Die
Reisejournalistin Felicia wird nach Schottland geschickt, um für ihr
Magazin einen Bericht mit Insider-Tipps zu schreiben. Als sie auf der
Isle of Skye ankommt, hat sie schnell das Gefühl von Vertrautheit,
als wäre sie hier zuhause. Während ihres Aufenthalts wohnt sie auf
Chaleran Castle. In Tagebuchaufzeichnungen und Briefen, die Amelia
Chaleran, die Besitzerin des Castles, ihr zu Recherchezwecken
überlässt, erfährt sie vom tragischen Schicksal eines Vorfahren.
Die Geschichte führt nach Spanien, zu einem Obsthof, den Logan
Chaleran um 1900 aufsuchte, um Zitronenbaumsetzlinge zu erwerben.
Dabei lernt er die Tochter des Obstbauern kennen und verliebt sich
Hals über Kopf in sie. Doch diese Verbindung mit Sofia hat keine
Zukunft, denn Logan ist in seiner Heimat bereits verlobt.
Auf
der rauen Insel taucht Felicia nicht nur in die tragische
Familiengeschichte der Chalerans ein, sondern sie beginnt, auch über
ihre eigene Vergangenheit nachzudenken, denn da gibt es ein
„schwarzes Loch“. Mit Hilfe der liebenswürdigen Menschen, die
sie kennenlernt, findet sie auch zu sich selbst.
Der
Schreibstil dieses Romans ist sehr schön, kurzweilig und fesselnd.
Besonders die detaillierten und lebendigen Landschaftsbeschreibungen
der schottischen Insel haben es mir angetan. Ich konnte Felicia nur
allzu gut verstehen, dass sie am liebsten bei jedem Stein Halt
gemacht hätte, um den Anblick des Landes und der Natur in vollen
Zügen zu genießen.
Die
Hauptgeschichte spielt in der Gegenwart, aber es gibt noch einen
zweiten Handlungsstrang, der im Jahr 1900 spielt und den Leser nach
Spanien entführt. Sofias und Logans Schicksal ist sehr berührend
geschildert.
Auch
die Handlung in der Gegenwart ist unterhaltsam und farbig
dargestellt. Allerdings waren die Ereignisse hier für mich nicht
immer realistisch. Das beginnt schon damit, dass Amelia Chaleran
ihrem Gast schon kurz nach der Ankunft Sofias Tagebücher und Briefe
überlässt. Immerhin hat sie Felicia gerade erst kennengelernt, und
ich fand es nicht unbedingt glaubwürdig, dass sie einer Frau, über
die sie kaum etwas weiß, so persönliche Unterlagen anvertraut.
Felicias
Geschichte entwickelt sich überraschend und weist einige Höhen und
Tiefen auf. Es ist ein unterhaltsamer Roman, in dem man auch einiges
über die Isle of Skye erfährt. Aber bei so einigen Ereignissen und
Wendungen beschlichen mich immer wieder leise Zweifel, weil der
Zufall hier schon sehr kräftig zur Hilfe kommen musste, um die
Handlung zum gewünschten Ende zu führen. Ich habe die Geschichte
sehr gerne gelesen und auch genossen, aber eben immer mit einer
gewissen Skepsis im Hinterkopf, weil sich alles einfach zu glatt
entwickelte.
⭐⭐⭐⭐
Huhu,
AntwortenLöschendieses Buch klingt genau nach meinem Geschmack. Ich habe es mir gleich mal auf meine Wunschliste gepackt. Danke dir für diese tolle Rezension.
Liebe Grüße
von der Leuchtturmwaerterin
Tamara