Wütende Wölfe Nicola Förg Pendo ISBN: 9783866124202 |
Kurzbeschreibung:
Eigentlich
sollte Kommissarin Irmi Mangold abgehärtet sein gegen Tod und
Verdammnis, aber drei bizarre Fälle – darunter ein toter Mann
gefangen in den Schlageisen einer so genannten »Wolfsgrube« –
erschüttern sie tief. Ihr Sabbatical als Almhirtin hin oder her: Sie
muss nun doch Tatorte erfühlen, unbequeme Fragen stellen, denn
schließlich geht es hier um »ihre« Kühe und »ihre« Alm!
Mein
Eindruck:
Im
zehnten Band der Regionalkrimi-Reihe von Nicola Förg ist alles ein
wenig anders als in den vorherigen Büchern. Irmi Mangold hat sich
eine Auszeit genommen, die sie als Almhirtin verbringen möchte.
Zusammen mit der ehemaligen Landrätin Luise Manner und dem
Doktoranden der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege,
Tobias Altendorf, möchte sie den Sommer über fünfzig Kühe
beaufsichtigen und Käse herstellen, alles im Dienste der
Wissenschaft. Ihr Ausstieg aus dem Beruf auf Zeit, der ihr Abstand
von der belastenden Realität ihrer Arbeit als Kommissarin bieten
sollte, ist nicht von langer Dauer, denn schon kurz nach ihrer
Ankunft auf der Alm bricht nachts Panik unter den Tieren aus, und die
beiden Sennerinnen finden Pfotenspuren, die von einem Wolf herrühren
könnten. Wenig später findet Irmi einen Toten, der in einem
Schlageisen gefangen ist. Bei einer Leiche bleibt es nicht, und die
Umstände sind mehr als mysteriös. Ehe sie sich versieht, steckt
Irmi schon wieder voll in den Ermittlungen.
Da wird es nichts mit ihrer Auszeit, worüber ihre Kollegen gar nicht
böse sind. Besonders ihre forsche Partnerin Kathi, die gerne mal
vorprescht und sich kein Blatt vor den Mund nimmt, die „Meisterin
der Zusammenfassung“, wie Irmi sie gerne insgeheim nennt, ist froh,
wieder mit Irmi zusammen zu arbeiten, die beiden ergänzen sich aber
auch prächtig und sind ein unschlagbares Team.
Nicola
Förgs Charakterisierungen der diversen Beteiligten sind wieder sehr
interessant, und es gibt auch durchaus humorvolle Passagen, gerade
wenn es um das Verhältnis der Kollegen untereinander geht. Im Team
der polizeilichen Mitarbeiter, die ja größtenteils von Anfang an
dabei und daher schon „alte Bekannte“ sind, gibt es auch einige
Entwicklungen, die ich mit Interesse und manchmal auch mit einem
leisen Schmunzeln verfolgt habe.
Aber
auch die neuen Personen, die erstmals in diesem Band auftauchen, sind
facettenreich dargestellt, und ganz besonders Luise fand ich sehr
sympathisch. Sie und Irmi sind ein tolles Team auf der Alm, zwei
Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und hier, auf dem Berg,
den Kopf frei bekommen und ihren Weg in die Zukunft neu ausrichten
wollen.
Nicola Förgs Alpenkrimis sind außergewöhnlich. Sie haben nichts
mit manchen lustigen, eher gemütlichen Heimatkrimis gemein, denn sie
haben alle einen ernsten Hintergrund. Das Engagement für den
Tierschutz und die Liebe zur Natur spürt man in den Romanen der
Autorin stets sehr deutlich. In jedem Band steht ein
Naturschutz-Thema im Vordergrund, diesmal sind es die Wölfe, die
lange Zeit in Europa verfolgt und fast ausgerottet wurden, sich in
letzter Zeit aber wieder in einigen Gebieten, auch in Deutschland,
angesiedelt haben. Das Thema polarisiert, sowohl im richtigen Leben
als auch in diesem Roman.
Die Autorin kombiniert in ihren Krimis diese brisanten Themen stets
mit einem packenden Kriminalfall, so auch diesmal wieder, und gerade
die Kombination aus Spannung und sachlicher Information finde ich so
reizvoll. Die Art, wie die Opfer ums Leben kommen bzw. vorgefunden
werden, hat mir mehrfach eine Gänsehaut beschert, denn die
Todesfälle haben gerade hier, in der wunderbaren Landschaft und der
Stille der Berge, in der Nähe der sonst so friedlichen Alm etwas
sehr Makabres.
Auch Irmis zehnter Fall hat mich wieder mitgerissen und letztendlich
überzeugt, und das etwas undurchsichtige Ende lässt reichlich Platz
für eigene Spekulationen.
⭐⭐⭐⭐⭐
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