Klappentext:
"Geschichten aus den Tiefen der nordischen See erzählen von einer
todkranken Schriftstellerin, die sich an die einsame Küste Nordirlands
zurückzieht. Von einem geheimnisvollen Fremden mit dem Blut des Meeres in den
Adern, der dazu bestimmt ist, für die Liebe das größte aller Opfer zu bringen.
Sie erzählen die Geschichte eines weißen Narwals, und die einer Liebe, so tief
wie der Ozean." Dieser Klappentext steht auf dem Buch, das Kjell von
seiner sterbenden Mutter geschenkt bekommt. Es ist ihr Vermächtnis. Ihr letztes
Geschenk an ihn. Kjell flüchtet sich in die Welt des Buches, und beginnt bald
zu spüren, wie Fiktion und Wirklichkeit verschmelzen. Die fantastischen Fäden
des Romans verweben sich mit seinem Leben, Kapitel für Kapitel erkennt er, wer
er wirklich ist und wie sehr das unglaubliche Mysterium, das sich ihm langsam
zwischen den Zeilen offenbart, sein Leben verändern wird. Das Meer verbirgt
viele Geheimnisse, aber das Größte lebt in ihm selbst.
Meine Meinung:
Die Rahmenhandlung spielt in Nordirland, im Jahr 2052, wo Kjell ein paar
freie Tage im alten Haus seiner Mutter Fae verbringt. Kurz vor seiner geplanten
Abreise zum nächsten Auftrag schenkt sie Kjell ein Buch, das sie selbst
geschrieben hat, mit der dringenden Bitte, es zu lesen. Irgendwie hat er von
Anfang an das Gefühl, seine Mutter möchte ihm damit etwas Wichtiges mitteilen. Die
Geschichte, die Fae ihrem Sohn hinterlässt, mutet phantastisch an und
gleichzeitig so real. Lange wehrt sich Kjell dagegen, zu glauben, was er liest,
und doch sind die Veränderungen, die mit ihm vorgehen, deutlich spürbar.
Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion werden in diesem Buch sehr
gekonnt verknüpft und zu einer geheimnisvollen Handlung verwoben, die manchmal
etwas unheimlich wirkt, aber einen ganz besonderen Zauber ausstrahlt und mich
völlig fasziniert hat. Durch die umfassenden Schilderungen fühlt man sich in
diese bizarre Welt des Ozeans und seiner Bewohner versetzt. Man friert und
weint mit Fae, aber man spürt auch ihr Glück, das sie empfindet, wenn sie dem
Geliebten aus dem Meer nahe ist. Um mir die verschiedenen Meereswesen
vorzustellen, war all meine Phantasie gefragt. Man muss sich mit Haut und Haar
darauf einlassen, dann eröffnen sich atemberaubende Welten.
Für mich ist es der zweite Roman, den ich von Britta Strauß gelesen
habe, und er ist vollkommen anders als Nocona, aber auf seine Art ebenso wunderschön,
stimmungsvoll und berührend. Am Schluss wird deutlich, dass es eine Fortsetzung
geben muss, die von der Autorin auch bereits angekündigt wurde und die ich nun sehnlichst
erwarte. Nicht nur aus diesem Grund gibt es auch kein Happy End im klassischen
Sinn, und doch stellt das Ende in gewisser Weise zufrieden, ist stimmig und schön. Ich würde es als „bittersüß“
bezeichnen.
Klingt super, genau mein Beuteshema. Aber das Cover finde ich schon so ansprechend, dass ich dem Buch einen zweiten Blick schenken würde.
AntwortenLöschenViele liebe Grüße!
Dieses Buch ist sogar einen dritten und viele weitere Blicke wert :-)
LöschenMir hat das Buch auch total gut gefallen. Es ist wunderschön, aber auch, genau wie Du schreibst, bittersüß. Ich jedenfalls musste schon mal das eine oder andere Taschentuch zücken. Ich kann es weiterempfehlen.
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