Klappentext:
Berlin,
1870: Die Französin Madeleine und der junge deutsche Arzt Paul
feiern gerade ihre Verlobung, als eine schreckliche Nachricht ihre
Pläne durchkreuzt: Zwischen Preußen und dem Französischen
Kaiserreich ist der Krieg ausgebrochen. Überstürzt brechen
Madeleine und ihr Vater in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als
preußischer Militärarzt zurück zu seinem Regiment nach Coblenz.
Von nun an Feinde zu sein und auf unterschiedlichen Seiten zu stehen,
ist für Paul und Madeleine unerträglich. Kann ihre Liebe den Krieg
überstehen?
Packender
historischer Roman über das Schicksal dreier Familien, die der
Deutsch-Französische Krieg auseinanderreißt.
Mit
vielen Schauplätzen in Deutschland, Lothringen & dem Elsass.
Mein Eindruck:
Für die Französin Madeleine und den deutschen Arzt Paul endet der 15. Juli 1870 in einem Albtraum. Eigentlich feiern sie gerade ihre Verlobung, als sie die Nachricht erhalten, dass es zwischen Preußen und Frankreich Krieg gibt. Ich stelle mir die Lage der Liebenden schrecklich vor. Von einem zum nächsten Moment gehören sie verfeindeten Ländern an. Paul muss seinen Dienst als Militärarzt antreten, und Madeleine versucht, zusammen mit ihrem Vater, in ihre Heimatstadt Metz zu gelangen. Keiner weiß, ob sie sich je wiedersehen werden. Madeleine und Paul sind die wichtigsten Personen des Romans. Aber es gibt noch weitere Charaktere, die im Verlauf der Geschichte eine bedeutende Rolle spielen. Da sind zum Beispiel Karim und seine Schwester Djamila. Die beiden jungen Menschen stammen aus Algerien. Nun kämpft Karim in diesem schrecklichen Krieg auf der Seite der Franzosen, die sein Land besetzt und seine Eltern umgebracht haben. Djamila arbeitet im Haus der Familie Téllier, Madeleines Elternhaus, als Dienstmädchen. Und dann ist da noch Clément, Madeleines Bruder, ein Rebell und Getriebener, der in diesem Krieg ganz eigene Wege geht.
Das Geschehen ist aus den Blickwinkeln der verschiedenen Charaktere geschildert. Man kommt den Protagonisten sehr nahe, lernt ihre Sichtweisen kennen, erfährt sehr viel über ihre Gedanken, Gefühle und Beweggründe. Jeder von ihnen steht auf einer anderen Seite, und die Sorgen nehmen überhand. Die eindringlich geschilderten persönlichen Schicksale stehen für viele, die damals vielleicht in einer ähnlichen Lage waren.
Maria
W. Peters historischer Roman über den Deutsch-Französischen Krieg
ist kurz vor dem 150. Jahrestag der Kriegserklärung erschienen. Man
mag sagen, das ist lange her, aber andererseits haben zu diesem
Zeitpunkt damals meine Urgroßeltern schon gelebt, und
der Krieg tobte nicht irgendwo, sondern mitten in Europa.
Auch hatte dieser Krieg enorme Aus- und Nachwirkungen, die zum Teil
bis in unsere heutige Zeit hinein noch zu spüren sind.
Interessant
und wichtig finde ich,
dass Karim und Djamila sehr ausführlich zu Wort kommen und man auch
ihren Standpunkt, ihr Weltbild kennenlernt. Gerade über Algerien als
französische Kolonie und wie die Menschen dort darunter gelitten
haben, weiß man heute sehr wenig.
Maria W. Peter hat einen mitreißenden Erzählstil. Sie schreibt historisch äußerst korrekt, realitätsbezogen, sehr eindringlich und beschönigt nichts. Als Leser wird man quasi ins Kriegsgeschehen hineingeworfen und mit dramatischen Szenen konfrontiert. Manchmal musste ich direkt ein wenig pausieren, weil es mich schon fast körperlich schmerzte, über die Greuel dieses schrecklichen Kriegs zu lesen. Aber es gibt auch sehr schöne Begegnungen und berührende Szenen der Hoffnung in diesem Buch.
Im sehr ausführlichen Nachwort der Autorin erfährt man noch jede Menge über die politischen Zusammenhänge und Hintergründe. Hier wird erst noch einmal richtig klar, wie viele wahre Begebenheiten die Autorin in ihren Roman eingeflochten hat. Ihr gilt mein großer Respekt für die grandiose Recherchearbeit, die diesem Buch vorausgegangen ist und natürlich für den authentischen, sehr eindrucksvollen Roman, den sie daraus gemacht hat.
⭐⭐⭐⭐⭐
Liebe Susanne,
AntwortenLöschendieser Roman ist wirklich ein Highlight in meinem Lesejahr und wir du sagst ein sehr bewegendes Bild dieser Zeit.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Susanne,
AntwortenLöschenwie schön, dass du diesen Roman auch gern gelesen hast. Wie ich es von Maria W. Peter gewohnt bin, hat sie mal wieder einen hervorragend recherchiertes und toll erzähltes Buch Roman hingelegt. Bei ihr kann man sich einfach immer auf gute Bücher verlassen.
Die Historie der Zeit wird immer umfassend genau und vielschichtig geschildert.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Susanne
AntwortenLöschenIch fand das Buch auch klasse. Obwohl mich Kriegsgeschichten, in denen es viele Kämpfe gibt, nicht so ansprechen. Aber Maria hat total mutreißend geschrieben.
Liebe Grüße,
Gisela