Klappentext
bzw. Kurzbeschreibung vom Verlag:
Helen
Keller wurde mit neunzehn Monaten taub und blind; eine Heilung war
aussichtslos. Erst als sich fünf Jahre später die junge Anne
Sullivan der kleinen Helen annahm, lernte das Mädchen allmählich,
Begriffe zu entwickeln, zu denken und sich ihrer Umwelt mitzuteilen.
Eine erstaunliche Entwicklung begann: Helen absolvierte die Schule,
beendete erfolgreich ein Universitätsstudium und wurde eine weithin
bekannte Schriftstellerin und Rednerin.
Mein
Eindruck:
Als
ich den obigen Klappentext zum ersten Mal las, machte ich mir viele
Gedanken, denn blind und taub, das klang für mich ganz danach,
völlig von der Umwelt abgeschnitten zu sein. Als ich dann das Buch
gelesen habe, eröffnete sich mir eine ganz andere Welt und damit
eine neue Sichtweise. Helen Kellers Geschichte, die immer eng
verknüpft mit dem Lebensweg ihrer Lehrerin Anne Sullivan ist, hat
mich völlig fasziniert. Die Biografie las sich für mich spannender
als mancher Roman. Die Art und Weise, wie Anne Sullivan behutsam
erste Kontakte zu ihrem blinden und tauben Schützling aufnimmt, ist
sehr eindrucksvoll und empathisch beschrieben. Das wissbegierige und
hoch intelligente kleine Mädchen wartete nur in seinem Kokon aus
Stille und Dunkelheit, endlich Kontakt zu seinen Mitmenschen
aufnehmen zu können und die Welt zu erkunden. Dies hat ihr Anne
Sullivan ermöglicht, musste aber für den Weg, den sie einschlug,
große private Opfer bringen. Es war ein abenteuerlicher,
beschwerlicher Pfad, den Lehrerin und Schülerin hier beschritten,
aber er war auch sehr erfolgreich. Helen Keller besuchte die Schule
und später dann sogar die Universität. Sie schrieb Bücher und
lernte das Sprechen, was ich mir äußerst kompliziert vorstelle.
Zeitweise hatte ich den Eindruck, dass es für die Lehrerin mühsamer
war als für die Schülerin, was in der Art des Unterrichts bedingt
war, denn Helen Keller absolvierte ihr Studium zusammen mit hörenden
und sehenden Studenten. Alles, was während der Vorlesungen
gesprochen oder gezeigt wurde, musste Anne Sullivan für ihren
Schützling in die Fingersprache übersetzen. Je mehr ich über diese
außergewöhnliche Verbindung von Anne Sullivan und Helen Keller las,
umso größer wurde meine Hochachtung vor den Leistungen, welche
diese beiden starken Frauen vollbracht haben.
Es
ist eine wahre Geschichte, die das Leben schrieb, die Mut macht und
Hoffnung gibt, denn sie strahlt großen Optimismus und ungeheure
Kraft aus. Die Gedanken an die beiden Frauen, die in ihrem Leben so
viel Großartiges geleistet haben, werden mich sicher noch
langfristig begleiten.
Auf der Verlagsseite gibt es eine ausführliche Leseprobe zum Buch
Vielen Dank für diese Rezension, liebe Klusi! Du hast mich sehr neugierig gemacht - das Buch ist sofort auf meiner Wunschliste gelandet. Blind und taub, das klingt für mich auch nach absolutem Horror. Man ist ja wirklich komplett von der Welt abgeschnitten. Und ich habe auch das Gefühl, dass es für die Lehrerin mitunter schwieriger gewesen sein könnte, als für die Schülerin. Als angehende Lehrerin weiß ich, wie schwer es ist, "normalen" Kindern etwas beizubringen... Andererseits war Helen sicherlich begieriger darauf, etwas zu lernen, als es Kinder heute sind, die alles für gegeben hinnehmen...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jacy
Schön, dass ich dich neugierig gemacht habe, Jacy ;-)
LöschenDas Buch ist es auf jeden Fall wert. Falls du es irgendwann liest, wünsche ich dir viel Freude damit.
Liebe Grüße
Susanne