Yasemins Kiosk - Zwei Kaffee und eine Leiche Christiane Antons Grafit 978-3894255824 |
Kurzbeschreibung:
In
einem Mehrfamilienhaus in Bielefeld treffen drei Frauen aufeinander,
deren Biografien kaum unterschiedlicher sein könnten. Vermieterin
Dorothee Klasbrummel hat seit fünfzehn Jahren die eigenen vier Wände
nicht verlassen, sich ihr heiteres Gemüt aber trotzdem bewahrt.
Polizistin Nina Gruber verbringt ihr Sabbatjahr nicht wie geplant an
malerischen Stränden, sondern pflegt ihre schwierige Mutter. Die
junge Kioskbesitzerin Yasemin Nowak liebt das Leben und lässt in der
Liebe nichts anbrennen, allerdings bereiten ihr die zunehmend
unheimlicher werdenden Briefe eines heimlichen Verehrers Sorge. Als
im Altpapiercontainer des Kiosks eine Leiche gefunden wird, tun die
drei ungleichen Frauen sich zusammen und ermitteln auf eigene Faust.
Primär, um sich von den eigenen Problemen abzulenken. Doch diese
Rechnung geht nicht auf …
Mein
Eindruck:
Im
Mittelpunkt des Krimis stehen drei Frauen, die unterschiedlicher
nicht sein könnten und sich doch gut verstehen. Als im
Altpapiercontainer neben Yasemins Kiosk eine männliche Leiche
gefunden wird und der Fall von der Polizei als Suizid oder Unfall
abgelegt werden soll, ist das für Dorothee, Yasemin und Nina ein
Grund, selbst die Initiative zu ergreifen und Nachforschungen
anzustellen, denn Yasemin kennt den Toten und glaubt nicht, dass der
junge Mann drogensüchtig gewesen ist. Was die drei Frauen alles
anstellen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, ist fesselnd und
sehr amüsant erzählt. Dass sie sich durch ihre Recherchen noch
gegenseitig bei ihren Problemen helfen bzw. von ihren Sorgen
ablenken, sind schöne Nebeneffekte, die die Handlung zusätzlich
interessant machen und beleben.
Das
ist ein Krimi mit viel Lokalkolorit, in dem es allgemein recht
unblutig zugeht. Die Geschichte ist mit jeder Menge Humor gewürzt,
und sogar ein klein wenig Romantik gibt es, denn Nina, die beurlaubte
Polizistin, hat einen hartnäckigen Verehrer und das, wo sie der
Männerwelt doch mittlerweile abgeschworen hat.
Wenn
man nicht gerade die Aktionen der drei Frauen verfolgt, wird man mit
Passagen konfrontiert, die aus der Sicht eines Unbekannten
geschildert sind. Dieser Fremde ist derjenige, der zu Beginn des
Krimis die Leiche im Altpapiercontainer entsorgt hatte. Er berichtet
aus seiner Sicht, nicht nur über die Sache mit dem Toten, sondern er
träumt auch von einer gemeinsamen, glücklichen Zukunft mit seinem
„Engel“. Die Story entwickelt sich insgesamt kurzweilig, und nach
und nach klären sich auch die Zusammenhänge, bis im Finale alle
Fäden zusammenlaufen und der Fall gelöst wird. Ein wirklich
gelungenes Debüt mit einem guten Schluss, allerdings hat es mich ein
wenig traurig gestimmt, dass die Geschichte so schnell zu Ende war.
Vielleicht überrascht uns die Autorin ja irgendwann mit einem neuen
Fall für dieses außergewöhnliche „Ermittlerteam“ mit
Frauenpower.
⭐⭐⭐⭐⭐
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