Pater Pius und sein Mitbruder Johannes
sind nach Balingen gekommen, um ein altes Haus näher in Augenschein
zu nehmen, welches der Orden geerbt hat. Hier soll eine Zweigstelle
des Klosters entstehen. Aber schon die Ankunft gestaltet sich nicht
erfreulich, denn bei einem Sturz zerreißt sich Pius seine gute
Jeans. Als er dann auch noch im Keller des Hauses über ein Skelett
stolpert, wird schnell klar, dass Pius sich schon mitten in einem
heiklen Kriminalfall befindet, denn das Gerippe ist noch nicht so
alt, wie es auf den erste Blick wirkt.
Pius wendet sich um Rat und Hilfe an
seine ehemalige Kommunionsschülerin, die Kommissarin Verena Hälble
und ihren Kollegen und Lebensgefährten Thorben Fischer. Es ergibt
sich die Frage, wer war der Tote, dessen Skelett im Keller des
künftigen Klosters liegt? Daneben kommt es für Pius und Johannes
noch zu weiteren Problemen, als sie einen MP3-Player finden und
dessen Besitzer ausfindig machen möchten. Der Besuch in Balingen
bringt ungeahnte Verwicklungen und Unannehmlichkeiten mit sich, aber
es ist ja nicht das erste Mal, dass Pius in kriminalistische
Ermittlungen verwickelt wird.
Für Pater Pius ist dies bereits sein
dritter Fall, den er zusammen mit Kommissarin Verena Hälble zu lösen
hat. Für mich war es das erste Kennenlernen mit den Protagonisten,
denn ich habe die vorherigen Bände noch nicht gelesen. Schon nach
wenigen Seiten war ich mittendrin in der Geschichte. Pater Pius, der
einerseits liebenswert weltfremd wirkt, andererseits aber absolut
clever ist, hatte ich sofort ins Herz geschlossen, ebenso wie sein
früheres Kommunionkind Verena, die mittlerweile als Kommissarin gute
Arbeit leistet. Die Vorgehensweise bei den Ermittlungen ist zum Teil
außergewöhnlich, und bei den Progatonisten menschelt es manchmal
gewaltig. Aber gerade das macht den Charme dieses Krimis aus, dass
hier keine perfekten Helden am Werk sind, sondern dass in der
Handlung Normalität zu spüren ist. Mit viel hintergründigem Humor,
Wortwitz und Situationskomik hat das Autorenduo hier einen
unterhaltsamen und zugleich spannenden Krimi geschrieben, der so
richtig zum Mitraten einlädt. Aber der Leser wird so manches Mal in
die Irre bzw. auf eine falsche Spur geleitet. Mir hat das Lesen
dieses Romans viel Vergnügen bereitet, denn schon die Aufmachung ist
etwas Besonderes. Schließlich gibt es nicht viele Krimireihen, die
ihren eigenen Radiosender haben. Radio Donauwelle kommt am Beginn
eines jeden Kapitels zu Wort, und so manches, was die Moderatoren von
sich geben, hat indirekt auch mit dem aktuellen Fall zu tun. Daneben
spielt Radio Donauwelle auch richtig coole Musik. Eine Playlist am
Ende des Buches darf natürlich nicht fehlen, und ich muss gestehen,
dass ich mir so manches der angegebenen Musikstücke während des
Lesens angehört habe, was eine sehr authentische Stimmung mit sich
brachte. Viel zu schnell waren die 310 Seiten gelesen und der Fall
gelöst, und ich war inzwischen erst so richtig auf den Geschmack
gekommen! So war es naheliegend, dass ich mich spontan nach den
Vorgängerbänden von „Klosterkeller“ umgesehen habe, und der
erste Band „Klostergeist“ ist auch wenig später bei mir
eingezogen. Das ist auf jeden Fall eine Krimireihe, die ich weiter
verfolgen werde. Der zweite Band „Klosterbräu“ steht auch
bereits auf meinem Wunschzettel, und ich freue mich jetzt schon auf
weitere gemeinschaftliche Werke von Silke Porath und Sören Prescher.
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