Die 18-jährige Lena muss Sozialstunden in einem Altenheim
ableisten. Dabei lernt sie Frau Winter kennen. Diese war früher Malerin, und
immer wenn Lena ein wenig Zeit hat, erzählt ihr Frau Winter von einem
geheimnisvollen Land und einem verborgenen Schatz. Lena ist natürlich der
Meinung, dass all die mystischen Geschichten der Phantasie der alten Dame
entsprungen sind. Als Frau Winter stirbt, geschieht so einiges, was Lena
zweifeln lässt. Sie überlegt, ob nicht doch etwas Wahres an den phantastischen
Erzählungen sein könnte. Frau Winter hat auf ihren Bildern einige Szenen des
geheimnisvollen Landes Elvancor festgehalten, aber auch viele Motive der
Umgebung gemalt. Zusammen mit Frau Winters Enkelsohn begibt sich Lena auf
Schatzsuche, denn auch Ragnar glaubt an eine tiefere Bedeutung der verborgenen
Zeichen, welche die Beiden auf einigen der Malereien entdeckt haben.
Es hat ein wenig gedauert, bis ich mich mit den
Protagonisten anfreunden konnte, denn sowohl Lena als auch Ragnar zeigen sich
anfangs nicht gerade von ihrer besten Seite. Doch je mehr ich von ihrer
Vorgeschichte erfahren habe, umso sympathischer wurden mir die Beiden. Im Lauf
der Handlung erfährt man nicht nur, was es mit Lenas Sozialstunden auf sich
hat, sondern auch Ragnars seltsames Verhalten wird nach und nach klar.
Auch die weiteren Charaktere, die in der Geschichte
vorkommen, sind größtenteils sehr lebendig und teilweise auch recht originell beschrieben.
Besonders Lenas Oma hatte ich schnell ins Herz geschlossen, denn bei ihr halten
sich Gefühl und Verstand die Waage, und in ihrer ganzen Art entspricht sie so gar
nicht dem gängigen Großmutter-Klischee.
Die Handlung, die sehr realitätsnah beginnt, wird mit der
Zeit immer phantastischer und packender. Immer, wenn man gerade denkt, hinter ein
Geheimnis gekommen zu sein, ergeben sich aus dieser Lösung weitere Rätsel. Ich
war so vertieft, dass ich kaum wahrgenommen habe, wie schnell ich diesen Roman fertig gelesen hatte.
Begeistert war ich von der Wahl der Schauplätze. Da die
Story nicht allzu weit von meiner Heimat entfernt spielt, habe ich mich gleich
heimisch gefühlt, denn viele der erwähnten Orte habe ich schon selbst besucht
und konnte mir alles besonders bildreich vorstellen. Das schafft natürlich
gleich noch intensivere Eindrücke beim Lesen. Gerade die Fränkische Schweiz
bietet für einen Roman dieser Art viele ideale Orte, mit starker Ausstrahlung.
Am Ende des Buches angekommen, war ich direkt ein wenig
traurig, denn nun wird es eine Zeitlang dauern, bis ich erfahre, wie es mit
Lena und Ragnar weitergeht. Ich freue mich schon ganz ungeduldig und voller
Erwartung auf die Fortsetzung dieses Zweiteilers "Das Reich der Schatten", die glücklicherweise schon heuer im August erscheinen wird.
Herzlichen Dank an den Goldmann Verlag für die Überlassung eines Rezensionsexemplars.
Interessante Idee, auch die Umsetzung klingt gut. Ich mag Bücher, die immer abgedrehter und fantastischer werden. Und Geheimnisse mag ich auch.
AntwortenLöschenAber irgendwie finde ich den Titel und das Cover so 08/15, wie so viele andere in diesem Genre. Ohne Deine Rezension würde ich es eher nicht beachten.
Das mit Titel und Cover ist leider wahr, die Bücher sehen sich oft so ähnlich, dass auf den ersten Blick schon gar kein großes Interesse aufkommt. Es gibt sogar unendlich viele Titel, die mit völlig identischem Coverbild auf den Markt kommen. Das irritiert gewaltig. Aber in diesem Fall bin ich froh, dass ich einen zweiten Blick riskiert habe. :-)
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