Montag, 25. Februar 2019

Wenn die Kraniche wieder ziehen - Annette Hennig

Wenn die Kraniche wieder ziehen
Sankt-Petersburg-Trilogie Bd.1
Annette Hennig
Independently published
ISBN: 978-1730913990


Kurzbeschreibung:
Eine große Liebe
Krieg und Umsturz
Träume, die nicht vergehen,
und Hoffnung, die niemals stirbt
Sankt Petersburg 1914: Fürstin Feodora dringt darauf, ihre erst siebzehnjährige Tochter zu verheiraten. Die junge Anastasija widersetzt sich dem Wunsch ihrer Mutter nicht, sorgt aber dafür, dass sie den Mann ihrer Jungmädchenträume ehelichen kann. Als sie übers Jahr am Arm des Großfürsten Iwan aus der Kirche tritt, ist das Glück auf ihrer Seite. Doch das Glück ist launisch. Schon bald verbündet es sich mit dem Leid dieser Tage.
An ihrem 98. Geburtstag blickt Anastasija auf ihr Leben zurück. Nicht nur einmal stand sie vor einem tiefen Abgrund, nicht nur einmal glaubte sie ins Verderben zu stürzen. Doch selbst bei den Gedanken an Not und Tod lächelt die alte Dame: Denn ihre Liebe, die beinahe ein Jahrhundert überdauert, bewahrt sie noch immer in ihrem Herzen.
Ein Blick in die Runde derer, die sich zu ihrem Ehrentag versammelt haben: Und Anastasija wähnt sich eine glückliche Frau.


Mein Eindruck:
Die Rahmenhandlung dieses ersten Teils von Annette Hennigs neuer St.Petersburg-Trilogie spielt im Jahr 1995. Anastasija feiert im Kreis ihrer Familie ihren 98. Geburtstag. Sie fühlt sich glücklich und zufrieden, aber ihre Gedanken schweifen zu früheren Jahren. Sie erinnert sich an die Zeit, als sie, gerade mal siebzehn Jahre alt, mit Hilfe ihres Bruders und dessen Überredungskunst, ihren Wunsch durchsetzt, den Mann zu heiraten, den sie liebt, den 35-jährigen Großfürsten Iwan Alexejewitsch. Doch schon bald wird ihr Glück überschattet, einmal von privaten Problemen, aber vor allem vom Krieg, der seine Opfer fordert.
Zur Vergangenheit gibt es in diesem Roman zwei Handlungsstränge. Da ist einmal die Zeit um Anastasijas junge Ehe, als sie ihr Glück und die Zweisamkeit mit dem geliebten Mann genießt, und dann gibt es noch Abschnitte, die einige Jahre später spielen und den Leser nach Sibirien entführen. Was es damit auf sich hat und wie die Erzählstränge zusammenhängen, erfährt man im Lauf der Geschichte, und ich möchte dem auch nicht vorgreifen, denn das muss man einfach selbst aus dem Roman erfahren.
Ich habe schon einige Romane der Autorin gelesen und bin immer wieder sehr angetan von den vielschichtigen, authentischen Charakteren, die sie entwirft und von ihrem leichten, kurzweiligen und dabei sehr einfühlsamen Schreibstil, der einen nur so durch die Seiten fliegen lässt. So ist es mir auch hier ergangen, denn man merkt beim Lesen gar nicht, wie die Zeit vergeht, und ehe man sich versieht, ist man schon am Ende des Buches angelangt. Die Handlung ist sehr geschichtsträchtig und bringt den Leser mitten in eine bewegte Zeit des Umsturzes in Russland. Die Hergänge um ihre Protagonisten hat Annette Hennig sehr geschickt mit den realen historischen Ereignissen verknüpft und ein lebendiges, plastisches Bild der damaligen Zeit geschaffen.
Mit der liebenswerten Anastasija habe ich mitgelitten, denn das Schicksal meint es nicht immer gut mit ihr, aber es gibt einige Charaktere, die mich beeindruckt haben und mir mit der Zeit ans Herz gewachsen sind, so beispielsweise Iwan und auch seine Großmutter.
In dem Handlungsteil, der 1995 spielt, lernen wir einige Nachfahren Anastasijas kennen, unter anderem ihren Urenkel Victor, zu dem sie ein besonders vertrautes Verhältnis hat. Ihm vertraut sie ihre Tagebücher an, und ich bin mir sicher, in den Folgebänden noch mehr über den jungen Mann zu lesen.
Das Ende dieses Romans hat mich zufrieden zurück gelassen, denn die wichtigsten Fragen haben sich geklärt und alles einen runden Abschluss gefunden. Und doch gibt es wieder ein paar offene Fäden, die Annette Hennig mit dem zweiten Teil verbinden kann, und ich denke, auch die letzten offenen Fragen werden im Lauf der Trilogie geklärt. Nun heißt es also warten, bis der zweite Band erscheint, und ich bin gespannt, wie es weitergeht und wohin uns die Autorin dann entführen wird

⭐⭐⭐⭐1/2


2 Kommentare:

  1. Liebe Susanne,

    ich mag solche historischen Romane ganz gern. Hier schreckt mich mein fehlendes Hintergrundwissen über russische Geschichte ab. Wobei die Handlung ja ganz interessant klingt.

    Liebe Grüße
    Barbara

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    Antworten
    1. Liebe Barbara, ich muss gestehen, über diese Zeit russischer Geschichte bin ich auch nicht sonderlich gut informiert. Aber durch den Roman bekommt man viele Informationen ganz nebenbei und kann seine Geschichtskenntnisse ein wenig erweitern.
      Liebe Grüße
      Susanne

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