Miss Prudence Merriott ist eine außergewöhnliche, couragierte junge Dame. Und so zögert sie keinen Augenblick, in Männerkleidung zu schlüpfen, als ihr Gefahr droht. Doch dann begegnet sie dem eleganten Sir Anthony Fanshawe, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Nun bereut Prudence ihre Maskerade. Wie gern würde sie jetzt eine wunderschöne, tief dekolletierte Abendrobe tragen und mit dem attraktiven Gentleman flirten. Aber wenn sie ihre wahre Identität preisgibt, droht sie alles zu verlieren – vielleicht sogar ihr Leben …
Mein Eindruck:
Aus diversen, triftigen Gründen nehmen
die Geschwister Prudence und Robin einen Tausch der
Geschlechterrollen vor. Prudence schlüpft in die Rolle eines jungen
Mannes mit Namen Peter Merriott, und Robin tritt in Frauenkleidern
als Peters Schwester Kate auf. Die feine Londoner Gesellschaft lässt
sich täuschen, und schnell wird das Geschwisterpaar in die
erlauchten Kreise aufgenommen, aber dann verliebt sich Prudence in
den stattlichen Sir Anthony Fanshawe. Wie gerne würde sie ihm ihr
wahres Ich zeigen. Als der Vater des Geschwisterpaars auftaucht und
seinen Anspruch auf den Titel „Viscount of Barham“ geltend macht,
ist die Verwirrung komplett. Mylord strebt nicht nur nach Höherem,
er hat auch einen Plan ausgetüftelt, wie er die gefährdete Existenz
seiner Kinder retten und in geordnete Bahnen lenken kann. Ob es ihm
gelingt?
Georgette Heyer bietet dem Leser hier
ein Verwirrspiel der besonderen Art. Bruder und Schwester tauschen
die Geschlechterrollen, und es ist sehr verwunderlich, dass sie die
Maskerade so lange glaubhaft aufrecht erhalten können. Bald ist eine
amüsante Verwechslungskomödie im Gange, die auch einiges von einer
Mantel und Degen-Inszenierung hat. Die Verwicklungen, die sich im
Lauf der Handlung ergeben, sind phantasievoll geschildert und äußerst
amüsant zu lesen.
Die elegante Sprache malt
farbenprächtige Bilder und passt wunderbar zu der beschriebenen Ära.
Es handelt sich um einen klassischen
Regency-Roman, mit heiteren und zugleich geschliffenen, geistreichen
Dialogen, facettenreichen Protagonisten in stilvoller Umgebung.und
zum Teil kuriosen Charakteren. Besonders „Mylord“ wirkt in
seiner selbstherrlichen Art ziemlich bizarr. Der alte Herr sprüht
nur so vor Ideen und macht es seinen Kindern nicht leicht, an ihn zu
glauben.
„Brautjagd“ ist ein herrlich
romantischer Roman, ein wenig kitschig, ungeheuer dramatisch,
herzerfrischend - kurzum: ein echter Heyer, brillant und mit viel
Zeitkolorit erzählt.
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Cora Verlag. Hier werden nach und nach Georgette Heyers Klassiker wieder neu aufgelegt.
Haha, Georgette Heyer hab ich vor 20 Jahren oder noch länger her mit Begeisterung gelesen, seit dem aber nie wieder.
AntwortenLöschenIch habe auch schon ein paar ihrer Bücher gelesen. Das hier werde ich mir vormerken, da es sehr interessant klingt. Das Zeitkolorit und die heiteren, geistreichen Dialoge etc. sind mir auch wichtig. Was eben einen echten Heyer ausmacht ... :-)
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