Mittwoch, 18. August 2010

Magdalenas Garten - Stefanie Gerstenberger



Kurzbeschreibung:
Magdalena weiß fast nichts über ihren Vater. Nur dass er aus Elba stammt und ihre Mutter vor dreißig Jahren allein nach Deutschland zurückfahren ließ. Auf ihrer Reise über die Insel glaubt sie schon bald, ihre Suche erfolgreich beenden zu können, als ein Zitronengarten und zwei Männer ihre Pläne durcheinanderbringen… Kraftvoll, dramatisch, voller Gefühl — ein Roman über Sehnsucht, Schmerz und eine Liebe auf Umwegen.
Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wächst Magdalena bei den Großeltern auf, die ihre neugierigen Fragen nach dem unbekannten Vater nie beantworten konnten. Warum kehrte ihre Mutter dreißig Jahre zuvor allein von Elba zurück? Und wer ist dieser Mann, der seine Tochter nie kennenlernen wollte? Bei ihrem Versuch, das Geheimnis der unvollendeten Liebe ihrer Eltern zu entschlüsseln, lernt Magdalena Nina und Matteo kennen. Ohne zu ahnen, wie einschneidend diese Begegnung für sie sein wird, hofft Magdalena mithilfe der beiden ihren Vater schnell zu finden. Doch es soll eine schmerzhafte Suche mit überraschendem Ausgang werden — eine Suche, die ihren Anfang nimmt inmitten eines alten Zitronengartens auf Elba ...

Meine Meinung: * * * * *

Auf der Suche nach ihrem Vater zieht es die dreißigjährige Magdalena immer wieder nach Italien. Sie weiß nicht viel über ihre Eltern, denn die Mutter ist sehr früh gestorben, und die Großeltern, bei denen sie aufwuchs, waren sehr verschlossen im Bezug auf alles, was ihren Vater anging. Nur ein altes Foto hat sie, das ihre Mutter mit einem jungen Mann zeigt und welches vermutlich in Italien aufgenommen wurde.
Auf Elba entdeckt sie eine kleine Gaststätte, in der das Bild augenscheinlich gemacht wurde. Ein Unfall kommt ihr bei ihren Nachforschungen in die Quere, und sie findet Hilfe bei Nina und Matteo, zwei jungen Italienern, die in einem Nachtclub arbeiten möchten und auf die Zulassung für dessen Eröffnung warten. Zusammen mit anderen Mitarbeitern wohnen sie im Obergeschoß des Nachtclubs, und Nina pflegt die verletzte Magdalena mit Hingabe. Auch bei ihren weiteren Recherchen über die Vergangenheit ist ihr die neu gewonnene Freundin behilflich. Magdalena richtet sich auf einen längeren Aufenthalt in Italien ein und sucht sich eine Unterkunft, da sie dem Team des POLO nicht zur Last fallen möchte. Sie spürt, dass Nina ein Geheimnis hat.  Welche Probleme und welchen Kummer verbirgt sie hinter ihrer exzentrischen Maske und was hat Matteo mit der Sache zu tun? Und dann ist da noch der verwilderte Garten mit den alten Zitronenbäumen…
Für Magdalena beginnt eine aufreibende Suche, die sie mehrmals in die Irre führt. Wird sie ihren Vater finden? Es erscheint aussichtslos. Das Ende ist überraschend, aber auch plausibel und sehr schön. Jedoch gibt es bis dahin so einige Verwirrungen, die das Lesen immer wieder spannend machen.

Wie schon in ihrem ersten Roman, wird auch hier deutlich, dass Frau Gerstenberger eine starke Beziehung zu Italien hat. Mit ihren lebendigen und plastischen Beschreibungen zeichnet sie ein farbenprächtiges Bild von Elba und seinen Bewohnern. Auch die Charakteristik ihrer Protagonisten ist sehr präzise. Mit wenigen Worten beschreibt sie die Menschen so klar, dass man ein deutliches Bild von den verschiedenen Persönlichkeiten erhält. Ihre Charaktere sind keine Überflieger, keine großen Helden, sondern ganz normale Menschen mit all ihren großen und kleinen Fehlern, Problemen und Verrücktheiten. Magdalena, die Hauptperson, macht während der Zeit ihres Aufenthalts eine auffällige Wandlung durch. War sie am Anfang eher unscheinbar, zurückhaltend und fast ein wenig zu penibel, so hat man den Eindruck, dass sie mit ihren Erfahrungen reift und stark an Selbstsicherheit und Gelassenheit gewinnt. Sie findet treue und zuverlässige Freunde, allerdings wird sie zeitweise fast ein wenig übermütig und bedrohlich leichtsinnig. Bei all ihren Erlebnissen und Aufregungen zieht es sie immer wieder in den alten Zitronengarten. Dort findet sie Kraft und Trost und lässt sich von der Atmosphäre verzaubern.
Beim Lesen dieses Romans hat man das Gefühl, selbst auf eine geistige Reise zu gehen, das Meer zu riechen, das italienische Essen zu schmecken und das Geplauder der Menschen zu hören. Es gibt viele italienische Redewendungen und Bemerkungen, die sich gut aus dem Zusammenhang erschließen lassen. Trotzdem habe ich direkt Lust bekommen, diese Sprache zu lernen.

Als weiteren positiven Aspekt möchte ich anmerken, dass der Einband dieses Romans wieder sehr ansprechend gestaltet ist. Man hat den Eindruck, aus einem geöffneten Fenster zu schauen, der Blick schweift über die Wipfel alter Bäume und findet in der Ferne das Meer und die Sonne am Horizont. Schon dieser erste Ausblick auf die wild-romantische Landschaft macht Lust auf den Roman, und der Leser wird sicher auch vom Inhalt nicht enttäuscht. 

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