Freitag, 22. April 2011

Die Rose von Salerno - Dagmar Trodler


Ima von Lindisfarne ist mit einer Pilgergruppe unterwegs nach Santiago, um am Grab des Heiligen Jakob für ihren ertrunkenen Verlobten zu beten. Als dessen Bruder Aidan die Gruppe in Frankreich verlässt und sich dem verwegenen Ritter Gérard anschließt, folgt ihnen Ima nach Salerno, denn sie hat ein Versprechen gegeben, Aidan wieder gesund nach Hause zurück zu bringen. Zu ihrer eigenen Sicherheit schließt sie sich einer Gruppe von Gauklern an. In Italien tritt Gérard in die Dienste des Herzogs Robert Guiscard, um mit einem großen Heer gegen Rom zu ziehen und den Papst zu befreien. (Im Klappentext und verschiedenen Beschreibungen zum Roman ist von Papst Gregor XII die Rede. Dies scheint ein sich selbst vermehrender Druckfehler zu sein, denn eigentlich handelt es sich um Gregor VII, wie aus verschiedenen historischen Quellen ersichtlich ist und auch richtig in der Handlung erwähnt wird).

Mehrfach kreuzen sich die Wege von Ima und Gérard mit seinem Knappen Aidan, und die Begegnungen stehen nicht immer unter einem guten Stern. Trotz der ungehobelten Art des Ritters fühlt sich Ima stark zu ihm hingezogen. Beide müssen Schicksalsschläge hinnehmen und tragische Erlebnisse überstehen, aber ein gemeinsames Glück ist ihnen nicht vergönnt, denn zu groß sind die Standesunterschiede.

Es ist für mich gar nicht so einfach, in Worte zu fassen, was mir an den Romanen von Dagmar Trodler so besonders gefällt. Sie sind sehr verschieden, und doch ist jeder auf seine eigene Weise ganz besonders reizvoll.

Die gefühlvollen Verse von Hafis am Beginn eines jeden Kapitels sind eine wunderbare Einstimmung.

Die Autorin schildert ihre Charaktere so detailliert, dass man das Gefühl hat, sie leibhaftig vor sich zu sehen. Ihre poetischen, bildhaften Vergleiche wirken sehr lebensnah und haben doch auch etwas Mystisches. Besonders Ima mit ihren sechs Fingern an jeder Hand ist eine ganz außergewöhnliche Frau. Sie hat heilende Fähigkeiten, und ich habe den Eindruck, dass sie immer ein wenig von einer geheimnisvollen Aura umgeben ist. Gérard wird sehr ursprünglich dargestellt. Er ist ein richtiger Haudegen, aber in Imas Gegenwart wirkt er verletzlich und feinfühlig. Die beiden würden perfekt zusammenpassen, wären da nicht die großen Unterschiede in der Abstammung, die zwischen ihnen stehen.
In der historischen Kulisse Italiens haben die Protagonisten ihren Platz gefunden. Sie treffen Personen, die im elften Jahrhundert real existiert haben, sie leben, lieben und leiden, und alles ist so treffend beschrieben, als wäre es wirklich geschehen.

Eine Anmerkung möchte ich noch machen. Leider verraten diverse Kurzbeschreibungen, Kritiken und auch der Klappentext schon sehr viel von der Handlung und sind nicht als Spoiler gekennzeichnet. Das finde ich schade, denn es mindert das Lesevergnügen ungemein. Mein Rat ist daher, lieber gleich das Buch zu lesen und erst anschließend auf die Suche nach weiterführenden Informationen zu gehen.


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