Smarticular.net, das Ideenportal für
ein einfaches und nachhaltiges Leben, ist mir schon länger ein
Begriff. Ich habe den Newsletter abonniert und besuche die Website
regelmäßig, denn es gibt dort so viele wertvolle Tipps zu vielen
Lebensbereichen. Auch zwei Bücher von Smarticular habe ich schon
länger und ziehe sie immer wieder gerne zu Rate.
Vor
ungefähr vier Wochen ist das Plastik Sparbuch erschienen und bei mir
eingezogen, und seitdem liegt es ständig griffbereit. Es ist kein
Buch, das man von der ersten bis zur letzten Seite durchliest,
sondern es ist ein hilfreicher Ratgeber und ein Arbeitsbuch. Die
ersten vierzig Seiten informieren erst einmal grundlegend über das
Problem mit dem Plastik(müll). Man erfährt einiges über die
Geschichte der Kunststoffe, über die Arten und über mögliche
Zusatzstoffe und Zusammensetzungen. Auch erste Tipps zur Vermeidung
von Plastikmüll findet man schon hier am Anfang. Hinweise zur
bestmöglichen Benutzung dieses Buches gibt es ebenso wie auch die
Anleitung zum Führen eines Plastiktagebuchs. Bis hierher ist alles
theoretisch, wenn auch höchst interessant und anschaulich
dargestellt. Beispielsweise findet man hier auch einige Bilder von
Strandfunden an der Nordsee. Es sind Relikte aus früheren
Jahrzehnten, und wenn man die Sonnenmilch-Flasche aus den 70ern oder
die Bonbontüte aus den 80ern betrachtet, erhält man einen kleinen
Eindruck, wie lang sich solche weggeworfenen Plastikverpackungen in
der Natur halten, denn sie verrotten nicht oder nur sehr, sehr
langsam.
Ist
man am Ende dieses theoretischen Teils angelangt, kann man es
vermutlich gar nicht mehr erwarten, endlich etwas zu tun! Zumindest
mir ging es so. Mir war das Problem schon vorher bewusst, und in
vielen Bereichen habe ich mich schon seit Jahren nach besseren
Alternativen umgesehen. Das Plastiksparbuch hat quasi bei mir offene
Türen eingerannt. Aber nachdem ich mir die 285 Seiten zu Gemüte
geführt hatte, war mir doch noch einiges klarer, und die Umsetzung
mit Hilfe der enthaltenen Tipps fällt entschieden leichter. Auf
manche Idee bin ich vorher einfach noch nicht gekommen, aber dazu
gibt es ja dieses tolle Buch. Mit mehr als 300 nachhaltigen Ideen und
Alternativen gegen die Plastikflut ist man quasi schon auf dem
richtigen Weg. Vieles lässt sich so einfach umsetzen, dass es schon
fast lächerlich ist, wieso man es nicht schon viel länger so gelöst
hat. Alle Anregungen sind übersichtlich nach Themen geordnet. Das
beginnt beim Wocheneinkauf, setzt sich in der Küche, bei der
Ernährung und der Körperpflege, bei Wäsche und Haushalt fort und
bietet auch Lösungen für unterwegs und für das Leben mit Kindern.
Man findet jede Menge DIY-Tipps, beispielsweise wie man ganz einfach
ein Einkaufsnetz häkelt oder Kosmetikpads selber herstellt (häkelt
oder näht). Kosmetikrezepte sind im Buch reichlich enthalten, ebenso
wie
Putz-
und Waschmittel. Auch eine Fülle von Koch- und Backrezepten sowie
Ratschläge für optimales Konservieren und Aufbewahren sind hier
zusammengefasst.
Ich
habe schon einiges aus dem Buch umgesetzt, beispielsweise kaufe und
verwende ich keine Wattepads mehr, sondern habe aus alten Handtüchern
und Shirts waschbare Pads genäht. Die Reinigungsmittel,
beispielsweise das Zauberspray oder der Badreiniger, funktionieren
besser als jeder gekaufte Reiniger, und ich kann sie guten Gewissens
anwenden. Zwar habe ich keinen Unverpackt-Laden in meiner Nähe, aber
vieles gibt es alternativ auch in einer Pappverpackung. Bei
Getränken, Essig und Öl etc. kann man auf Glasflaschen umsteigen.
Frischhaltefolie und Alufolie sind unnötig, denn man kann das
Pausenbrot, Lebensmittelreste, Obst und vieles mehr auch in
Wachstücher einwickeln bzw. damit abdecken. Diese Tücher lassen
sich aus schönen Stoffresten so einfach herstellen, dass ich mir
gleich mal einen kleinen Vorrat produziert habe.
Es
gibt so vieles, was man selber machen kann und was schöner aussieht
und auch besser ist als alles Gekaufte in Plastik, dass ich hier nur
Andeutungen machen und Beispiele aufzeigen kann. Alles aufzuzählen
wäre nicht möglich, denn der Inhalt des Buches ist sehr umfangreich
und vielfältig. In jedem Kapitel findet man ergänzend auch
zahlreiche Lesertipps sowie Links zu interessanten und hilfreichen
Internetangeboten und Apps.
Für
mich ist das Plastiksparbuch unverzichtbar, denn damit kann jeder
sein Konsumverhalten in Sachen Plastik und Müll Schritt für Schritt
zum Besseren ändern. Man muss nicht von jetzt auf gleich sein ganzes
Leben radikal umkrempeln, denn auch kleine Veränderungen in die
richtige Richtung können langfristig schon viel bewirken. Ich finde,
das Buch gehört in jeden Haushalt.
⭐⭐⭐⭐⭐
Hallo Klusi,
AntwortenLöschendas Buch hab ich schon einmal irgendwo stehen sehen, und beachtete es leider nicht, aber tatsächlich merkte ich gerade zu Ostern wie viel blödes Plastik überall zu finden ist, und sei es nur diese klitzekleinen Schoki-Eier von Milka oder anderen Firmen, was mich tatsächlich auch etwas ärgerte, denn nur durch diese merkte ich wirklich, wie viel Plastik man nutzt.
Sei lieb gegrüßt
Hallo Nicole Katharina,
Löschenes ist wirklich der Wahnsinn, mit wie viel Plastik wir täglich konfrontiert werden, und ein großer Teil müsste wirklich nicht sein, könnte man gut anders lösen. Wenn du das Buch mal wieder irgendwo entdeckst, ich kann es sehr empfehlen, da mal rein zu schauen.
Liebe Grüße
Susanne
Als Nachkomme von ehemaligen DDR-Bürgern muss ich über solche Dinge oft ein wenig grinsen. Damals war es üblich, sehr viel selbst zu machen, meine Oma faltet heute noch z.B. Geschenkpapier ordentlich zusammen, weil man es wiederverwenden kann. Speisereste wurden bei uns schon immer mit selbstgemachten Abdeckhauben abgedeckt. In der Grundschule wurde ich noch angehalten, alte Handtücher nicht einfach wegzuwerfen, sondern noch etwas daraus zu machen, z.B. Topflappen oder Putztücher. Darum glaube ich heute noch, dass das alles eine innere Einstellungssache ist und genau da liegt vermutlich der Knackpunkt (und beim Stichwort "Zeitersparnis"). Ich überlege in etwa mehrmals, ob ich das, was ich kaufe wirklich brauche und haben muss - und welche Version ich anschaffe, eben die, die besonders haltbar ist. Ausgedientes wird nicht einfach weggeschmissen, sondern überlegt, was man damit noch machen könnte (regt auch das kreative Hirn ein bisschen an) oder ob sich das Spenden noch lohnt. Dass das als quasi neuer Lebensstil verkauft wird, erschreckt mich teilweise sogar, vermutlich weil ich es bisher für selbstverständlich hielt. Aber immerhin kann man bei "hippen" Themen eine Menge im www dazu finden und kommt selbst auch noch auf neue Ideen.
AntwortenLöschenDanke für diesen tollen Blog. Macht weiter so.
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