Seit
die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai im Alter von 15 Jahren in
ihrer Heimat Pakistan von den Taliban in den Kopf geschossen wurde,
nur weil sie sich für das Recht von Mädchen auf Bildung eingesetzt
hatte, kennt wohl fast jeder diese mutige junge Frau. Sie war auf dem
Weg von der Schule nach Hause, als die Terroristen den Schulbus
anhielten und das Attentat auf sie verübten. Sehr schwer verletzt
überlebte sie jedoch den Anschlag. Wenige Tage nach dem Vorfall
wurde sie nach Birmingham in England ausgeflogen, wo sich
Spezialisten um ihre Verletzungen kümmern konnten. Auch wenn einige
Spuren für immer bleiben werden, so ist Malala doch mittlerweile
genesen und führt ihr starkes und großartiges Engagement fort.
Stets setzt sie sich für die Bildung und gegen Benachteiligung von
Mädchen ein. Ihre Reden fanden weltweit Anerkennung, und im
vergangenen Jahr erhielt sie den Friedensnobelpreis und ist damit die
jüngste Trägerin dieser hohen Auszeichnung.
In
dem Buch „Malala – meine Geschichte“ berichtet sie von sich,
nicht nur über das Attentat, an das sie kaum Erinnerungen hat,
sondern sie erzählt, wie es überhaupt dazu kam. Mit Unterstützung
der Journalistin und Autorin Patricia
McCormick hat Malala ihre abenteuerliche und sehr berührende
Biographie geschrieben. Ich habe diese als Hörbuch gehört, denn sie
ist unter dem Label „Goyalibre“ als ungekürzte Lesung
erschienen. Gesprochen wird Malalas Geschichte sehr eindrucksvoll und
authentisch von Leonie Landa. Hört man ihre Stimme, so hat man dabei
stets Malala vor Augen.
Malala
erzählt von einer Zeit, als sie begann, sich für die politischen
und sozialen Zusammenhänge und Probleme ihres Heimatlandes zu
interessieren. Dass die Taliban immer mehr Macht über das Leben in
Pakistan gewinnen konnten, dass sie Mädchenschulen zerstörten und
vehement dagegen vorgingen, dass sich Frauen unverschleiert in der
Öffentlichkeit bewegten, konnte und wollte die junge
Menschenrechtlerin nicht verstehen. Wann immer es möglich war,
setzte sie sich gegen derartige Einschränkungen zur Wehr. Sie
besuchte ihre geliebte Schule, obwohl es verboten war. Sie erhob ihre
Stimme und fand weltweit Gehör.
Den
Taliban jedoch ist sie von Anfang an ein Dorn im Auge. Der Anschlag
auf sie erfolgte nicht von ungefähr, sondern war das schreckliche
Finale eines langen Prozesses, während dem sich die junge Heldin für
die elementarsten Rechte, für sich selbst und ihre
Geschlechtsgenossinnen, einsetzte. Malala ist ein ganz besonderer
Mensch, das wird schnell klar, wenn man ihren Erzählungen folgt.
Aber sie ist daneben auch ein ganz normales junges Mädchen, mit den
gleichen Sorgen und Nöten wie ihre gleichaltrigen Freundinnen. Mit
welcher Courage sie sich für ihre Interessen einsetzt und wie tapfer
sie ihr Schicksal nach dem Attentat erträgt, das und vieles mehr
erfährt man in diesem sehr berührenden Bericht, der so an die
Nieren geht, weil er wahr ist. Malala ist durch ihren Werdegang zum
Idol vieler Jugendlicher weltweit geworden, und diese Publikation ist
in einem Verlag erschienen, der in der Hauptsache Hörbücher für
Jugendliche publiziert, aber ich finde, Malalas Anliegen und ihr
Schicksal sind so wichtig, dass alle davon erfahren sollten, egal ob
Jung oder Alt.
Dieses Hörbuch habe ich über Blogg-dein-Buch, in Zusammenarbeit mit dem Jumbo-Verlag zur Rezension erhalten, herzlichen Dank. Es kann u.a. direkt beim Verlag bestellt werden:
Dieses Buch liegt auf dem gemeinsamen SuB mit meiner Lesefreundin Mirella. Wir lesen es jetzt Anfang Juni. Ich werde mir Deine Rezi dann danach mal durchlesen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Dir
Didonia