Dienstag, 13. Februar 2024

Hilfe, mein Kind is(s)t vegan!: Clevere Rezepte für die Patchfood-Familie - Anna Maynert

 

Hilfe, mein Kind is(s)t vegan!
Anna Maynert
GU
ISBN: 9783833890833

Kurzbeschreibung:

Wenn der Nachwuchs plötzlich beschließt, zur pflanzenbasierten (veganen) Ernährung zu wechseln, ist guter Rat gefragt. Wer könnte besser Auskunft darüber geben, was es hier zu beachten gilt, wie die 3-fache Mutter, Ernährungscoach und erfolgreiche Online-vegan-Mama Anna Maynert, bekannt von ihrem Blog vamily.de?

Dieses Buch hilft bei der Umstellung von Mischkost inklusive Fleisch und Fisch hin zur veganen oder teil-veganen Ernährung, mit der alle Familienmitglieder glücklich sind. Dabei werden die Grundzüge der veganen Ernährung beschrieben und gezeigt, worauf man bei Kindern besonders achten sollte. Und die Rezepte, gesund, wenige Zutaten und ganz einfach zuzubereiten – familien- und alltagstauglich eben!


Mein Eindruck:

Den Begriff "Patchfood-Familie" habe ich in diesem Buch zum ersten Mal gelesen, aber es ist genau das, was auf uns zutrifft.

Unsere Tochter hat sich mit 13 Jahren dazu entschlossen, vegetarisch zu leben, das ist nun schon 19 Jahre her. Mein Mann isst nach wie vor gerne Fleisch, und ich habe ein Verträglichkeitsproblem mit Milchprodukten. So ergab es sich, dass ich in der Vergangenheit schon weitgehend vegan gekocht habe und bereits damals unsere verschiedenen Bedürfnisse unter einen Hut bringen musste. Zu der Zeit war das gar nicht so einfach, und ich hätte mir schon so ein Kochbuch gewünscht, das genau auf diese Probleme eingeht. Unsere Tochter ist schon lange ausgezogen und hat ihren eigenen Haushalt. Sie ernährt sich weitgehend vegetarisch. Ich selbst ernähre mich pflanzenbasiert, mit kleinen Ausnahmen, denn ab und zu gibt es mal ein wenig Fisch, und manchmal verwende ich beim Kochen ein Ei. Diese Ausnahmen werden jedoch immer seltener, denn wenn mein Mann dienstlich unterwegs ist und ich für mich alleine koche, tue ich das grundsätzlich vegan. Für meinen Mann gibt es immer mal wieder Kompromisse. Seine Ernährung würde ich als flexitarisch bezeichnen, aber auch er findet immer mehr und häufiger Gefallen an vegetarischen oder gar veganen Gerichten.

Es ist wirklich toll, dass es heutzutage so viele Anregungen und Rezepte für eine pflanzliche bzw. pflanzenbasierte Ernährung gibt. So habe ich mich mit Interesse auf dieses Buch gestürzt.

Die Autorin, selbst aus einer "Patchfood-Familie" weiß, worum es geht. Zu Beginn erläutert sie sehr ausführlich, worauf es bei der Ernährung von Kindern und Jugendlichen ankommt, damit sie keine Mangelerscheinungen bekommen.

Gerade im Wachstum ist es wichtig, von allen Nährstoffen ausreichend in die Ernährung zu integrieren, und die benötigten Mengen variieren in den verschiedenen Altersgruppen. Hier gibt es einige aufschlussreiche Tabellen im Buch, so dass man leicht ablesen kann, wie hoch der Nährstoffbedarf in welchem Alter ist.

Auch eine Ernährungspyramide findet man in diesem Abschnitt, was ich sehr hilfreich finde, denn sie hat vom Aufbau her zwar viele Ähnlichkeiten mit der omnivoren Ernährungspyramide, kommt aber eben ohne tierische Bestandteile aus.

Schwierig wird es, wenn Kinder einerseits keine tierischen Produkte zu sich nehmen wollen, zugleich aber auch eine Abneigung gegen viele gesunde Lebensmittel, insbesondere Gemüse, haben. Die so genannten "Picky Eater" muss man manchmal ein wenig überlisten, und auch dafür bietet die Autorin gute Lösungen an.

Sehr gut gefällt mir die Beispiel-Woche, wo die Autorin für jeden Tag einen Muster-Speiseplan aufgestellt hat.

Die Ratschläge, wie man mögliche Probleme umgeht oder löst, sind sehr hilfreich. Ich stelle fest, dass ich damals vieles intuitiv richtig gemacht habe, aber ich muss auch sagen, dass es heutzutage leichter wäre, und ich kann allen Patchfood-Familien nur empfehlen, sich dieses Buch einmal anzuschauen.

Im anschließenden Rezeptteil wird vermutlich jeder fündig, denn da gibt es zahlreiche leckere Gerichte zu entdecken. Bei vielen Rezepten finden sich gute Tipps, wie man einzelne Lebensmittel austauschen oder das ganze Rezept variieren kann. Bei verschiedenen Vorlieben und Wünschen kommen zum Beispiel auch schon mal Rührtofu und Rührei parallel auf den Frühstückstisch.

Besonders gefällt mir das Sonntagsbrötchen-Rezept. Hier hat man viele Variationsmöglichkeiten, und diese leckeren Brötchen schmecken allen, nicht nur Veganern oder Vegetariern. Auch ein passender Schokoaufstrich kann sehr einfach hergestellt werden, und man muss schon sagen, der Genuss leidet ganz sicher nicht!

Es sind auch Rezepte dabei, bei denen ich meine Zweifel habe, ob die Gerichte vor allem kleineren Kindern schmecken werden, beispielsweise die Thai-Pfanne mit Thai-Currypaste und Kreuzkümmel. Gerade die Jüngsten sind bei intensiven Gewürzen oft nicht so begeistert und empfinden den Geschmack ganz anders. Aber es sind auf jeden Fall genügend andere Rezepte im Buch, mit denen man auch schon die Kleinsten glücklich machen und gleichzeitig gesund ernähren kann.

Auch Ersatzprodukte werden vereinzelt verwendet, z. B. bei dem Rezept für Smashed Potatoes, zu denen es vegane Gevlügel-Nuggets gibt. Diese Ersatzprodukte sollten nicht zu häufig auf den Tisch kommen, denn sie sind oft paniert und frittiert und zählen somit nicht zu den gesündesten Lebensmitteln, aber Ausnahmen sind durchaus erlaubt. Die bunte Gemüselasagne, der Nudelauflauf oder die blitzschnellen Nudeln mit Gemüse und einer veganen Cremesauce werden aber sicher von fast allen Kindern und Jugendlichen gerne angenommen.

Meine veganen Spaghetti Bolognese habe ich bisher meist mit roten Linsen oder einer veganen Hack-Alternative zubereitet. Die Autorin bringt im Buch ein interessantes Rezept mit Pilzen, das werde ich sicher demnächst ausprobieren.

Gerichte wie das Rote-Bete-Steak hätte ich meiner Tochter wohl nicht vorsetzen dürfen, denn Rote Bete mag sie gar nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass ich meinen Mann mit diesem Rezept locken könnte, mal wieder einen pflanzlichen Tag einzulegen.

Sehr gut gefällt mir, dass hier auf komplizierte und sehr exotische Gerichte verzichtet wurde. Die meisten Speisen lassen sich gut in den Familien-Alltag integrieren, und Kartoffeleintopf, Linsensuppe, Lauchsuppe mit Blumenkohl und Sojahack oder die Zucchini-Lauch-Quiche finden wohl bei den meisten, Kindern wie Erwachsenen, große Zustimmung.

Sehr interessant ist für mich das Kapitel "Brotzeit und Snacks", denn hier gibt es viele Brotaufstriche zu entdecken. Ich bin beispielsweise kein Freund von Hummus wie man ihn fertig kaufen kann oder wie er normalerweise hergestellt wird. Das Rezept für Hummus aus weißen Bohnen hat es mir aber gleich angetan, denn ich liebe weiße Bohnen und kann mir nun endlich einen Hummus zubereiten, der mir richtig gut schmeckt. Auch für die Lunchbox werden hier tolle Möglichkeiten aufgezeigt, von Knusperriegeln, Amarant-Bällchen und Brezelhappen bis hin zu Gemüse- oder Obst-Regenbogen im Glas, was richtig appetitlich aussieht und auch so schmeckt.

Auch an die Süßschnäbel wurde gedacht, und für sie gibt es ein umfangreiches Kapitel mit veganen Kuchen, Eistorte, Apfel-Zimt-Ringen, Brownies, Apple Crumble, Ratzfatz-Eis, Himbeer-Schichtquark (mit Sojaquark), Mousse au Chocolat und vielen weiteren Leckereien.

Insgesamt hat dieses Kochbuch viel zu bieten. Klar ist es auch hier so, dass ein Kochbuch nie auf alle Vorlieben eingehen kann und nicht jedem gerecht wird. Aber für mich kann ich sagen, dass ich die meisten Rezepte für gut umsetzbar und auch schmackhaft halte. Das Buch eignet sich nicht nur für Familien mit Kindern, sondern die enthaltenen Rezepte finden sicher auch bei vielen Erwachsenen Anklang, und die Mengen kann man ja individuell anpassen

⭐⭐⭐⭐1/2


Herzlichen Dank an den Gräfe & Unzer Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars


3 Kommentare:

  1. Liebe Susanne,

    mit diesem Buch hätte ich vor ein paar Jahren viel anfangen können. Nun kocht mein Sohn mit seiner Frau. *lach
    Es sind bestimmt tolle Tipps und Rezepte darin, die den Weg ins vegane Essen leichter machen. Auf viele Ideen kommt man ja gar nicht von allein.

    Liebe Grüße und einen guten Wochenstart,
    Barbara

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    Antworten
    1. Liebe Barbara, da geht es dir ja wie mir, denn auch meine Tochter kocht seit Jahren selbst. Aber wenn wir uns gegenseitig besuchen und füreinander kochen, ist es auch schön, immer mal neue Rezepte ausprobieren zu können.
      Liebe Grüße
      Susanne

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  2. Schönen guten Morgen!

    Ich freu mich immer über deine Tipps mit veganem Essen, deshalb hab ich deine Kochbücher heute auch gerne in meiner Stöberrunde verlinkt :)

    Liebste Grüße und ein schönes Wochenende!
    Aleshanee

    AntwortenLöschen

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