Der historische Roman von Ricarda
Jordan wird als Hörbuch von Dana Geissler gelesen, was mir sehr gut
gefällt, denn die Sprecherin hat eine angenehme Stimme. Sie liest
eher ruhig und unaufgeregt, und doch wirken die Geschichten, die sie
erzählt und die Charaktere, für die sie spricht, sehr lebendig. Ich
kenne Frau Geissler bereits von anderen historischen Hörbüchern und
habe mich gefreut, sie wieder einmal zu hören.
Die Geschichte selbst beginnt in Mainz
im Jahr 1330, wo die kleine Lucia unter sehr dramatischen Bedingungen
zur Welt kommt. Die Hebamme Rachel findet eine Gebärende in einem
Hinterhof, und die junge Frau stirbt bei der Geburt ihrer Tochter.
Lucia, kommt in den Haushalt einer reichen jüdischen Familie und
lernt dort von der maurischen Sklavin Al Shifa sehr viel über die
arabische Heilkunde. Dies kommt ihr in späteren Zeiten zugute, als
die Pest in Mainz ausbricht. Sie lernt den Arzt Clemens kennen, und
gemeinsam mit ihm versucht Lucia, die Pestkranken zu behandeln. Die
Erfolge geben Clemens und ihr Recht, und schon bald ist Lucia in der
ganzen Stadt als die „Pestärztin“ bekannt. Aber als Clemens, ihr
Geliebter und Partner ebenfalls erkrankt und die Stimmung in der
Stadt kippt, muss Lucia fliehen. Das Schicksal verschlägt sie nach
Landshut, und hier wird sie ganz plötzlich mit ihren eigenen Wurzeln
konfrontiert.
Die erste Hälfte, die sich in Mainz
abspielt, hat mich völlig gefesselt, und ich habe Lucias Schicksal
mit Spannung verfolgt. Diese Faszination hat leider etwas
nachgelassen, als Lucia nach Landshut ging. Was sie dort erlebte,
empfand ich teilweise als unglaubwürdig und von sehr vielen Zufällen
abhängig. Ob es zur Handlungszeit wirklich eine derartige
Pestepidemie in Mainz gab, darüber habe ich nichts gefunden. In der
zweiten Hälfte kommen einige reale historische Persönlichkeiten ins
Spiel, aber hier hat sich die Autorin sehr viel künstlerische
Freiheit genommen und für so manchem Charakter ein völlig anderes
Schicksal erfunden. Ich vermute, wenn ich den Roman gelesen hätte,
wäre ich enttäuscht gewesen, aber Hörbücher höre ich meist zur
puren Unterhaltung, beim Bügeln oder Handarbeiten. Hierfür ist „Die
Pestärztin“ sehr gut geeignet, denn ich möchte mir mit Hilfe
eines Hörbuchs hauptsächlich die Zeit während der genannten
Arbeiten etwas kurzweiliger gestalten, damit nicht nur die Hände
etwas tun, sondern auch der Geist eine Beschäftigung hat. Hier ist
es mir nur Recht, wenn sich die Handlung nicht allzu anspruchsvoll
und kompliziert entwickelt. Insofern war dieses Hörbuch für meine
Zwecke bestens geeignet.
👍👍👍1/2
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