Klappentext vom Verlag:
Federica lebt in einem kleinen,
entlegenen Viertel in Rom – und sie hat es sich in den Kopf
gesetzt, die verlassene Bücherei in ihrer Nähe wieder zu neuem
Leben zu erwecken. Doch zur Erfüllung ihres Traumes bedarf es erst
der Umdrehungen einiger geheimnisvoller Rädchen, die das Schicksal
leise vorantreiben: das große Herz einer verrückten alten Frau, das
Vertrauen zweier Kinder in Not und den unbändigen Überlebenswillen
eines kleinen Katers, der dafür sorgt, dass Federica das Leben
lieben lernt...
Mein Eindruck:
Schon nach wenigen Seiten war mir klar:
diese Geschichte ist mit dem Herzen geschrieben. Man merkt es an
vielen kleinen, liebevollen Details, die sich hier zu einem
wunderschönen Ganzen zusammenfügen. Da sind einmal die
liebenswerten Protagonisten, von der Autorin sehr gefühlvoll
beschriebene Helden ihrer kleinen Welt. Federica ist eine schüchterne
und nachdenkliche junge Frau, die sich am liebsten in ihre Bücher
vertieft und für ihre Träume lebt. Ihr Umfeld im wahren Leben und
ihr Alltag sind ruhig und überschaubar, so dass es fast idyllisch
wirkt. Federica hat nur wenige, dafür aber gute und treue Freunde,
auf die sie sich verlassen kann.
Ebenfalls in dem kleinen Viertel um den
ehemaligen Schlachthof Roms lebt Flavia, eine zerstreute alte Dame
mit einem Geheimnis, die alles um sich herum vergisst, nur nicht die
herrenlosen Katzen Roms, für die ihr Herz schlägt und um die sie
sich rührend kümmert. Eines Tages bringt sie einen schwer
verletzten kleinen Kater zu Federica und bittet sie um Hilfe. Im
ersten Moment ist die junge Frau ratlos, denn die Hoffnung scheint
gering, das Tier zu retten. Das dreibeinige Katerchen hatte sein
siebtes Leben fast aufgegeben, aber Federicas Liebe und Fürsorge
vollbringen an ihm ein kleines Wunder. In Federicas Bücherei findet
Bruno, wie sie das Katerchen nennt, ein neues Zuhause.
Zwei Kinder scheinen sich von der
Bücherei magisch angezogen zu fühlen, und Federica spürt, dass auf
den Geschwistern eine schwere Sorge lastet. Sie sind immer allein und
auf sich gestellt, und nach und nach wird deutlich, dass sie sich um
ihre Mutter sorgen, deren Seele krank und verletzt ist. Mit
Einfühlungsvermögen und Verständnis gelingt es Federica, das
Vertrauen der Kinder zu gewinnen, wobei auch Bruno nicht ganz
unbeteiligt ist.
Neben den erwähnten Charakteren spielt
auch ein junger, sympathischer und ebenfalls ein wenig schüchterner
Tierarzt eine wichtige Rolle, an den sich Federica in ihrer Not und
Angst um Bruno wendet und der von da an ständig an die junge Frau
und ihren Kater denken muss.
Im Klappentext werden all diese
Bewohner des römischen Stadtteils Testaccio mit kleinen Rädchen
verglichen, die ineinander greifen und das Schicksal antreiben. Man
lernt Rom hier von einer ganz anderen, unbekannten Seite kennen und
kann alles aus einer Perspektive betrachten, sie sich Touristen nicht
offenbart, sondern ihren Charme nur den Einheimischen erschließt.
Es ist eine ruhige Geschichte,
wunderschön und mit viel Gefühl erzählt und immer auch mit einem
Quäntchen feinsinnigem Humor dargebracht. Sie passt perfekt in den
Sommer, denn so ganz nebenbei bringt sie auch jede Menge
italienischen Charme mit. Ich habe Federica und Bruno und all die
anderen großen und kleinen Helden dieses Romans sehr schnell ins
Herz geschlossen und hatte beim Lesen ständig ein verträumtes
Lächeln im Gesicht.
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