sind die
überlieferten Rezepte und die Liebe zum Kochen und zu feinen Aromen
die einzige Verbindung, die sich zwischen den beiden Frauen
herausstellt. Ihre Lebenswege sind völlig unterschiedlich und haben
kaum Bezug zueinander.
Insgesamt
sehe ich dieses Buch als ganz nett für zwischendurch, aber es ist
leider weder besonders unterhaltsam noch hat es Tiefgang oder
Erinnerungswert.
⭐⭐⭐
Liebe Susanne,
AntwortenLöschendiesen Roman habe ich genauso empfunden wie du, ich hatte ich mir mehr davon versprochen. Wenn man vor lauter Kocherei und anderen Beschreibungen den roten Faden verliert, lässt das beim Leser einen üblich Nachgeschmack.
Egal, die nächsten Bücher versprechen wieder viel Neues.
Liebe Grüße und einen schönen August.
Barbara
Dir auch einen schönen August mit tollen Büchern, liebe Barbara!
AntwortenLöschenDas Cover ist wirklich wunderschön! Schade, dass der Inhalt nicht ganz überzeugt, obwohl er sich sehr interessant anhört. Sind denn auch Rezepte drin? Also zum Nachkochen?
AntwortenLöschenLeider sind keine wirklich nachkochbaren Rezepte drin. Es wird viel über Gerichte, ihre Zubereitung und Zutaten geredet, aber eben alles nur vage, ohne konkrete Angaben.
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