Fisher und Ivy sind frisch verliebt und
erst seit wenigen Wochen ein Paar. So langsam wird beiden klar, dass
aus dieser kurzen Beziehung etwas Dauerhaftes werden könnte, und
plötzlich wird ihnen die Entscheidung hierzu abgenommen, denn Ivy
ist schwanger. Somit beginnt diese Geschichte erst richtig, wo andere
bereits mit einem Happy End aufhören.
Eigentlich wollte Andy Jones ein
richtiges „Männerbuch“ schreiben, und herausgekommen ist ein
Liebesroman, wenn auch keiner im herkömmlichen Sinn. Wer
normalerweise keinen Gefallen an romantischen Geschichten findet,
sollte sich trotzdem auf das Buch einlassen, denn die hier erzählte
Liebesgeschichte ist völlig anders! Wohl gemerkt, hier geht es nicht um eine Teenager-Liebe, sondern es ist die Geschichte eines Paares in den Dreißigern.
Dass sie aus dem Rahmen fällt, merkt
man bereits am Schreibstil, an der Ausdrucksweise. Der Autor nennt
die Dinge gerne beim Namen und wird auch manchmal etwas deftiger,
woran man schon die männliche „Handschrift“ erkennt.
Durch Ivys frühe Schwangerschaft
werden viele kleine Stationen der allmählichen Annäherung zwischen
den Protagonisten übersprungen. Sie wissen noch so wenig voneinander
und sind schon so fest verbunden, durch das junge Leben, das in Ivy
entsteht. Zwangsläufig geht es in großen Teilen des Romans um die
Entwicklung während der Schwangerschaftsmonate und um Ivys Befinden.
Ich fand es sehr interessant, dies einmal aus männlicher Sicht zu
erfahren. Der Ich-Erzähler schildert seine Erlebnisse und Gefühle
während dieser Zeit ganz ohne rosarote Brille. Romantik bzw. das,
was man sich gemeinhin darunter vorstellt, findet man in diesem Roman
eher wenig, und doch spürt man sehr deutlich, dass Fisher sein Herz
an die Frau verloren hat, die fast zehn Jahre älter ist als er und
die sein Kind zur Welt bringen wird. Man könnte meinen, dass das
junge Paar sich wohl „zusammenraufen“ wird und dies ja wohl nicht
schwer fällt, denn Ivy und Fisher lieben sich doch, aber das wäre
zu einfach, denn auf ihrem Weg zum gemeinsamen Glück stellen sich
ihnen viele Hindernisse in den Weg. Einen Haushalt gründen,
gegenseitige Zugeständnisse machen, Kompromisse schließen,
gemeinsamen Kummer und Trauer verarbeiten, all das, wofür manche
Liebespaare mehrere Jahre Zeit haben, stürmt auf Ivy und Fisher
innerhalb weniger Monate herein.
- Es ist ein Roman der Gegensätze, denn einerseits geht es um neues Leben, ums „Werden“, aber auch ums „Vergehen“, denn neben seiner und Ivys Liebesgeschichte erzählt Fisher auch von El, seinem besten Freund seit Kindertagen, der schwer krank ist und wohl nur noch kurz zu leben hat.
- Es ist ein Roman zum Lachen und Weinen, denn einerseits gibt es einige amüsante, humorvolle Momente, und Fisher schildert Episoden, bei denen ich herzhaft lachen konnte. (Allerdings sind auch ein paar Insider-Witze dabei, die ich ehrlich gesagt nicht so ganz verstanden habe.) Aber dann sind da auch sehr gefühlvolle und berührende Passagen, die mich zu Tränen gerührt haben.
- Es ist ein Roman mit Höhen und Tiefen, mit Hoffnung und Enttäuschung, mit Freude und Trauer, eben einfach wie das wahre Leben und völlig ohne Weichzeichner.
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