Dienstag, 27. Juli 2010

Der Anfang aller Dinge - Nora Roberts


Kurzbeschreibung:
Brandheiße Storys, topaktuelle News und den anderen immer einen Schritt voraus: Das ist die Welt der beiden erfolgreichen Fernsehjournalisten Olivia Carmichael und T. C. Thorpe. Sie sind erbitterte Konkurrenten im Kampf um die neuesten Meldungen, doch aus Rivalen werden Liebende wäre da nicht ein dunkler Punkt in Olivias Vergangenheit.

Meine Meinung: * * *
Die Story ist nicht allzu lang, und das ist gut so! Leider bleiben die Charaktere insgesamt blass, und die Handlung ist nicht gerade spannend. Die Kollegen Olivia Carmichael und T.C. Thorpe kommen sich immer wieder ins Gehege im Gerangel um die aktuellsten Reportagen. Trotz ihrer Rivalität im Beruf kommen sich die beiden auch privat näher. Die gesamte Geschichte dreht sich eigentlich fast nur darum wie Thorpe Olivia mit viel Geduld umwirbt, sie aber, bedingt durch ein tragisches Erlebnis in ihrer Vergangenheit, fast bis zuletzt sehr unnahbar und spröde bleibt. Als Hörbuch war's ganz nett, aber es ist keine Geschichte, die einem nahe geht oder länger im Bewusstsein bleibt.

Samstag, 24. Juli 2010

Die Braut sagt leider nein - Kerstin Gier


Kurzbeschreibung:
Elisabeth schwebt auf Wolke sieben. Aber je näher die geplante Traumhochzeit rückt und je weiter der Bau des Traumhauses fortschreitet, desto größer werden ihre Zweifel, ob Alex wirklich der Traummann ist, für den sie ihn bisher gehalten hat. Während er als Architekt in einer anderen Stadt arbeitet, muß sie sich mit den Hochzeitsvorbereitungen, den Bauarbeiten am eigenen Haus, den Schwiegereltern und diversen Schwangerschaftstests herumschlagen, nur unterstützt von ihren Freundinnen, der vom eigenen Freund frustrierten Hanna, ihrer Cusine Susanna mit den ultimativen Spartips und der abgedrehten Kassandra von den Plejaden. Erst als Elisabeth mit eigenen Augen sehen muß, daß Alex außer der Großbaustelle in der anderen Stadt vor allem seine blonde Praktikantin betreut, beschließt sie, den Ablauf der Traumhochzeit leicht zu verändern ...

Meine Meinung: * * * *
Elisabeth könnte die nette Freundin oder Nachbarin sein, wie sie jeder gerne hätte. Für den Architekten Alex ist sie eine liebende und treu sorgende Partnerin. Alles sieht danach aus, als hätte sie im Leben das große Los gezogen, bis kurz vor der Hochzeit die Ernüchterung eintritt. Aber Elisabeth gibt sich nicht so leicht geschlagen. Zusammen mit ihrer besten Freundin, einer esoterisch angehauchten Nachbarin und ihrer Cousine bringt sie ihr Schicksal wieder ins rechte Lot. Mit viel trockenem Humor und immer ein klein wenig spitzfindig erzählt Kerstin Gier diese amüsante Geschichte. Dass ihre Protagonisten so "normal" wirken und doch zugleich recht verrückte Dinge tun, macht den Zauber ihrer Romane aus. Bisher kannte ich von der Autorin nur "Die Mütter-Mafia" und "Die Patin". Dieses Buch hat mir nicht ganz so gut gefallen wie die beiden genannten, aber es hat jede Menge Unterhaltungswert und ist in einer herzerfrischenden Schreibstil verfasst. Es ist besonders als Urlaubslektüre bestens geeignet.

Donnerstag, 22. Juli 2010

Ein Winter mit Baudelaire - Harold Cobert


Kurzbeschreibung:
Es wird Herbst in Paris, als Philippe den Boden unter den Füßen verliert. Nach der Trennung von seiner Frau zwingt sie ihn, die gemeinsame Wohnung zu verlassen, und verwehrt ihm den Kontakt zu seiner Tochter. Als wenig später sein Arbeitsvertrag nicht verlängert wird, ist das der letzte Schritt, der ihn in den Abgrund stürzen lässt. Das Leben auf der Straße droht ihm den Rest seiner Würde zu nehmen. Doch dann begegnet er Baudelaire, der ihn mit beständigem Optimismus und treuem Hundeblick auf vier Pfoten zurück ins Leben führt. Dank ihm und mithilfe des einfallsreichen Kebab-Verkäufers Bébère und der weisen Toilettenfrau Sarah findet Philippe den Mut für einen Neuanfang. Und auf einmal scheint der Tag, an dem er seine Tochter wieder in die Arme schließen kann, gar nicht mehr so fern.

Meine Meinung: * * * * *
Die Ehe von Philippe Lafosse ist am Ende. Seine Frau Sandrine setzt ihn vor die Türe. Schweren Herzens muss er sich somit auch von seiner geliebten kleinen Tochter trennen. Er verspricht Claire, sie täglich anzurufen.
Der Kummer nagt an Philippe, er findet keine Bleibe und kann sich nicht mehr richtig auf seine Arbeit konzentrieren. So nimmt das Unheil seinen Lauf, denn er verliert auch noch seinen Job. Es beginnt ein Teufelskreis, denn ohne Wohnung bekommt er keine Arbeit, und ohne Geld findet er kein neues Heim. Der unaufhaltsame Abstieg vom gut situierten Familienvater zum Obdachlosen ist erschreckend rapide.

In kurzen, prägnanten Kapiteln begleiten die Leser Philippe auf seiner endlosen Odyssee durch Paris. Immer wieder dazwischen geschobene Passagen, die eine Litanei seiner alltäglichen Tätigkeiten sind, machen die Monotonie und die Bitterkeit seines Schicksals auf der Strasse deutlich. Er gehört nun zu den Ausgestoßenen der Gesellschaft, unbeachtet, ein Nichts.

Als er Baudelaire zum ersten Mal begegnet, versucht er ihn abzuschütteln, möchte sich nicht mit einem derartigen Gefährten belasten. Erst, als Philippe in Gefahr gerät und der Hund ihm zur Hilfe kommt, werden die beiden unzertrennlich und setzen ihren Weg gemeinsam fort. Von da an gibt es auch wieder kleine Lichtblicke im Leben des mutlos gewordenen Mannes, denn Baudelaire ist nicht nur ein treuer Kamerad, sondern mit seiner Hilfe gelingt es Philippe, den richtigen Weg einzuschlagen, er findet sein „Gesicht“ in der Gesellschaft wieder. In der Masse von Anonymität und Ignoranz gibt es auch Menschen mit Herz und Verstand, die ihn nach besten Kräften unterstützen. Mit Tränen in den Augen habe ich mich am Ende der Geschichte von Baudelaire verabschiedet. Aber trotz aller Traurigkeit gibt es Hoffnung für Philippe, und das hat er nicht zuletzt seinem treuen vierbeinigen Freund zu verdanken.

Man spürt, dass Harold Cobert weiß, wovon er schreibt. Laut einem begleitenden Kommentar hat er sich lange und ausführlich mit dem Thema Obdachlosigkeit auseinandergesetzt und mit Betroffenen unterhalten. Aus jedem seiner Sätze spricht das Anliegen, die Situation dieser Bedürftigen ein wenig zu verbessern oder zumindest die Menschen wachzurütteln, dass es auch diese tragische Seite des Lebens in unserer modernen Gesellschaft gibt. Erschüttert über ein wahres Schicksal hat der Autor dieses Buch geschrieben. Trotz des beklemmenden Inhalts ist es in einer sehr schönen Sprache verfasst.
Der Roman geht an die Nieren, denn er ist einfach zu real, sein Thema zu gegenwärtig, aber er berührt auch die Seele und das Herz, und er bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken, ist ein Plädoyer für mehr Toleranz und Mitgefühl..

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an Vorablesen und den Pendo-Verlag.

Dienstag, 20. Juli 2010

Ein Award

Lady Butterfly hat mir einen Award verliehen, und dafür bedanke ich mich bei ihr ganz herzlich.

Der Award ist mit einer Frage verknüpft:
"Was magst du am liebsten an deinem Blog?"
Da war zuerst mein Lese-Tagebuch, das ich in Form einer Datei schon seit einigen Jahren führe. Zuerst war es mit meiner alten Homepage verknüpft, und irgendwann bin ich dann dazu übergegangen, es als Blog weiterzuführen, da hier die Gestaltungsmöglichkeiten vielfältiger sind. Einerseits mag ich an meinen Blog, dass es mein ganz individueller Platz ist, an dem ich alles sammeln kann, was in irgendeiner Form mit meinen heiß geliebten Büchern zusammenhängt. Es ist für mich persönlich Informationsquelle und Gedankenstütze, wo ich auch nach längerer Zeit "nachschlagen" kann, was mir an einem Buch, das ich gelesen habe, besonders gefallen hat. Aber auch die Bücher in meinem Besitz, die ich noch nicht gelesen habe, kann ich hier auflisten, was sich als sehr praktisch erwiesen hat, denn damit vermeide ich Doppelkäufe ;-)
Und ganz besonders an meinem Blog mag ich meine Besucher. Mein Lese-Tagebuch hat mir schon viele nette Kontakte und Freundschaften beschert, und die Liebe zu Büchern habe ich ja schließlich mit den meisten meiner Blog-Gäste gemeinsam.

Laut den Spielregeln zu diesem Award sollte ich jetzt 10 Blogs nominieren. Das fällt mir sehr schwer, denn es gibt so viele schöne, informative und interessante Blogs, dass ich mich nicht für zehn davon entscheiden kann. Viele haben diesen Award bereits erhalten, manche auch mehrfach. Aber es gibt noch so viele Blogs, die ich gerne besuche und denen ich gute Büchertipps verdanke. Täglich entdecke ich Neues in der Bloggerwelt.
Ich spreche mit dem Award alle meine Besucher(innen) an und auch alle Blogs, die ich in meiner umfangreichen Linkliste führe und die fast täglich mehr werden. Alle Blogger(innen), die hier vorbeikommen, den Award noch nicht haben und gerne berichten würden, was sie an ihrem eigenen Blog besonders mögen, dürfen sich gerne bedienen. Über einen kleinen Hinweis würde ich mich dann freuen, denn vielleicht entdecke ich auf diese Weise weitere neue Blogs, die ich noch nicht kenne.

Nele und Paul - Michel Birbaek


Kurzbeschreibung:
Nele und Paul lieben sich. Schon immer. Zusammen aufgewachsen und alles zusammen entdeckt: das Dorf, das Leben, die Liebe.Für Paul könnte es immer so weitergehen, doch Nele will irgendwann mehr. Raus aus dem ländlichen Mief, in die große weite Welt. Paul muss sich entscheiden - und bleibt auf dem Dorf bei seiner behinderten Mutter. Neun Jahre später ist Nele plötzlich wieder da, der Traum von der großen Karriere geplatzt. Sie will nur ein paar Tage bleiben, um ihr Elternhaus aufzulösen und dann irgendwo neu anzufangen.Doch Paul hat seine Lektion gelernt. Ein zweites Mal wird er seine große Liebe nicht gehen lassen. Aber Nele ist nicht mehr das Mädchen von damals. Irgendetwas hat sie verändert. Paul würde alles geben, um sie wieder glücklich zu sehen. Doch vielleicht ist nicht einmal seine Liebe groß genug, um sie zu retten.

Meine Meinung: * * * *
Der erste Blick auf Pauls Heimatdorf und seine persönliche Situation täuscht. Zu Beginn wirkt alles idyllisch, aber hinter der friedlich-verschlafenen Atmosphäre verbergen sich Sorgen und Probleme. Da ist beispielsweise Pauls Mutter. Sie ist eine gute Köchin und eine verständnisvolle, liebende Mutter, aber vor Jahren hat sie bei einem Unfall ein Bein verloren und spricht seitdem mehr dem Alkohol zu, als gut für sie ist. Paul selbst arbeitet als Polizist im Innendienst, kann sich aber auch mit diversen Affären nicht über seinen Kummer und Verlust hinwegtrösten, denn neun Jahre vorher hat ihn seine große und einzige Liebe verlassen. Die schöne Nele ist nach Amerika ausgewandert, um dort als Model Karriere zu machen.
Eines Tages erlebt das verschlafene Dörfchen am Meer eine Überraschung, denn Nele kehrt plötzlich und unerwartet zurück. Paul hofft und plant eine gemeinsame Zukunft, aber es geschehen rätselhafte Dinge um und mit Nele, und allmählich wird klar, dass der Schlüssel dazu in der Vergangenheit der jungen Frau liegt.
Gelesen wird dieses Hörbuch von Tobias Kluckert, der es mit angenehmer Stimme und sehr gekonnt vorträgt. Er verleiht Paul seine Stimme, welcher die Handlung aus eigener Sicht schildert. Paul wirkt sehr gutmütig, selbstlos und liebenswert und absolut rührend in seiner Liebe zu Nele. Mit Nele hatte ich allerdings von Anfang an meine Probleme, wie war mir durchgehend nicht sehr sympathisch, auch wenn vieles in ihrem Verhalten später verständlich wird.
Insgesamt war das Hörbuch für mich eine nette Zerstreuung, eine hübsche Sommergeschichte, ideal für die Ferienzeit, gewürzt mit einer großen Portion Liebe und einer kleinen Prise Spannung.