Drei Frauen - drei Schicksale - eine starke Freundschaft
In ihrer Heimatstadt kennt man sie als die Supremes: Odette, Clarice und Barbara Jean, drei Frauen
ganz unterschiedlicher Wesensart und aus verschiedenen sozialen Kreisen, was
sie jedoch nicht davon abhält, seit fast vierzig Jahren eine tiefe Freundschaft
zu pflegen. Es ist ihnen zur Gewohnheit geworden, sich jeden Sonntag, zusammen
mit ihren Männern, in Earl’s Diner zu treffen und dort gemeinsam zu essen und
zu plaudern.
In diversen Rückblicken erfährt man mehr über sie, ihre
Herkunft und darüber, wie sie zu den Personen wurden, die sie mittlerweile
darstellen. Sie hatten alle kein einfaches Schicksal, und auch in der Gegenwart
hat jede ihr Päckchen zu tragen, und doch gelingt es ihnen,stets füreinander da
zu sein, sich gegenseitig zu bestärken und Halt zu geben. Geht es einer von
ihnen schlecht, kann sie sich auf ihre Freundinnen verlassen. Sie müssen viele
Tragödien überstehen: Rassenfeindlichkeit, Untreue, Alkoholprobleme, Krankheit
und Tod, aber gemeinsam schaffen sie es, damit umzugehen.
Geschildert wird die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln.
Da ist einmal Odette, die mutigste der drei Freundinnen. Ihre Sicht der Dinge wird
in der Ich-Form erzählt, was eine gewisse Nähe zu ihr schafft, während der Rest
des Romans in der dritten Person geschrieben ist. Odette ist nicht nur mutig
und stark, sondern sie hat auch eine ganz besondere Fähigkeit: sie kann die Geister
der Verstorbenen sehen und mit ihnen kommunizieren, was dem Roman einen leicht
mystischen Anhauch gibt.
Größtenteils erscheint die Geschichte jedoch realistisch,
wie aus dem wahren Leben gegriffen. Dramatisches
und Vergnügliches halten sich in etwa die Waage.
Viele Ereignisse sind typisch amerikanisch, ein wenig
schrill und überspannt; sie könnten nirgendwo sonst auf der Welt in dieser
Weise stattfinden. So manche Episode hat in ihrer Tragik etwas Komisches, und
man hat ab und zu ein recht groteskes Szenarium vor Augen.
Großen Respekt muss ich dem Einfühlungsvermögen des Autors
zollen, denn er hat mit seinen Supremes drei eindrucksvolle und sehr
glaubwürdige Frauencharaktere entworfen. Die facettenreiche Sprache, die manchmal
verschmitzt, etwas flapsig, oft ernst und gerne auch ein wenig sarkastisch
daherkommt, zeichnet ein farbenprächtiges Potpourri diverser Szenen aus dem
Leben der drei Freundinnen, die in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhalten
und jederzeit füreinander einstehen. Edward Kelsey Moore legt hier ein
bemerkenswertes Debüt vor: humorvoll, ergreifend und liebenswert.
Das ist auch wieder so ein Buch, welches durch die Blogs geistert und je mehr ich darüber lese, umso mehr will ich es lesen, auch wenn es eigentlich nicht so ganz mein Genre ist.
AntwortenLöschenLG!
Ehrlich gesagt entspricht es ja auch nicht gerade meinem bevorzugten Genre, und anfangs war ich auch sehr skeptisch, aber je weiter ich gelesen habe, umso mehr hat mich die Story in ihren Bann gezogen.
LöschenIch hasse solche Geschichten bei denen man immer alles aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Besonders wenn man weiß, dass durch jede folgende Perspektive viele vermeintliche Fakten wieder verworfen werden. Aber vielleicht gebe ich dem Roman anhand der vielen positiven Berichte doch noch eine Chance...
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