Che de Milan muss eine ganze Reihe an
Schicksalsschlägen einstecken. Erst stirbt ihre Mutter, dann
verlässt sie ihr Freund. Che beschließt, dem letzten Wunsch der
Mutter nachzukommen. Da diese schwer krank wurde, bevor sie sich den
Traum einer Pilgerreise nach Canterbury erfüllen konnte, möchte nun
Che die Asche ihrer Mutter an den magischen Ort bringen und dort
verstreuen.
Eigentlich ist sie eher eine
Einzelgängerin, aber nun schließt sie sich einer Reisegruppe an, um
nach Canterbury zu pilgern. Zusammen mit acht anderen Frauen macht
sie sich auf den Weg.
Während der mehrtägigen Wanderung
haben die Frauen Gelegenheit, sich gegenseitig näher kennenzulernen,
und jede von ihnen erzählt ihre Geschichte. Dies ist ganz im Sinn
der Canterbury Tales aus dem 14. Jahrhundert. Während der
Pilgerreise gelingt es Che, zur Ruhe zu kommen und Ordnung in ihr
Gefühlschaos zu bringen.
Als ich den Klappentext des Buches
gelesen habe und mir der Bezug zu den alten Canterbury Tales
aufgefallen ist, hat mich das neugierig auf den Roman gemacht. Che
hat einen außergewöhnlichen familiären Hintergrund, denn sie
stammt aus einer Hippie-Familie. Daher rührt ihr exzentrischer
Vorname, denn sie wurde nach dem Revolutionär Che Guevara benannt.
Allgemein kann ich sagen, dass mir der
lebendige Schreibstil und die stimmungsvollen
Landschaftsbeschreibungen schon gut gefallen haben. Allerdings war
mir das Gewusel der neun beteiligten Frauen zu viel, denn anfangs
konnte ich die Charaktere nur schwer auseinander halten, da man die
Frauen zuerst nur bruchstückhaft vorgestellt bekommt.
Die Geschichten der Frauen waren dann
auch nicht dazu angetan, mich zu fesseln oder gar zu berühren, vor
allem weil sich schnell herausstellt, dass sie zum Teil von den
Erzählerinnen nur erfunden sind. Meist geht es darin um
Partnerschaftsprobleme, um Treue und Untreue, um Liebe und
Gleichgültigkeit. Die Pilgerreise und damit das Buch haben sich für
mich gezogen wie Kaugummi, denn alles plätschert so dahin, und auch
die Ankunft in Canterbury, die Art, wie Che dem letzten Wunsch ihrer
verstorbenen Mutter nachkommt, das wirkte auf mich alles eher banal.
Lediglich auf den letzten siebzig
Seiten tut sich doch so einiges, das mich fesseln konnte. Aber so
richtig emotional hat mich der Roman leider nicht erreicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
******************Wichtiger Hinweis!!!**********************************
Ab dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO).
Mit Abgabe eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest Du hier:
Google Datenschutzerklärung
meine Datenschutzerklärung
Bei Fragen wende Dich bitte an klusi56@googlemail.com