Freitag, 2. November 2018

Schmälzle und die Kräuter des Todes - Linda Graze

Schmälzle und die Kräuter des Todes
Linda Graze
rororo
ISBN: 978-3-499-27321-6

Klappentext:
Hätte das nicht bis morgen Zeit gehabt!
«Im Lebe net», meint die Putzfrau des Polizeipostens von Bad Wildbad. Aber sie täuscht sich: Der neue Kommissar aus Karlsruhe heißt Justin Schmälzle, er ist schwarz, vegan und liebt (außer seiner Frau Claudia) kaum etwas mehr als seinen Reismilch-Macchiato. In Karlsruhe hat er noch einen Drogenring ausgehoben. In Bad Wildbad werden allenfalls Blumenkübel in die Enz geworfen. Wenn es hochkommt. Schaden: 250 Euro.
Doch dann treibt ein toter Mann im Fluss unter dem Lindenbrückle. Wenig später verschwindet eine junge Frau im Bannwald. Schließlich tauchen auch noch Tütchen mit Kräutern auf, die an die Jugendlichen von Bad Wildbad verkauft werden.
Was ist hier los? Justin Schmälzle wird es herausfinden. Aber erst nach seinem Reismilch-Macchiato.



Mein Eindruck:
Eigentlich lese ich gerne Regionalkrimis, und ich mag es, wenn sie viel Lokalkolorit ausstrahlen. Mir gefallen amüsante Geschichten, wenn auch die Sache mit dem Humor sehr subjektiv ist.
Der Humor in diesem Schwarzwald-Krimi hat bei mir leider nicht den Nerv getroffen. Die Charaktere wirkten auf mich alle sehr überspitzt, und man hat den Eindruck, als sei Justin Schmälzle der einzig „normale“ Mensch in der ganzen Handlung. Die Kollegen haben alle keinen Plan, vor allem nicht von ihrer Arbeit, und an Lust auf ihre Tätigkeit fehlt es hinten und vorne. Egal ob auf der Ermittler- oder Täterseite, ob bei Zeugen, Opfern oder anderen Beteiligten, viele Handlungen, Aussagen und Gedankengänge wirkten unstrukturiert. Manches war ja ganz lustig geschrieben, und an Wortwitz und Situationskomik fehlt es in dieser Geschichte nicht. Aber irgendwie ist der Funke bei mir nicht übergesprungen. Mir gab es zu viele Klischees, und wie die Bürger von Bad Wildbad dabei wegkommen, zumindest die, von denen man im Buch etwas erfährt, so werden sie alle ziemlich einfältig dargestellt, denn was sie daher schwätzen, ist an Unsinn kaum zu überbieten. Nicht einmal Schmälzles geliebte Frau Claudia bleibt vor Kritik verschont, denn sie wird zwar als kompetente Ärztin und Fachfrau für psychosomatische Erkrankungen dargestellt, aber es fehlt ihr wohl an praktischer Intelligenz, denn es gelingt ihr nicht, seine Hemden ordentlich zu waschen, so dass er sich des Nachts im Waschkeller selbst darum kümmern muss. Der Roman wirkte auf mich stellenweise wie eine Ansammlung ausgefallener Wortkreationen und skurriler Situationen, und ich muss gestehen, es ist mir schwer gefallen mich darauf zu konzentrieren. Und was die Langatmigkeit angeht, da bin ich ganz bei Justin Schmälzle, denn so wie er bei Vernehmungen gerne nervös wird, weil seine Gesprächspartner nicht zum Punkt kommen, so ging es mir mit diesem Buch.
Vielleicht hat mich die Story auch einfach auf dem falschen Fuß erwischt, aber zu meinem Bedauern konnte ich ihr nicht viel abgewinnen.

⭐⭐


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