Sonntag, 20. Juli 2025

The Last Bookstore on Earth - Lily Brown Arnold

 

The Last Bookstore on Earth
Lily Brown-Arnold
Übersetzung: Mareike Weber
Fischer-Sauerländer, Rotfuchs
ISBN: 978-3733608781
⭐⭐⭐⭐

Kurzbeschreibung:


Ein apokalyptischer Sturm hat die Welt heimgesucht. Verfolgt von Erinnerungen an ihre Familie, die sie nicht retten konnte, verschanzt sich die 17-jährige Liz in einer Buchhandlung, dem einzigen Ort, an dem sie sich sicher fühlt. Sie nutzt den Laden zum Handeln und als Anlaufstelle für Nachrichten, die Menschen auf der Durchreise hinterlassen. Doch eines Tages dringt jemand in ihre kleine Welt ein: Maeve, eine verschlossene und vermutlich gefährliche Fremde. Gleichzeitig zieht ein weiterer Sturm auf, und eine Gruppe von Flüchtlingen droht, die Buchhandlung zu stürmen. Liz ist gezwungen, Maeve zu vertrauen. Und während die beiden um ihr Leben kämpfen müssen, entwickelt sich inmitten ihrer dystopischen Welt zwischen ihnen eine zarte Liebesgeschichte.


Mein Eindruck:

Nach einem verheerenden Sturm und vernichtendem Regen hat sich die 17-jährige Liz in der Buchhandlung niedergelassen, wo sie vor der Katastrophe gearbeitet hat. Sie ist allein, und mit den wenigen Menschen, die vorbei kommen, betreibt sie einen Tauschhandel, um an nützliche und unverzichtbare Dinge zu kommen. Bei ihr können die Durchreisenden Nachrichten für Angehörige oder Freunde hinterlassen, in der Hoffnung, dass diese ihre Empfänger finden. Das Haus, in dem sich die alte Buchhandlung befindet, ist zum Teil schwer beschädigt und vieles zerstört.

Eines Tages kommt eine Fremde vorbei. Liz vermutet, sie wolle einbrechen und stellt sie zur Rede. Maeve ist energisch und tatkräftig. Anfangs führen die beiden jungen Frauen heftige Diskussionen, aber letztendlich bleibt Maeve und setzt ihre Fähigkeiten ein, um die Buchhandlung weiterhin bewohnbar zu machen. Aber bald erfahren die beiden, dass es einen neuen, gefährlichen Sturm geben soll, und es taucht eine Gruppe von Fremden auf, die Liz und Maeve ihr Domizil streitig machen wollen.

Bei diesem Buch hat mich das Cover total angesprochen, denn darauf ist das alte Haus mit der Buchhandlung zu sehen. Das Cover der deutschen Ausgabe gefällt mir um einiges besser als beim englischen Original. Was mir in letzter Zeit häufig auffällt, ist, dass deutsche Romane englische Titel tragen. Der Grund dafür erschließt sich mir nicht wirklich. Vermutlich soll das modern wirken? Aber das sind im Grunde genommen Oberflächlichkeiten, die man mag oder eben auch nicht.

Englische Edition


Wichtig ist ja die Handlung. Es handelt sich bei der Geschichte um einen dystopischen, queeren Liebesroman, und das Buch wendet sich an junge Erwachsene bzw. Jugendliche ab 14 Jahren. Es ist der Debütroman der 19-jährigen Autorin, und ich finde, sie hat sich da einen guten Plot überlegt. Liz, die Ich-Erzählerin handelt oft impulsiv und nicht unbedingt vernünftig. Sie tut Dinge, über die man nur den Kopf schütteln kann. Aber es war für mich auch schwierig, mich in ihre Lage zu versetzen, denn sie hat einiges durchgemacht und Schlimmes erlebt. Hier wundert es mich, dass sie die traumatischen Erlebnisse so "wegsteckt". Aber vielleicht ist da auch ein großer Teil Verdrängung im Spiel, denn auch mit Maeve, der sie im Lauf der Zeit näher kommt, kann sie lange nicht über das Vergangene sprechen.

Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden in eine Zeit, als Liz noch bei ihrer Familie lebte. Hier taten sich schon sehr bald Krisen auf, denn Liz's Mutter ist der Typ Mensch, der am liebsten den Kopf in den Sand steckt, um die Probleme nicht zu sehen. Der Vater hat eine konkrete Vorstellung, wie man verfahren sollte, aber er zögert, denn eine Entscheidung würde zum Bruch der Familie führen.

An der Lebenssituation in der Buchhandlung war mir einiges nicht so recht klar, denn anscheinend gab es kein Wasser, und auch die Elektrizität ist ausgefallen. Es wird auch nicht so ganz klar, ob die Katastrophe auf die Region beschränkt war, in der sich die Handlung abspielt oder ob sie weltweit war. Der angekündigte zweite Sturm würde noch mehr Unheil anrichten, was kaum vorstellbar ist, denn die Stadt ist vorher schon kaum bewohnbar. Aber Liz will bleiben. Die Handlung entwickelt sich spannend aber an manchen Punkten nicht so ganz glaubwürdig. Vor allem das Ende hat mich dann doch etwas irritiert, denn da gibt es nochmal eine gewaltige Veränderung - einfach so?

Obwohl vieles im Dunkeln blieb, habe ich das Buch gerne und mit Faszination gelesen und kann es vor allem jüngeren Menschen wirklich empfehlen.



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