Klappentext:
Zusammen mit ihrer anderthalbjährigen Tochter und deren Vater, einem Medizinmann, erkundet die indianisch-amerikanische Autorin Louise Erdrich mit Auto, Boot und zu Fuß das Gebiet ihrer Vorfahren: Ojibwe Country, zwischen Minnesota und Ontario, eine Seenlandschaft mit Wäldern und tausend Inseln.
Meine Meinung:
Lake of the Woods, eine faszinierende Seenlandschaft, im Grenzgebiet zwischen USA und Kanada, ist das erste Ziel der Autorin, auf ihrer Reise zu den Spuren ihrer Vorfahren. Sie trifft sich mit Tobasonakwut , dem Vater ihrer jüngsten Tochter, einem Medizinmann der Ojibwe, und gemeinsam erkunden sie die Insellandschaft, mit ihrer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt. Sie besuchen die alten Felsbilder, die von ihren Ahnen geschaffen wurden und heute noch verehrt werden, und sie lassen sich auf die ganz besondere, magische Stimmung der Orte ein, an denen sie Halt machen.
Mit ihrem ausführlichen Reisebericht nimmt Louise Erdrich ihre Leser mit in diese geheimnisvolle Welt und gewährt zum Teil sehr private Einblicke in die indianische Kultur und auch in ihr eigenes Leben. Sie plaudert über ihre alltäglichen Sorgen, über ihre Kinder und über Tobasonakwut. Sie erzählt auch über die respektvolle Beziehung der Indianer zur Natur und über die alte Ojibwe-Sprache, die von den jüngeren Angehörigen des Volkes kaum noch verstanden und gesprochen wird.
Ein großes Thema sind für die Autorin die Bücher. Ihre zweite Station ist Mallard Island, im Rainy Lake, wo sich das Vermächtnis des amerikanischen Autors, Forschers und Naturschützers Ernest Oberholzer befindet. Es ist die Insel der 11000 Bücher.
Sehr lebendig schildert die Autorin die Schauplätze ihrer Reise und schmückt ihre Erzählung mit zahlreichen, liebevollen Illustrationen aus. Ich habe mich von ihrem Bericht verzaubern lassen, mich online auf die Suche nach ergänzenden Erklärungen und nach Fotos der besuchten Orte gemacht und die im Buch erwähnte Musik beim Lesen gehört. Es ist ein bemerkenswertes Buch, kurzweilig und fesselnd geschrieben, und ich finde es schade, dass es so wenig bekannt ist. Für alle, die sich für die indianische Kultur, in Gegenwart und Vergangenheit, interessieren, ist es auf jeden Fall sehr lesens- und empfehlenswert.
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