Inhaltsangabe lt. Homepage derAutorin:
Wildbiologin Ella Ridder hat eine große Leidenschaft: Wölfe. In der Schorfheide, einem der größten zusammenhängenden Naturgebiete Deutschlands, macht sie sich für die geheimnisvollen Beutegreifer stark, die allmählich nach Deutschland zurückkehren. Das wird nicht von allen gern gesehen, denn Wölfe polarisieren Meinungen, rufen nicht nur Begeisterung hervor, sondern auch Angst und uralte Vorurteile.
Vor allem Sander Engelbrecht, der am Rande der Schorfheide ein Ziegeleimuseum betreibt, begegnet Ella und ihrem Halbwolf Jack zunächst mit viel Schroffheit. Doch Ellas sprühendem Temperament kann er sich in den verschneiten Buchenwäldern ebenso wenig entziehen wie auf einem festlichen Weihnachtsmarkt. Nur eins will Sander auf keinen Fall: Ihr sagen, warum Wölfe für ihn gleichbedeutend mit einer Katastrophe sind. Also schweigt er und genießt.
Aber manchmal ist Schweigen gefährlich...
Meine Meinung:
Zuerst ist mir der Einband des Buchs aufgefallen, und zusammen mit dem Titel dachte ich anfangs, es würde sich um einen Fantasyroman handeln, aber mein erster Eindruck hat mich getäuscht. Die Autorin erzählt eine sehr real wirkende Geschichte über eine junge, engagierte Biologin die an einem Forschungsprojekt arbeitet, welches sich mit der Wiederansiedlung der Wölfe in Deutschland beschäftigt. Der Gedanke, dass es diese faszinierenden Geschöpfe wieder in der Schorfheide geben könnte, stößt nicht überall auf Vorliebe. Ella muss sich immer wieder mit Gegnern dieser Idee auseinandersetzen. Einer davon ist Sander Engelbrecht. Der verschlossene Mann begegnet Ella anfangs mit totaler Abwehr und Skepsis. Er hat jedoch nicht damit gerechnet, dass er sich in die lebhafte, temperamentvolle und hübsche Frau verlieben könnte. Auch Ella ist zuerst gar nicht von dem abweisenden Mann angetan, der ihr bei den ersten Begegnungen unfreundlich und arrogant entgegentritt, aber insgeheim gibt es eine Anziehungskraft, der sich die Protagonisten nicht dauerhaft entziehen können. Jedoch hat Sander ein Geheimnis. Es gibt ein Erlebnis in seiner Vergangenheit, das er nicht vergessen kann, über das er nicht sprechen möchte und das in gewisser Weise auch mit seiner Abneigung gegen Wölfe zusammenhängt.
Die Protagonisten machen sich das Leben wirklich nicht leicht. Da prallen völlig unterschiedliche Mentalitäten und Wesenszüge aufeinander. Ella wird nicht schlau aus Sander, der selbst wie ein einsamer Wolf auf sie wirkt, diese Tiere aber absolut nicht mag. Er wirkt innerlich zerrissen und versteckt seine Gefühle hinter einem dicken Schutzpanzer. Nur langsam kann Ella zum wahren Menschen dahinter durchdringen, und sie erlebt häufig entmutigende Rückschläge, wen sie ihm nahe kommen möchte.
In die aktuelle Handlung sind immer wieder Rückblicke eingeflochten, so dass der Leser schon bald eine Ahnung bekommt, was mit Sander los ist. Aber es warten noch einige aufregende Überraschungen, und das Buch ist packend bis zuletzt. Der Roman hat nicht nur eine starke Romanze und viel Spannung zu bieten, sondern auch jede Menge Informationen über Wölfe, über die Geschichte ihrer fast gänzlichen Ausrottung und die damit verbundenen Vorurteile. Man erfährt viel Wissenswertes über diese faszinierenden Tiere und ihre Gewohnheiten.
Mittlerweile habe ich mich auch nach weiteren Büchern der Autorin umgesehen und festgestellt, dass es sich zwar um einzelne Romane handelt, die man allein stehend lesen kann, aber in gewisser Weise sind sie alle miteinander verbunden, denn die Protagonisten der Bücher sind immer irgendwie miteinander verwandt oder bekannt. So konnte ich nun in der Handlung bereits einige Hauptpersonen der anderen Romane kennen lernen. Diese losen Zusammenhänge in Büchern mag ich sehr gerne, und darum wird „Winterherz“ sicher nicht mein einziges oder letztes Buch von Tania Krätschmar sein.
Hallo,
AntwortenLöschendas Buch klingt interessant und deine Rezension macht neugierig. Ich habe vor kurzem "Im Kreis des Wolfs" von Nicholas Evans gelesen und finde Wölfe seitdem echt interessant. Das Buch ist gleich mal auf meine Wunschliste gewandert.
Liebe Grüße,
Jai