Mittwoch, 30. September 2020

Die Insel der vergessenen Träume - Christiane Lind + Julia K. Rodeit

 





Klappentext:


»Aloha ist unsere Begrüßung und unser Abschied, aber auch alles, was gut ist.«

Hamburg, Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem Tod des geliebten Vaters kann die willensstarke Clara es nicht ertragen, einen anderen Mann an der Seite ihrer Mutter zu sehen. Überstürzt heiratet sie den charmanten Paul, mit dem sie nach Hawaii aufbricht. Schon bald muss Clara erkennen, dass alles ein abgekartetes Spiel war. Auf der Garteninsel Kauai findet sie ihr Glück, aber ein Geheimnis bleibt dort nicht lange verborgen.

Über hundert Jahre später hofft die impulsive Leonie nach mehreren abgebrochenen Berufsausbildungen auf ihre letzte Chance auf Kauai. Doch statt den Praktikumsplatz anzutreten, trifft sie den geheimnisvollen Einheimischen Nakoa. Beide verbindet mehr, als sie zunächst ahnen. Gemeinsam mit ihm begibt sich Leonie auf die bewegende Suche nach den Spuren ihrer Familie. Sie macht dabei unglaubliche Entdeckungen, die alles verändern.
Eine dramatische Familiengeschichte vor der atemberaubenden Kulisse einer der schönsten Inseln Hawaiis.




Mein Eindruck:


Das wunderschöne Coverbild, das ein üppig grünes Tal mit einem Wasserfall zeigt, nimmt einen sofort mit in die Geschichte, die über zwei Zeitebenen berichtet, denn der gezeigte Ort spielt in beiden Handlungssträngen eine Rolle, und die Protagonisten sind von dem Anblick genauso hingerissen wie ich, wenn ich mir das Buch ansehe.

Der Roman spielt zum Teil Ende des 19. Jahrhunderts und dann wiederum in der Gegenwart. Die junge, unternehmungslustige Leonie reist nach Kauai, um dort eine Praktikumsstelle in einem Hotel anzutreten, denn in ihrer Heimat Hamburg hat sie schon einige Anläufe für ein Studium gemacht aber irgendwie noch nicht das Richtige für sich gefunden. Auf Kauai hat aber das Schicksal etwas anderes mit ihr vor, denn ein unglücklicher Umstand bei ihrer Anreise ist daran schuld, dass sie das Praktikum nicht antreten kann. Stattdessen hat sie einige schicksalhafte Begegnungen, die ihr den rechten Weg weisen.

Sie interessiert sich sehr für die Geschichte der Insel, denn ihr ist bekannt, dass ihre Vorfahren 1890 nach Hawaii ausgewandert waren und eine Zeitlang auf Kauai gelebt haben. Nachdem sie nun selbst auf der Insel gelandet ist, beginnt sie, nach Spuren zu suchen. Ihre ersten Nachforschungen über Clara und Paul Rautenbergen bringen Dinge zutage, die verstörend für die junge Frau sind. Aber sie lässt sich nicht beirren und forscht intensiver nach, denn sie spürt, dass da mehr ist, was sie wissen sollte. Dabei erlebt sie so manche Überraschung.

Im historischen Zeitstrang des Romans begleitet man Clara, die einer Verschwörung zum Opfer fällt und den falschen Mann heiratet. Liebe ist bei Paul Rautenbergen nicht im Spiel, wie auch Clara schnell feststellt, ganz im Gegenteil, er macht ihr das Leben zur Hölle. Eines Tages beschließt sie zu fliehen und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. In der folgenden Zeit erlebt sie großes Glück aber auch unendlich viel Leid auf der schönsten Insel Hawaiis.

So recht kann ich es mir nicht vorstellen, wie es zwei Autorinnen zuwege bringen, einen gemeinsamen Roman zu schreiben. Aber ich kann auf jeden Fall sagen, hier ist es Christiane Lind und Julia K. Rodeit ganz wunderbar gelungen. Es gibt keine spürbaren Stiländerungen oder holprigen Stellen im Text, und die Handlungsstränge fügen sich schlüssig und nahtlos aneinander. Clara und Leonie, jede in ihrer Zeit, sind zwei sympathische junge Frauen, auch wenn sie beide anfangs etwas naiv an ihr neues Leben herangehen, denn das haben sie über die Jahrhunderte hinweg gemeinsam, dass sich auf Kauai ihre Zukunft bestimmt. Die unterschiedlichen Charaktere, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart sind feinfühlig und lebendig dargestellt. Der Roman ist nicht nur fesselnd und kurzweilig, er hat mir auch viel neues Wissen vermittelt, und ich habe vieles über Hawaii und insbesondere Kauai erfahren, denn die Autorinnen haben ihre fiktive Handlung auf ein stabiles Fundament historischer Tatsachen gestützt. Besonders gut haben mir die farbigen, plastischen Schilderungen der Natur und Schönheit des Landes gefallen, und beide Zeitstränge haben auch etwas Mystisches. Je weiter man liest, umso mehr verfällt man selbst dem Aloha-Spirit. Was das genau ist, erfährt man in diesem wundervollen Roman.

⭐⭐⭐⭐⭐

1 Kommentar:

  1. Liebe Susanne,
    dieses Buch möchte ich auch sehr gerne noch lesen. Kenne ja beide Autorinnen und bin ebenfalls neugierig, wie sie das gemeinsam schaffen =)
    LIebe Grüße
    Martina

    AntwortenLöschen

******************Wichtiger Hinweis!!!**********************************

Ab dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO).

Mit Abgabe eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.

Weitere Informationen findest Du hier:
Google Datenschutzerklärung
meine Datenschutzerklärung

Bei Fragen wende Dich bitte an klusi56@googlemail.com