Klappentext:
Bretagne,
1440. Grausame Dinge geschehen in dem kleinen Dorf Saint Mourelles.
Menschen verschwinden und werden ermordet im Wald aufgefunden.
Misstrauen und Angst machen sich breit und stellen die sonst so
harmonische Dorfgemeinschaft auf eine harte Probe. Catheline, die
Haushälterin des Dorfpfarrers, und der junge Bauer Mathis
beschließen, den entsetzlichen Vorfällen auf den Grund zu gehen.
Denn es gibt Spuren, und die führen zum nahegelegenen Schloss.
Niemand ahnt, dass sich auch der Bischof von Nantes mit einer
geheimen Untersuchung der Vorgänge einschaltet.
Mein
Eindruck:
Dieser
Winter, im Jahr 1440, in der Bretagne, ist streng und düster. Damit
nicht genug, verschwinden in dem kleinen Dorf Saint Mouelles einige
Menschen. Manche von ihnen werden später tot aufgefunden, andere
bleiben verschollen. Die Nerven der übrigen Dorfbewohner liegen
blank, zu schwer sind die Verluste der Familien, und das
Vertrauen innerhalb der Dorfgemeinschaft ist massiv gestört.
Catheline
und Mathis, die Hauptpersonen dieses Romans, sind wahre Helden ihres
beschwerlichen Alltags, ohne dass es ihnen selbst bewusst wird, denn Mathis
wirkt anfangs gedrückt und mutlos. Eigentlich hatte er seiner
geliebten Catheline die Ehe versprochen, aber die Folgen seiner
schweren Beinverletzung sind nach wie vor nicht zu ignorieren, und er
will Cathelines Zukunft nicht verbauen. Sie soll sich nicht an einen
Krüppel gebunden fühlen, und darum sagt sich Mathis von ihr los.
Catheline ist enttäuscht, aber sie will Mathis nicht aufgeben und
kann sich mit der Trennung nicht abfinden, denn sie liebt ihn. Bald arbeitet das ehemalige Paar wieder Hand in Hand, denn gerade
Catheline und Mathis sind meist dabei, wenn wieder ein Toter geborgen
werden muss. Dass sich die Beiden immer noch nahe stehen, können sie
nicht verbergen.
Es
ist grausam, was den Bewohnern dieses kleinen Dorfes widerfährt,
und die verzweifelte Situation ist äußerst anschaulich und
drastisch dargestellt.
Sprachlich
ist die Handlung ganz großartig umgesetzt; man kann sich der
Spannung und der schaurigen Stimmung nicht entziehen. Einige der
Charaktere haben ein tatsächliches, historisches Vorbild, wobei
jedoch die Beweggründe und die Zusammenhänge hier im Roman stark
von der geschichtlichen Realität abweichen bzw. verfremdet wurden,
und so sind durch die Feder der Autorin völlig eigene und neue Persönlichkeiten entstanden.
Die
im Roman enthaltene Liebesgeschichte ist fern von jeglicher süßer
Romantik, und es gibt dabei auch einige unschöne Episoden, denn
selbst die liebenswerten Protagonisten haben auch ihre weniger
sympathischen Launen. Aber gerade dadurch wirkt das geschilderte
Verhalten im Grunde genommen besonders glaubwürdig.
Der
Spannungsbogen im Roman baut sich anfangs nur ganz allmählich auf, jedoch
ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Man lernt nach und nach die
verschiedenen Schauplätze und ihre Bewohner kennen und kann gerade
zu Beginn erst einmal den schönen und lebendigen Schreibstil
genießen. Ungefähr ab der Mitte des Buches überschlagen sich die
Ereignisse, und man kann sich nur noch schwer losreißen.
Die
Aufklärung der Todesfälle und das dramatische Finale sind plausibel
dargestellt und runden die Geschichte bestens ab.
Sehr hilfreich ist die
Personenübersicht, ganz am Anfang des Buches. Ich habe sie einige
Male zu Rate gezogen, denn gerade zu Beginn kommt man sonst mit den
vielen Namen leicht ins Schleudern.
Ein
Glossar, mit historischen Daten und hilfreichen Begriffserklärungen,
ist im Anhang zu finden. Dort erklärt Liv Winterberg auch
ausführlich, welche der Protagonisten real und welche fiktiv sind.
Ich empfehle jedoch, die beiden Kapitel zu den geschichtlichen
Hintergründen erst ganz zum Schluss zu lesen, denn es werden dort
einige Fakten dargelegt, die man sicher erst erfahren möchte, wenn
man den Roman zu Ende gelesen hat, da sonst einiges von der Spannung
verloren geht.
Schöne Rezi und ich kann Dir voll und ganz zustimmen. War von dem Buch auch total begeistert gewesen und habe es regelrecht verschlungen.
AntwortenLöschenLG Isabel
Vielen Dank Isabel, ich habe deine Rezension auch gelesen und finde sie sehr gut und informativ.
LöschenLiebe Grüße
Susanne
Klingt total super, wenn es mir mal unter die Fittiche kommt, wird es garantiert gelesen.
AntwortenLöschenSchau mal: http://blattfuerblatt.blogspot.de/2013/05/blog-award-und-literarische.html
LG